Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Judith

Judith

Titel: Judith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
Gespräch, das sie am Nachmittag mit Gavin gehabt hatte. Er hatte ihr gestanden, daß er seine Frau liebte.
    Auch jetzt konnte sie beobachten, wie Gavin mit Judith tanzte. Die beiden lächelten sich innig an und schienen alles um sich zu vergessen.
    Obwohl ihr viele Bewunderer zu Füßen lagen, wurde in Lilian die Begierde auf Gavin immer stärker. Er hatte sie abgelehnt! Lilian schwor sich, daß sie Judith aus dem Weg schaffen wollte.
    Der junge blonde Mann drüben an der Wand ließ keinen Blick von Judith. Lilian hatte ihn schon bei Tisch beobachtet. Sein Blick hatte unverwandt an der Frau neben Gavin Montgomery gehangen. Doch Judith schien nichts davon zu merken. Sie kann ja keine richtige Frau sein, wenn es ihr nicht schmeichelt, daß andere Männer sie begehren, dachte Lilian.
    »Die Herren mögen mich entschuldigen«, sagte Lilian mit einem strahlenden Lächeln. Damit entließ sie die um sie versammelten Herren und ging auf den Mann an der Wand zu.
    »Sie ist schön, nicht wahr? « meinte sie und mußte sich zu jedem dieser Worte zwingen.
    »Oh ja, wunderschön«, flüsterte er aus tiefstem Herzen.
    »Es ist traurig, daß eine solche Schönheit so unglücklich sein muß. «
    Der Mann drehte sich um und starrte Lilian an. »Unglücklich? So sieht sie nicht aus. «
    »Sie versteht es, ihre Gefühle zu verbergen. «
    »Ihr seid Lady Lilian Chatworth? «
    Lilian nickte. »Ja, und Ihr? «
    »Alan Fairfax«, antworte er und beugte sich über ihre Hand. »Zu Euren Diensten, schöne Lady! «
    »Ich brauche Euch nicht, aber Lady Judith. «
    Der junge Mann sah wieder zu den Tanzenden hin. »Sie ist die schönste Frau, die ich jemals gesehen habe«, sagte er ganz hingerissen.
    Lilians Augen glitzerten wie Eis. »Habt Ihr der Lady Eure Liebe nicht eingestanden? «
    Seine Stirn runzelte sich. »Aber nein. Ich bin ein Ritter, und sie ist eine verheiratete Frau. «
    »Allerdings, aber eine sehr unglückliche… «
    Alan schüttelte ungläubig den Kopf, als er beobachtete, wie Judiths Blick unverwandt auf Gavin ruhte.
    »Ich kenne sie gut, und sie hat mein tiefstes Bedauern. Erst gestern hat sie so verzweifelt geweint und mir gestanden, daß sie sich so sehr nach einer echten Liebe sehnt, nach einem Mann, der nett und liebevoll zu ihr ist. «
    »Ist ihr Gemahl das nicht? « Alan wollte es nicht glauben.
    »Es weiß niemand… « Lilian senkte ihre Stimme zu einem Flüstern. »… aber er schlägt sie oft. «
    »Das kann ich mir nicht vorstellen. «
    Lilian zuckte die Schultern. »Ich wollte kein Gerücht verbreiten. Sie ist meine Freundin, und ich möchte ihr so gern helfen. Sie bleiben nicht mehr lange hier bei Hofe, und ich hoffte, daß meine liebe Judith hier wenigstens ein paar glückliche Stunden erleben kann. «
    Alan sah wieder zu Judith hin. Sie war nicht nur eine strahlende Schönheit. Es ging eine eigenartige Faszination von ihr aus. Ihr Wesen, ihre Bewegungen, ihr Lächeln — alles war einzigartig. Er würde Jahre seines Lebens dafür geben, einmal einen Blick aus diesen goldenen Augen zu bekommen.
    »Möchtet Ihr allein mit ihr sprechen? «
    Seine Augen leuchteten auf. »Ja…! «
    Lilian nickte zufrieden. »Ich werde das arrangieren. Geht in den Garten, in ein paar Minuten werde ich sie Euch schicken. Sie ist meine liebste Freundin, wie ich schon sagte. « Lilian legte Alan eine Hand auf den Arm. »Sie wird in Sorge sein, daß ihr Mann etwas merken könnte. Sagt ihr dann, daß er mit mir zusammen ist. Dann wird sie wissen, daß sie ungestört mit Euch reden kann. «
    Alan brannte darauf, Judith in seiner Nähe zu haben. »Ja, Lady. Ich danke Euch von Herzen. «
    Judith stand neben Gavin und nippte an einem Glas Apfelmost. Ihr Gesicht glühte vom Tanzen, und es war sehr angenehm, an der kühlen Mauer zu lehnen und die anderen Gäste zu beobachten. Ein Mann kam, um Gavin eine Nachricht zu überbringen. Judith beobachtete, wie Gavin die Stirn runzelte.
    »Schlechte Nachrichten? « fragte sie.
    »Ich weiß nicht. Jemand hat mir ausrichten lassen, daß er mich unbedingt sprechen muß. «
    »Weißt du nicht, wer es ist? «
    »Nein, es wurde kein Name genannt. Ich habe mit einem Pferdehändler über eine Stute gesprochen — vielleicht ist er es… « Gavin streichelte ihre Wange. »Da drüben ist Stephen. Geh solange zu ihm. Ich bin gleich wieder da. «
    Nach einem innigen Blick trennten sie sich. Judith schickte sich an, zu Stephen zu gehen, der einigen sehr hübschen jungen Damen Lieder zur Laute vortrug. Er wollte

Weitere Kostenlose Bücher