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Judith

Judith

Titel: Judith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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immer stärker wurde.
    Als sie schon glaubte, vor wilder Erregung den Verstand zu verlieren, trug Gavin sie zum Bett. Innerhalb von Sekunden hatte er sich die Kleider vom Körper gerissen und lag neben
    Judith zog ihn an sich und suchte seinen Mund. Gavin lachte leise, als ihre Hände nach ihm griffen. Doch sie las keinen Spott in seinen Augen, nur den Wunsch, ihrer Leidenschaft entgegenzukommen.
    Ihre Hände glitten tiefer und fanden, was sie suchten. Gavins Augen wurden vor Lust ganz dunkel, als er sich auf sie warf. Ihre Erregung war so groß, daß sie nur Augenblicke später die höchste Ekstase erreichten.
    Als Judith am nächsten Morgen aufwachte, räkelte sie sich wie eine Katze. Dann tastete ihre Hand zur Seite. Doch der Platz neben ihr war leer.
    Sie riß die Augen auf. Gavin war fort. Sonnenlicht strömte ins Zimmer, und sie erkannte am Stand des Sonnenballs, daß es schon recht spät sein mußte.
    Ihr erster Gedanke war, nach draußen zu eilen. Aber das warme Bett und die Erinnerung an die vergangene Nacht ließen sie bleiben, wo sie war. Sie preßte das Gesicht in das Kissen, wo Gavins Kopf gelegen hatte.
    Ein leises Klopfen an der Tür ließ ihr Herz erwartungsvoll hämmern. Doch zu ihrer Enttäuschung war es Joan, die in das Gemach trat.
    »Ihr seid schon wach, Herrin? « fragte Joan mit einem wissenden Lächeln.
    Judith sagte nichts und blieb ruhig liegen.
    »Lord Gavin ist früh aufgestanden und hat seine Rüstung angelegt. «
    »Die Rüstung? « Mit einem Ruck setzte sich Judith im Bett auf.
    »Er will an den Wettkämpfen teilnehmen. Ich weiß auch nicht warum. Als Bräutigam hat er das nicht nötig. «
    Judith ließ sich wieder in die Kissen fallen. Sie glaubte zu wissen, warum Gavin die Rüstung angelegt hatte. Sicherlich fühlte er sich wie sie an diesem Morgen in Hochstimmung. Bei dem Turnier konnte er die Kräfte einsetzen, die ihn beflügelten.
    Sie warf die Decke zurück und verließ das Bett. »Ich muß mich anziehen. Es ist schon spät. Meinst du, ich komme nicht mehr zur rechten Zeit? «
    Joan lachte. »Doch, meine Herrin! Seid unbesorgt. «
    Judith schlüpfte so schnell sie konnte in ein Gewand aus dunkelblauem Samt mit einem hellblauen Unterkleid aus Seide. Um ihre Taille lag ein Gürtel aus weichem blauem Leder, mit Perlen verziert.
    Joan bürstete das Haar ihrer Herrin nur und schlang ein durchsichtiges Netz aus Seidenfäden darüber, in dem Perlen schimmerten.
    »Ich will gehen! « sagte Judith ungeduldig.
    Sie eilte zum Turnierplatz und nahm ihren Platz in der Loge der Montgomerys ein. Die widerstreitendsten Gefühle erfüllten sie. War die letzte Nacht nur ein Traum gewesen? Gavin und sie hatten sich in den Armen gelegen. Konnte ein Mann, der so zärtlich zu ihr gewesen war, keine Gefühle für sie empfinden? Sie konnte es sich nicht vorstellen.
    Der Tag kam ihr plötzlich noch strahlender vor. Und wenn ich eine Närrin bin, ich will versuchen, das Beste aus dieser Ehe zu machen, nahm sie sich vor.
    Judith reckte den Hals, um bis ans Ende des Turnierplatzes sehen zu können.
    Sie wollte Gavin in der Menge entdecken. Aber dort war ein zu großes Gedränge.
    Sie verließ ihren Platz und trat an den Zaun. Für ihre Umwelt hatte sie keinen Blick. Sie suchte nur Gavin. Und dann sah sie ihn.
    Er war immer ein stattlicher Mann, aber in seiner Rüstung sah er noch umwerfender aus. Er stieg gerade auf ein kräftiges Schlachtroß mit Schabracken und Schutzdecken aus grünem Stoff, auf den goldene Leoparden gemalt waren. Das Geschirr aus grünem Leder.
    Gavin schwang sich so leicht in den Sattel, als trüge er keine schwere Rüstung. Judith beobachtete, wie ihm der Knappe den Helm reichte, den Schild und schließlich die Lanze.
    Judiths Herz schlug bis zum Halse. Der Wettkampf war sehr gefährlich, das wußte sie. Angstvoll sah sie Gavin auf seinem Pferd auf den Kampfplatz reiten. Er hielt den Kopf gesenkt und die Lanze zum Angriff bereit.
    Wenig später traf sie den Schild des Gegners, im selben Moment wie die des anderen seine. Die Lanzen brachen, und die Kämpfer ritten zu den entgegengesetzten Enden des Platzes, um sich neue zu nehmen.
    In richtigen Schlachten benutzte man Lanzen aus Eisen und keine aus Holz wie bei solchen Wettkämpfen. Es ging darum, daß ein Ritter drei Lanzen brechen mußte, ohne die Steigbügel zu verlieren und aus dem Sattel zu fallen. Wenn ein Mann schon vor den drei Anläufen vom Pferd fiel, mußte er seinem Gegner einen Preis im Wert seines Pferdes, der Rüstung

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