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JULIA EXTRA BAND 0263

JULIA EXTRA BAND 0263

Titel: JULIA EXTRA BAND 0263 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATHRYN ROSS LUCY GORDON LILIAN DARCY
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was von der Stadt zeigen, denn du solltest auch ein wenig die Touristin spielen, und wir haben bald keine Zeit mehr. Eine Höflichkeit, Roxanna, nichts Gefährliches. Keine Wiederholung meines vorigen Angebots. Vor allem nicht nach dem, was du gerade gesagt hast.“
    „Soll ich dir glauben?“
    „Ich habe dir bereits erklärt, dass ich nicht Luigi bin. Zum einen bin ich beinahe doppelt so alt, zum zweiten verfüge ich über wesentlich mehr Selbstbeherrschung. Also, Dinner in Siena?“
    Sie konnte noch immer nicht antworten, sondern verengte nur ihre Augen und blickte ihn an. Sie war vollkommen entsetzt, wie sehr sie sich danach sehnte, Ja zu sagen.

7. KAPITEL
    Sie fuhren um fünf Uhr los, als Palazzo, Weinberge und die roten Ziegelsteine der jahrhundertealten Gebäude in Siena noch in warmen Sonnenschein getaucht waren.
    Gino hatte Rox gesagt, dass sie bequeme Schuhe anziehen solle, womit lediglich ein Paar flache schwarze Ledersandalen von Rowena infrage kamen. Roxanna trug die schwarze Hose ihrer Schwester, deren Saum sie einmal umschlagen musste, damit der Stoff nicht über den Boden schleifte. Dazu wählte sie den roten Blazer, den sie bereits vor zwei Wochen angehabt hatte.
    Ja – der Kuss-Blazer.
    Nur dass ich ihn nicht so nennen werde.
    Nachdem sie die Frage der Kleidung entschieden und sich damit abgefunden hatte, an diesem Abend nicht die bestgekleidete Frau in Italien zu sein, konzentrierte sie sich auf Siena und verliebte sich sofort in die Stadt.
    „Wo sind die ganzen Supermärkte, Tankstellen und Werbeplakate?“, wollte sie von Gino wissen. „Willst du wirklich behaupten, dass seit dem vierzehnten Jahrhundert hier niemand mehr etwas Neues gebaut hat?“
    Er lachte. „Doch, natürlich wurde gebaut, aber man hat sich eben auch viel Mühe gegeben, dass die Gebäude sich unauffällig einfügen. Es gibt sehr strenge Auflagen, was erlaubt ist und was nicht.“
    „Es ist wunderschön. Es sieht so aus, als wäre es in einem Guss entstanden. Ich werde jetzt nicht mehr reden, sondern nur noch gucken. Macht dir das etwas aus? Gibt es einen Programmplan, bevor wir essen, oder können wir einfach nur durch die Straßen schlendern?“
    Wieder lachte er. „Wir können einfach nur durch die Straßen schlendern, und ich werde auch nicht ständig Kommentare abgeben.“
    Rox schaute, hörte und schnupperte. Viele Leute hatten angefangen, Dinner zu kochen, und da das Wetter sehr mild war, standen einige Türen und Fenster offen, aus denen herrliche Aromen drangen, die sie an Marias Küche erinnerten. Ein alter Mann in einem verblichenen schwarzen Mantel fuhr auf dem Fahrrad an ihnen vorbei. Tauben hüpften über das Kopfsteinpflaster. Jemand in einem Zimmer hoch über ihnen übte Geige und spielte eine Melodie, die Rox bekannt vorkam.
    Nach etwa zwanzig Minuten sagte sie: „Okay, jetzt kannst du reden, wenn du willst. Erzähl mir mehr über die Geschichte und was jetzt hier passiert. Es muss Festivals und Märkte geben und Millionen an Touristen.“
    „Nun ja, da sind die Pferderennen im Sommer …“, begann Gino.
    Erst gegen acht kehrten sie in ein hübsches kleines Restaurant ein, und bis dahin war Rox so hungrig, dass sie am liebsten alle Gerichte der Speisekarte bestellt hätte. „Ich weiß nicht, was ich nehmen soll“, sagte sie hilflos. „Es klingt alles so fantastisch, und unser Spaziergang hat mich so beeindruckt. Ich kann jetzt keine Auswahl treffen.“
    „Das passt gar nicht zu dir, Roxanna“, zog er sie lächelnd auf. „Normalerweise vermittelst du den Eindruck, dass du ganz genau weißt, was du willst. Oder wie in Luigis Fall, was nicht.“
    „Wir beide werden das jetzt ständig vorgehalten bekommen, nicht wahr? Es wird Luigi so lange verfolgen, bis Salvatore und Benno sich zur Ruhe setzen, und ich werde dem nur dadurch entkommen, dass ich den Atlantik überquere. Okay, Gino, ich tue etwas für mich sehr Ungewöhnliches. Du darfst für mich auswählen.“
    „Glaubst du, dass ich diese Verantwortung auf mich nehmen will?“
    „Ich denke, dass dir so etwas angeboren ist.“
    Er zuckte die Achseln. „Dann ist es wohl mein Schicksal.“
    Als Vorspeise aßen sie marinierte Sardellen und Crostini – gegrilltes Brot mit Olivenpaste. Ginos Hauptgang bestand aus einer Wachtel, die in würzige Weinblätter gehüllt war, und für Rox gab es ein wunderbares Kalbsragout. Gino war mehr als beeindruckt, als Rox verkündete, dass sie gern noch ein Dessert probieren würde. Sie wählte „Zuccotto“,

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