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Judith

Judith

Titel: Judith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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»John tut mir leid, daß er es mit dir aufnehmen muß. «
    »War es so falsch, was ich getan habe? «
    »Ja. Du hast noch mehr Menschen in Gefahr gebracht. Und eine Flucht wird dadurch nur schwerer. «
    Judith senkte beschämt den Kopf. Doch Gavin drückte ihr den leeren Krug in die Hand. »Laß mich dich ansehen. Ich habe lange nicht etwas so Reines und Schönes vor Augen gehabt. «
    »Ich habe noch mehr zu essen für dich. In einem Drahtkorb. Damit du es hier besser aufbewahren kannst. «
    »Was ist, wenn Demaris Männer diese Dinge hier unten sehen? Die Bank, den Korb. Du mußt das wieder mitnehmen. «
    »Nein. « Sie griff nach seiner Hand und preßte ihre Wange hinein. »Joan hat mir gesagt, daß du mehr tot als lebendig bist. Aber daß du den Wachsoldaten wütend angesehen hast. Wenn du diesen Haß in dir fühlst, wirst du nicht aufgeben. « Sie lehnte sich an ihn und hauchte einen Kuß auf seine Lippen.
    »Hör mir zu, Judith. Befolge, was ich dir sage. Ich bin kein John Bassett, den du um den Finger wickeln kannst. Wenn du dich nicht nach dem richtest, was ich dir jetzt sage, kostet das Menschenleben. «
    Sie nickte. Wie sehr sehnte sie sich danach, beraten zu werden!
    »Ehe man mich gefangennahm, war es Odo möglich, zu entkommen. Er ist auf dem Weg nach Schottland. Zu Stephen. «
    »Deinem Bruder? «
    »Ja. Du kennst ihn noch nicht. Er wird bald hier sein, und er ist ein erfahrener Kämpfer. Ihm werden diese alten Mauern nicht lange standhalten. Aber es wird noch eine Weile dauern, bis er hier sein kann. «
    »Und was soll ich tun? «
    »Versuche Demari hinzuhalten und zu täuschen. Und jetzt mußt du gehen. «
    »Morgen komme ich wieder und bringe dir zu essen. «
    »Nein, schicke Joan. Wenn man dich ertappt, haben wir alle keine Hoffnung mehr auf eine Flucht. Demari darf keinen Verdacht schöpfen. Und nun geh und halte dich an meinen Rat. «
    Sie erhob sich und nickte gehorsam. Als sie zur Leiter gehen wollte, hörte sie Gavin flüstern: »Würdest du mich noch einmal küssen? «
    Sie lächelte glücklich. Sie warf sich an seine Brust und schlang die Arme um ihn. »Ich hatte schreckliche Angst, Gavin«, gestand sie.
    Er faßte unter ihr Kinn. »Du bist tapferer als zehn Männer. « Dann küßte er sie sehnsüchtig. »Nun geh, und komm nicht wieder her. «

18. Kapitel
    Sir Arthur konnte seinen Zorn nicht länger beherrschen. Er hatte in einem Tag zuviel ansehen müssen.
    »Du bist ein Dummkopf! « schnaubte er. »Sie spielt Katz und Maus mit dir! Merkst du das nicht? «
    »Du nimmst dir zuviel heraus! « warnte ihn Walter Demari.
    »Ich muß dich wieder zu Verstand bringen! Du hast dich so in dieses Luder vergafft, daß du nicht einmal merken würdest, wenn man dir ein Messer in die Rippen bohrt. Vielleicht bedankst du dich sogar noch dafür? «
    Walter starrte in seinen Krug mit Bier. »Sie ist süß und schön«, murmelte er.
    »Süß? Bah, wie vergifteter Most, vielleicht. Sie ist jetzt drei Tage hier, und wie weit bist du bei ihr gekommen? Hat sie schon einer Annullierung ihrer Ehe zugestimmt? «
    Er ließ dem anderen keine Zeit für eine Antwort. »Und was tust du? Sitzt da und himmelst sie wie ein verliebter Gockel an! «
    »Sie ist eine schöne, begehrenswerte Frau«, erwiderte Walter trotzig.
    »Ja, das ist sie«, gab Arthur zu und lächelte. Judith Montgomery brachte auch sein Blut in Wallung. Aber er verlor dabei nicht den Verstand wie Demari. »Was hat dir ihre Schönheit eingebracht? Bist du deinem Ziel schon einen Schritt nähergekommen? «
    Walter stellte seinen Bierkrug heftig auf den Tisch. »Sie ist eine Lady, die man hofieren muß. Männer haben sie bis jetzt in Angst versetzt. Ihr Vater, die Brüder und ihr Herr Gemahl. Man muß ihr Liebe erweisen… «
    »In Angst versetzt? « Arthur lachte höhnisch. »Ich habe noch nie in meinem Leben eine so furchtlose Frau wie sie gesehen, Jede andere Frau wäre zu Hause geblieben, hinter den sicheren Mauern ihrer Burg. Und diese hier reitet vor dein Burgtor und… «
    »Und? Sie hat um nichts anderes gebeten als um eine andere Kammer für ihre Mutter! « sagte Walter triumphierend. »Sie verbringt ihre Tage mit mir und hat noch nicht ein einziges Mal nach ihrem Mann gefragt. Das beweist doch, daß sie nichts für ihn empfindet. «
    »Da bin ich mir nicht so sicher«, meinte Arthur nachdenklich. »Es kommt mir zu unnatürlich vor, daß sie ihn noch mit keinem Wort erwähnt hat. «
    »Sie haßt und verabscheut ihn, sage ich dir. Ich verstehe nicht,

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