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Julia Extra 360

Julia Extra 360

Titel: Julia Extra 360 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Jump , Carol Marinelli , Susan Stephens
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einmal nach einem geplatzten Geschäft betrunken nach Hause gekommen war. Maxies eigene Beziehungen waren nicht viel erfolgreicher verlaufen. Ständig schien sie auf eine jüngere Version ihres eigenen Vaters hereinzufallen. Daher mochte sie auch ihren Job so gern: Es war befreiend, perfekte Hochzeiten für andere Leute zu inszenieren und die Welt dabei aus sicherer Distanz zu betrachten.
    Gerade als sie in ihr Zimmer zurückkehrte, rief ihr Vater auf dem Handy an.
    „Hey, was für eine Überraschung“, begrüßte sie ihn.
    „Ruf mich jetzt bitte nicht an“, brummte er. „Es passt gerade nicht.“
    „Aber du hast doch mich angerufen“, stellte sie richtig.
    „Kannst du dir nicht einmal die einfachsten Sachen merken, Maxie?“, fuhr er fort, als hätte sie überhaupt nichts gesagt. „Ich habe eine Vorstandssitzung um neun und jetzt wirklich keine Zeit für dein Geplapper.“
    „Dad, entschuldige …“ Doch die Leitung war schon tot. Ihr Vater schien so verwirrt wie eh und je zu sein, denn soweit Maxie wusste, hatte er in seinem ganzen Leben noch an keiner Vorstandssitzung teilgenommen.
    Es dauerte einen Moment, bis sie sich wieder gesammelt hatte, den Rücken durchstreckte und das Kinn hob. Konfrontationen mit ihrem schwerkranken Vater gingen Maxie sehr nahe.
    Sie sah in den Spiegel und dachte an die Ratschläge des Pflegeheimpersonals, das ihr mehrfach ans Herz gelegt hatte, sich mehr um ihr eigenes Leben zu kümmern. Vielleicht hatten die Pflegerinnen recht, nur hatte Maxie bei all ihrem Verantwortungsgefühl verlernt, was es hieß, seine eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen.
    Aber Verlerntes konnte man durchaus auch wieder erlernen. Ein leises Lächeln umspielte ihre Lippen. Es schadete sicher nicht, mal einen näheren Blick auf das zu werfen, was ihren eigenen Bedürfnissen entsprach.
    Diego war beruhigt. Die Verletzung seines Pferds war glücklicherweise nicht schlimm. Weitaus unangenehmer war dagegen die SMS von Holly, in der sie sich erkundigte, wie er ihre Hochzeitsplanerin fand. Als hätte sich seine Meinung seit dem letzten Telefonat mit der aufgeregten Braut geändert.
    Er schrieb ihr: Sie ist hier. Sie ist ganz in Ordnung, und soweit ich das beurteilen kann, macht sie ihren Job .
    Hollys Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Ist das alles?
    Ja, das ist alles. Er legte das Handy beiseite. Was sollte sonst schon sein?
    Gerade brachte er sein steifes Bein in eine einigermaßen schmerzfreie Position, als ihn plötzlich ein lautes Geräusch zwang, quer durch den Raum zu hetzen und aus dem Fenster zu blicken. Anschließend stieß er einen üblen Fluch aus und verließ sein Schlafzimmer so eilig, dass er sogar seinen Gehstock vergaß.
    Schwer humpelnd stürzte er kurz darauf aus der Haustür. „Was, zur Hölle, machst du da?“
    „ Hallo“, erwiderte Maxie und drehte sich auf dem Sitz seiner preisgekrönten Sonderanfertigung von Harley Davidson um. „Ich hoffe, es macht dir nichts aus. Ich habe das Motorrad gesehen und konnte einfach nicht widerstehen.“
    Und sie sah verdammt heiß aus auf dieser Maschine!
    Anstatt schuldbewusst abzusteigen, streichelte sie gedankenverloren die glänzenden Armaturen.
    „Du wolltest damit doch nicht etwa losfahren?“ Ungeschickt und langsam mühte er sich die Eingangsstufen hinunter.
    „Ich kann fahren, falls du das meinst.“
    „Auf so einem Ofen hast du aber sicherlich noch nicht gesessen, behauptete er gereizt.
    „Ich bin kein Kind mehr, Diego.“
    Das konnte er selbst sehen. „Vergreifst du dich öfter an anderer Leute Eigentum?“
    „Ich sitze doch nur drauf“, verteidigte sie sich.
    Ihm fiel plötzlich etwas ein: Er war damals zusammen mit einem Freund Motorrad gefahren, der heute nicht mehr lebte. Jetzt erinnerte er sich auch wieder an den Namen Parrish . „Wage es ja nicht!“, warnte er sie, als sich ihre Fingerspitzen allmählich der Zündung näherten. „Runter jetzt!“
    Zwar wusste Maxie, dass sie sich unmöglich benahm – und so rebellisch und unprofessionell hatte sie sich noch nie in ihrem Leben verhalten –, aber etwas in ihr schien aus der Bahn geraten zu sein. „Ich habe schon verstanden, dass du mich nicht hier haben willst. Trotzdem bleibe ich, um meinen Auftrag korrekt zu erfüllen.“
    „Dann mach dich an die Arbeit!“
    „Zu deiner Information: Ich habe die halbe Nacht an meinem vorläufigen Bericht gesessen und ihn Holly schon gemailt. Was hast du denn bisher geleistet, außer dich in Selbstmitleid zu

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