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Judith

Judith

Titel: Judith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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gleichermaßen überrascht.
    »Judith! Hast du dir weh getan? « Gavin streckte die Hand nach ihr aus.
    Ärgerlich stieß Judith die Hand weg. Ihr Atem ging keuchend, als sie auf ihr völlig ruiniertes Kleid sah, das ihr am Körper klebte.
    »Was fällt dir ein? « fauchte sie los. Sie stützte sich auf den Rand des Troges und stieg heraus. Sie wäre beinahe abgerutscht und wieder ins Wasser gefallen. Doch sie konnte es noch rechtzeitig verhindern.
    Als sie hochsah, stellte sie fest, daß Gavin mit vor der Brust verschränkten Armen dastand und breit grinste.
    »Du lachst mich aus? « schrie sie wütend. »Wie kannst du es wagen… «
    Er packte sie bei den Schultern und hob sie hoch. »Nimmst du gütig eine Entschuldigung an? Ich bin sehr vorsichtig, seit mich Demaris Leute überwältigt haben. Es wurde mir erst zu spät klar, daß es ein Kuß war und kein hinterhältiger Angriff. Warum schleichst du dich so heimlich an mich heran? «

    »Hast du geglaubt, daß ich dir ein Schwert in den Rücken stoßen könnte? « fragte Judith grimmig.
    Statt einer Antwort preßte Gavin sie an seine Brust. Sein Mund brachte jeden Protest zum Schweigen.
    »Laß uns in unser Zimmer gehen«, raunte er dann dicht an ihrem Ohr. »Ich werde dir die nassen Sachen ausziehen und dich dann wärmen. «
    »Gavin, du denkst doch nicht… «
    »Wie kann ich denken, wenn ich dich so nah bei mir habe? Das wäre doch Zeitverschwendung. Wenn du nicht willst, daß sich alle Leute nach uns umdrehen, sei jetzt still und komm mit. «
    Die kleine Szene hatte viele Zuschauer, Königin Elizabeth ging an der Seite ihres Gemahls vorbei. Sie blieb stehen, als sie sah, wie Gavin Judith ins Wasser stieß, und wollte ihr zu Hilfe eilen.
    Doch der König hielt sie zurück. »Es ist nur eine Art Liebesspiel. Es freut mich, ja, es macht mich froh, wenn ich sehe, daß eine Zweckheirat so glücklich ausgeht. «
    Elizabeth seufzte. »Ich war mir nicht sicher, ob die beiden sich lieben. Lady Lilian scheint zu glauben, daß Lady Judith nicht die richtige Frau für Lord Gavin ist. «
    »Lady Lilian? « fragte der König. »Ist das diese blonde Frau? «
    »Ja, die Witwe von Edmund Chatworth. «
    Der König sah nachdenklich vor sich hin. »Es ist besser, wenn ich dafür sorge, daß sie bald wieder einen Mann hat. Ich habe beobachtet, wie sie mit den Männern spielt. Wie eine Katze mit den Mäusen. Aber was hat sie mit Lord Gavin und seiner reizenden Frau zu tun? «
    »Es gibt da ein Gerücht, daß er einmal eine Affäre mit ihr hatte. «
    Henry sah zu Gavin hinüber, der Judith gerade auf seine Arme hob. »Nun, jetzt kann jeder sehen, daß die Sache für ihn vorbei ist. «
    »Lady Lilian nutzt jede Gelegenheit, ihrer angeblichen Rivalin eins auszuwischen. « Die Königin schüttelte besorgt den Kopf, »Dem müssen wir ein Ende machen«, erklärte der König.
    »Wir könnten ihr nicht vorschreiben, was sie zu tun hat. Damit machen wir diese Frau nur wütend. Ich bin sicher, daß sie dann sehr gefährlich werden kann. Deine Idee, sie zu verheiraten, ist sicherlich besser. «
    Der König beobachtete, wie Gavin seine Frau ins Haus trug. »Ja, sie muß schnellstens eine neue Ehe eingehen. Ich möchte nicht, daß irgend etwas das Glück dieser beiden da zerstört. «
    Elizabeth sah ihren Gemahl liebevoll an. »Du bist großartig, Henry. «
    Noch jemand hatte Gavin und Judith beobachtet. Alan Fairfax hatte schon zu seinem Schwert gegriffen, als er sah, wie Gavin Judith ins Wasser stieß. Als er jedoch gesehen hatte, wie liebevoll der Mann seine Frau umarmte und küßte, waren ihm Zweifel gekommen, daß diese Ehe unglücklich sein sollte. Das war kein Mann, der seine Frau schlug. Mit gerunzelter Stirn stand Alan Fairfax da, und es wurde ihm klar, daß man ihn zum Narren gehalten hatte. Er ging mit großen Schritten ins Haus und machte sich auf die Suche nach Lilian Chatworth.
    Er fand sie in der Halle. »Ich möchte ein paar Wörtchen mit Euch reden, Lady! « knurrte er und packte sie grob am Arm.
    Sie rang keuchend nach Luft, weil seine Finger sich hart in ihr Fleisch gruben. Dann lächelte sie. »Gewiß, Sir Alan. Ich stehe Euch zur Verfügung. «
    Er zog sie in einen schattigen Winkel. »Ihr habt mich für Eure Zwecke benutzt, und so etwas gefällt mir nicht. «
    «Für meine Zwecke benutzt? Ich verstehe nicht, Sir. «
    »Nun spielt nicht die Unschuld. Ich weiß, daß die Männer in Scharen in Euer Bett kommen. Ich bin nicht so dumm, daß ich nicht erkenne, wenn man mich

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