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JULIA EXTRA BAND 0269

JULIA EXTRA BAND 0269

Titel: JULIA EXTRA BAND 0269 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Williams , Sarah Morgan , Michelle Reid , Maggie Cox
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Sicher, sie war erst siebzehn gewesen, und vielleicht hatte sie wirklich Angst gehabt. Dennoch fühlte er sich von ihr verraten und betrogen, weil sie nicht mit ihm gesprochen und ihn um Hilfe gebeten hatte.
    Es stimmte: Er hatte die kleine Stadt, in der er aufgewachsen war, unbedingt verlassen wollen. Als Caroline ihm erzählt hatte, sie sei schwanger, war er schockiert gewesen. Doch wenn sie mit ihm über alles geredet und nicht diese eigenmächtige Entscheidung getroffen hätte, wäre er natürlich bei ihr geblieben. Er hatte sowieso vorgehabt, mit ihr zusammenzuleben, sobald er genug Geld verdiente und sie die Ausbildung beendet hatte. Darüber hatten sie sich oft genug unterhalten. Sie hatte gewusst, was er für sie empfand und dass er es ernst meinte.
    „Können wir das Gespräch beenden? Ich möchte nicht mehr über die Vergangenheit reden. Außerdem muss ich weiterarbeiten. Auch wenn es so wirkt, als hätte ich keine Sorgen, solltest du nicht vorschnell urteilen und glauben, mein Leben sei leicht gewesen, nachdem du mich verlassen hast.“ Entschlossen stand Caroline auf, obwohl ihr schwindelig und übel war. Sie konnte sich gut vorstellen, was Jack damals empfunden hatte, und sie hasste sich dafür, dass sie ihn so sehr verletzt hatte. Ich wollte, ich könnte die Abtreibung ungeschehen machen, aber das ist leider unmöglich, dachte sie. Kein Zweifel, Jack war auch nach all den Jahren nicht bereit, ihr zu verzeihen.
    Der Schmerz darüber kam ihr vor wie eine offene Wunde, die nicht heilen wollte. Doch damit musste sie leben.
    „Warum bist du überhaupt in den Laden gekommen, Jack? Es gibt hier nichts, was dich interessieren könnte.“
    Das stimmt, ich will nichts mehr von Caroline Tremayne, sagte er sich und erinnerte sich wieder daran, weshalb er hier war.
    „Diese Bemerkung gestern im Zusammenhang mit deinem Vater war völlig unnötig. Es tut mir leid.“
    „Du wolltest dich entschuldigen?“ Verblüfft sah sie ihn an.
    „Woran ist er gestorben?“
    „An einem Gehirnschlag.“
    „Hat er leiden müssen?“, fragte er.
    Sie zögerte mit der Antwort. Ihm war sogleich klar, dass sie befürchtete, er wolle schon wieder eine boshafte Bemerkung machen. Verdammt, ihm konnte egal sein, was sie dachte. Er brauchte nur das Gespräch zu beenden und den Laden so schnell wie möglich zu verlassen. Es hatte keinen Sinn, die für sie beide quälende Unterhaltung noch länger fortzusetzen.
    Caroline strich sich das zerzauste Haar aus dem Gesicht und blickte Jack an. „Glücklicherweise ist alles sehr schnell gegangen. Nicholas, ein Freund der Familie und Arzt wie mein Vater, hat mir versichert, er hätte nicht lange leiden müssen.“
    „Gut.“ Jack drehte sich um und ging zur Tür. Doch plötzlich blieb er stehen und redete sich ein, er wolle sich nur vergewissern, ob wirklich alles in Ordnung war mit ihr. Dass sie immer noch dieselbe gefährliche Anziehungskraft auf ihn ausübte wie vor siebzehn Jahren, versuchte er zu verdrängen. „Du solltest dich gründlich untersuchen lassen. Durch den Sturz von der Leiter kannst du dir innere Verletzungen zugezogen haben“, fügte er rau und besorgt hinzu.
    Sie räusperte sich. „Glaub mir, es geht mir gut. Ich brauche mich nicht untersuchen zu lassen. Ich bin ziemlich gelenkig und habe Knochen wie aus Gummi. Weißt du das nicht?“, versuchte sie zu scherzen.
    „Gut für dich“, antwortete er mit undefinierbarer Miene und eilte hinaus.
    „Glücklicherweise hast du dir nichts gebrochen, aber du hättest gleich nach dem Sturz kommen müssen. Du hast dir heftige Prellungen zugezogen, die du noch einige Tage spüren wirst.“ Nicholas ging um den Schreibtisch herum auf Caroline zu, die gerade ihre Jacke anzog. „Ich lade dich zum Abendessen ein. Du siehst aus, als könntest du eine Aufmunterung gebrauchen.“ Er blickte sie besorgt und belustigt zugleich an und streichelte ihr die Wange.
    Da ihr eigener Arzt im Urlaub war, hatte Caroline sich von Nicholas untersuchen lassen, obwohl es ihr irgendwie unangenehm war. Doch als ihr am Morgen die Hüfte wehtat, hatte sie Jacks Rat, zum Arzt zu gehen, befolgt. Viel schlimmer als der körperliche Schmerz war jedoch für sie, dass Jack ihr die Abtreibung immer noch nicht verziehen hatte. In der Nacht hatte sie lange wach gelegen und sich von ganzem Herzen gewünscht, sie hätte sich gegen ihren dominanten Vater durchgesetzt und das Kind bekommen.
    Das Wiedersehen mit Jack nach so vielen Jahren hatte ihr den mühsam gefundenen

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