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John Wells Bd. 1 - Kurier des Todes

John Wells Bd. 1 - Kurier des Todes

Titel: John Wells Bd. 1 - Kurier des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Berenson
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und dann auf sich selbst. J.C. nickte. So schnell hatten sie einen Plan.
    Voss streckte drei Finger hoch, dann zwei, dann einen.
    In dem Augenblick schnellte J.C. auf Voss zu, denn er wusste, dass er mit dieser Bewegung seinen Gegner herauslocken
würde. Tatsächlich öffnete sich sofort die Tür, und ein riesenhafter Mann trat mit angelegter Kalaschnikow heraus. Noch ehe der Riese, der eine Art von Schwert im Gürtel trug, auch nur eine einzige Kugel abfeuern konnte, hatte ihn Voss schon an der Schulter getroffen. Während J.C. noch mit einem Hechtsprung hinter Voss in Deckung ging, wirbelte der Mann herum und ging zu Boden.
    »Los!«, brüllte Jackson nun den irakischen Polizisten zu, die augenblicklich in den Laden stürmten. Wild um sich feuernd, schlitterten sie über die Blutlachen und Knochensplitter, mit denen der Boden übersät war. Der Lieutenant Colonel betrat als Erster das Hinterzimmer, dicht gefolgt von einem zweiten Polizisten. In dem Augenblick explodierte irgendwo im hinteren Teil des Ladens eine Granate, die das ganze Gebäude erschütterte. Ein Hagel von Metallsplittern schoss über J.C.’s Kopf hinweg. Der zweite Polizist, der zum Zeitpunkt der Explosion durch die Tür getreten war, wurde durch die Explosion rücklings zu Boden geschleudert und stand nicht mehr auf.
    Dicht gefolgt von Voss kroch J.C. in den Laden. Aus dem Hinterzimmer vernahm er ein schwaches Stöhnen. Auch wenn er nicht glaubte, dass irgendjemand dort drin noch imstande war zu kämpfen, ging er kein Risiko ein. Alles, was sich bewegte, wurde niedergeschossen. Dann stürmte Captain Jackson an ihm vorüber auf die Tür zu.
    »Sir«, rief ihm J.C. noch nach. Aber es war bereits zu spät. Jackson war schon im Hinterzimmer verschwunden.
     
    Fahd war tot. Das sah Jackson, sobald er durch die Tür getreten war. Die Splitter der Granate hatten Fahds Brust durchbohrt; seine einst himmelblaue Uniform war tiefrot von seinem eigenen Blut. Vermutlich hätte ihn nicht einmal eine
kugelsichere Weste gerettet. Seine Beine waren aufgerissen und sein linkes Bein am Knie abgetrennt. Nur sein Gesicht war unversehrt, und sein Gesichtsausdruck wirkte auf seltsame Weise friedlich. Offenbar war er augenblicklich tot gewesen. In der Ecke unter der Treppe bewegte sich noch jemand. Es war der riesenhafte Dschihadi, dem es gelungen war, der größten Wucht der Granate zu entgehen.
    Jackson wusste, dass er einen Sanitäter für den Mann rufen sollte, auch wenn er ein Aufständischer war. Nach einem weiteren Blick zu Fahd hinüber, beschloss er, noch zu warten. Als ihn jemand am Arm berührte, fuhr er erschreckt herum.
    »Sir, es ist nicht sicher hier«, sagte J.C., wobei er auf die Treppe deutete.
    J.C. hatte recht, dachte Jackson. Er hätte nicht als Erster den Raum betreten sollen. Tot nützte er seinen Mad Dogs nicht viel. »Du und Voss«, sagte er, indem er auf die Treppe deutete. »Los!«
     
    Auf der Suche nach einer Abstiegsmöglichkeit krochen Farouk und Zayd vorsichtig über das Dach, um nicht von den amerikanischen Soldaten entdeckt zu werden, die den Block unten umstellten. Von der Straße aus sah die Ladenfront wie ein einziges großes Gebäude aus, hier oben zeigte sich jedoch, dass jedes Geschäft einzeln gebaut worden war. Wände trennten das Dach des Friseurladens von seinen Nachbargeschäften. In einer Ecke des Daches hatte jemand eine leere Zigarettenpackung und eine Kondomhülle ohne Markenaufdruck versteckt, die im Lauf der Monate in der Sonne vergilbt waren.
    Unter größter Anstrengung folgte Farouk Zayd, der über die Mauer an der Nordseite des Ladens geklettert war. Als er
sie überwunden hatte, sah er, dass Zayd an einer verschlossenen Tür rüttelte. Auch das nächste Dach war flach, ohne dass eine Leiter abwärts führte.
    Aus dem Friseurladen drang der gedämpfte Knall einer Granatenexplosion herauf. Mazen hatte die Stellung tatsächlich bis zuletzt gehalten, dachte Farouk. Zayd schien das kalt zu lassen. Unbeeindruckt kletterte er wieder über die Mauer zurück, die sie eben überwunden hatten. Verzweiflung übermannte Farouk. Nur wenn ihnen Allah persönlich einen Streitwagen schickte, würden sie von diesem Dach je wieder herunterkommen.
     
    Gefolgt von Voss hastete J.C. die Treppe hinauf. Die Tür zum Dach war aufgeschossen worden und hing nun schief in den Angeln. Nachdem J.C. sie aufgestoßen hatte, wirbelte er rechts herum, während Voss die linke Seite abdeckte. Nur zehn Meter vor sich sah J.C. zwei Männer, die über

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