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JULIA EXTRA BAND 0274

JULIA EXTRA BAND 0274

Titel: JULIA EXTRA BAND 0274 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Maggie Cox , Teresa Southwick , Elizabeth Harbison
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einem riesigen Tisch vor sich und eine mütterliche Frau, die sich um ihre Lieben kümmerte.
    „Das ist sie“, bestätigte Jed. „Und nicht nur sie, auch mein Vater, meine zwei Brüder und ihre Frauen sind nett. Sogar die Neffen und Nichten …“
    „Warum sind Sie dann nicht zu Hause? Weshalb verbringen Sie Weihnachten mutterseelenallein in diesem abgelegenen englischen Cottage?“
    „Vielleicht bin ich lieber allein.“
    Vielleicht – vielleicht auch nicht.
    Aber das stand jetzt nicht zur Debatte.
    „Schluss mit den vielen Fragen“, befahl er schroff. „Jetztwird gegessen.“
    Meg verstand: Das Thema Jed und seine Familie war abgeschlossen. Allerdings hinderte sie das nicht, sich zu fragen, ob die netten Eltern, Brüder und Schwägerinnen ihn nicht vermissten. Und aus irgendeinem Grund – warum, wusste sie selbst nicht so recht – war sie davon überzeugt.
    Es war ein großer Fehler gewesen, vom Küssen zu reden.
    Während des Abendessens, als Meg ihm am Tisch gegenübersaß, konnte Jed an nichts anderes mehr denken. Sie hatte einen wunderschönen Mund, der aussah, als würde sie oft und gern lachen. Und die Lippen waren so weich, so einladend …
    Jetzt sah sie lächelnd ihrem kleinen Sohn zu, der brav das winzige Stück Fleisch, die Pommes frites und den Salat auf seinem Teller in Angriff nahm.
    Nein, ein Mädchen war Meg Hamilton nicht mehr, aber eine sehr attraktive junge Frau; das bewiesen nicht nur die sanft gerundeten Brüste, die sich unter dem dunkelgrünen Pullover abzeichneten, sondern auch die Kurve der Hüften. Und natürlich dieser sinnliche Mund …
    Jed zwang sich, auf seinen Teller zu sehen. Nach zwei Monaten des Alleinseins erschien ihm die junge Frau so unwiderstehlich wie ein Eis an einem schwülen Sommertag. Ein Glas Wasser in der Wüste, ein …
    „Stimmt etwas nicht?“
    Er fuhr zusammen. „Warum fragen Sie?“
    „Sie machen ein Gesicht, als wäre Ihr Steak aus Pappe.“
    Sehr komisch, haha.
    Sie hatte gut lachen, ihr gingen keine lustvollen Fantasien im Kopf herum.
    „Alles ist bestens“, brummte er und schob sich gedankenlos das halbe Steak auf einmal in den Mund.
    Er kaute. Und kaute. Und sah aus den Augenwinkeln, wie seine beiden Gäste ihm dabei zuschauten – Meg verstohlen, der Kleine mit unschuldiger Neugier.
    „Es ist unhöflich, jemanden anzustarren, Scott“, rügte ihn seine Mutter.
    Gehorsam senkte ihr Sohn den Kopf, dann sah er wieder auf. „Hast du keinen Weihnachtsbaum?“
    „Scott! Man sagt Sie und Mr. Cole!“
    Jed winkte ab. „Lassen Sie nur, das ist schon in Ordnung.“ Und zu dem Kleinen: „Leider nicht.“
    „Auch keine Kerzen und Weihnachtskarten?“ Kritisch sah Scott sich um. „Wir haben ganz viele bei uns zu Hause. Auf einer sind zwei Rotkehlchen, die mag ich am liebsten.“ Er strahlte Jed an.
    Der Junge war wirklich niedlich. Mit dem schwarzen Wuschelhaar, den grünen Augen und den Sommersprossen auf der Stupsnase sah er wie eine Miniaturausgabe seiner Mutter aus. Die beiden bildeten ein anziehendes Pärchen.
    Okay, das genügte.
    Meg Hamilton war ganz und gar nicht sein Typ.
    Mit seinen achtunddreißig Jahren bevorzugte er große, reifere Frauen. Weltgewandt und ohne Anhang, die wie er nur eine unverbindliche Affäre suchten. Meg dagegen wirkte jung und verletzlich – wie jemand, der in seinem Leben schon genügend Enttäuschungen erlebt hat und auf weitere verzichten kann.
    „Scott“, sagte sie jetzt, „ich habe dir schon erklärt, dass nicht alle Leute Weihnachten so feiern wie wir.“
    „Feierst du nicht Weihnachten?“, fragte der Junge beharrlich.
    „Nun, im Allgemeinen schon. Aber diesmal … Siehst du, ich wohne nicht hier, ich bin nur zu Besuch. Ich lebe in New York. Das ist in Amerika“, fügte er hinzu, um Scotts nächster Frage zuvorzukommen. „Dort liegen jetzt bestimmt jede Menge Weihnachtskarten und Geschenke für mich.“
    Er verschwieg, dass er auch in seiner New Yorker Wohnung keinen Weihnachtsbaum aufgestellt hätte. Für wen auch? Er lebte allein, und zu der modernen Einrichtung aus Chrom und Leder passte seiner Meinung nach keine Weihnachtsdekoration.
    „Warum bist du nicht in New York?“, wollte Scott wissen.
    Eine ähnliche Frage hatte seine Mutter auch gestellt. Was sollte man darauf antworten? Scott abzukanzeln, brachte er nicht übers Herz, dafür war der Junge zu nett. Andererseits verspürte er keine Lust, sich über den Grund seiner Flucht nach England näher auszulassen. Meg Hamilton wusste nicht, wer

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