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JULIA COLLECTION Band 16

JULIA COLLECTION Band 16

Titel: JULIA COLLECTION Band 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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Arme auf den sauber geschrubbten roten Kunststofftisch. Connor hatte kein Wort zu ihr gesagt, seit sie die Werkstatt verlassen hatten, und jetzt machte er den Eindruck, als wäre er lieber sonstwo gewesen als hier mit ihr. Wie sollte sie das verstehen?
    Während sie darauf warteten, dass ihre Bestellung gebracht wurde, nahm Emma einen Schluck aus ihrem Glas Wasser und fragte: „Hast du vor, die ganze Zeit über stumm zu bleiben?“
    „Hm?“
    „Du hast gesagt, du willst mit mir reden, aber du hast den Mund nicht mehr aufgemacht, seit wir uns auf den Weg gemacht haben.“
    „Fehlt dir der Klang meiner Stimme?“
    Er schenkte ihr ein schiefes Lächeln, und Emma erwiderte es spontan. „Was ist los, Connor?“
    „Nichts. Es ist nur …“
    Ihre Kellnerin wählte ausgerechnet diesen Augenblick, um sie zu bedienen. Sie schob Emma achtlos die Schüssel mit dem Chef-Salat zu und stellte dagegen Connors Hamburger mit Bratkartoffeln sorgfältig genau vor ihn hin. Emma verdrehte die Augen und sah halb amüsiert, halb verärgert zu, wie die Frau – übrigens ein sehr hübscher Rotschopf – alles tat, um Connors Aufmerksamkeit zu erregen.
    „Danke“, sagte er und lächelte ihr zu.
    „Ich stehe zu Ihrer Verfügung“, antwortete sie seufzend, ohne auch nur einen Blick an Emma zu verschwenden. „Wenn Sie sonst noch etwas brauchen“, und damit machte sie eine vielsagende Pause, „was auch immer, rufen Sie mich nur. Ich heiße Rebecca.“
    „Danke, Rebecca“, meldete Emma sich zur Überraschung der Kellnerin und riss sie sichtlich aus ihrer Flirtstimmung. „Wir sagen Bescheid, sollten wir Sie tatsächlich brauchen.“ Emmas Ton ließ keinen Zweifel daran, dass das höchst unwahrscheinlich war. Nach einem letzten finsteren Blick auf Emma und einem feurigen auf Connor machte die Kellnerin sich widerwillig davon.
    „Es ist unglaublich“, sagte Emma kopfschüttelnd.
    „Was?“
    „Ist dir nichts aufgefallen?“
    Er biss in seinen Hamburger, zuckte die Achseln, kaute eine Weile und wiederholte: „Was soll mir aufgefallen sein?“
    „Unglaublich. Aber warum sollte dir so etwas auch auffallen“, fuhr Emma fort, weil sie nicht wirklich eine Antwort erwartet hatte. „Du hast wahrscheinlich dein ganzes Leben lang eine ähnliche Wirkung auf Frauen gehabt.“
    „Wovon zum Kuckuck redest du?“
    „Die rothaarige Kellnerin? Die am liebsten ein Kind von dir bekommen hätte, wenn möglich hier und jetzt und auf diesem Tisch?“
    Er lachte und steckte sich Pommes Frites in den Mund. „Meinst du nicht, dass du ein wenig übertreibst?“
    Sie spießte ein Salatblatt und ein Stückchen Hühnerfleisch auf ihre Gabel, obwohl sie viel lieber auf seine Hand eingestochen hätte. Dass er ihre Worte nur für „ein wenig“ übertrieben hielt, sagte schon alles. Kein Wunder, dass er ihr nie Beachtung geschenkt hatte. Er konnte sich wahrscheinlich kaum der Frauen erwehren, die sich ihm an den Hals warfen. Der Mann war ein wandelnder Frauenmagnet. Jedes weibliche Wesen zwischen fünfzehn und fünfzig drehte sich nach ihm um. „Nein, ich übertreibe nicht“, antwortete sie spöttisch.
    Connor zuckte die Achseln. „Sie hält mich wahrscheinlich für Aidan. Er kommt oft zum Essen her.“
    Emma sah ihn nachdenklich an. Sie selbst hatte nie Schwierigkeiten gehabt, die Drillinge auseinanderzuhalten. Sie glichen sich zwar wie ein Ei dem andern, aber trotzdem gab es Unterschiede, selbst wenn sie sehr klein waren. Bei Connor war es zum Beispiel seine Art, wie er den rechten Mundwinkel hochzog, wenn er eigentlich nicht lächeln wollte, es aber nicht unterdrücken konnte.
    „Wie war das eigentlich?“, fragte sie. „Ich meine, mit zwei Menschen aufzuwachsen, die genauso aussahen wie du?“
    Er verzog den Mund wieder zu diesem Lächeln, das sie so mochte. „Es war witzig. Wir drei haben uns meistens sehr gut amüsiert. Und Liam auch, bevor er zum Priesterseminar ging.“ Er hielt kurz inne. „Ich kann mir nicht vorstellen, wie es sein muss, wie du als Einzelkind aufzuwachsen.“
    Emma kaute eine Weile stumm an ihrem Salat, bevor sie antwortete. „Es war ganz okay. Mein Dad und ich verstanden uns sehr gut, wir beide ganz allein.“
    „Ja, das glaube ich dir. Aber du hattest niemanden, mit dem du während der Prüfungen die Plätze tauschen konntest.“
    „Hör auf! Das habt ihr nicht wirklich gemacht, oder?“
    „Doch, natürlich.“ Connor lachte über Emmas schockiertes Gesicht. „Aidan war in der Schule immer der Beste. Sobald also

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