JULIA EXTRA Band 0287
Kundinnen“, log sie und bedeckte unauffällig das offene Terminbuch mit der Hand, sie hatte sich heute freigenommen, um die Papierstapel in ihrem Büro abzuarbeiten.
Jasper nahm ihre Hand, drehte sie herum und küsste sie auf die empfindliche Stelle unterhalb ihres Daumens. Dabei hielt er ihren Blick fest und sah ihr direkt in die Augen. Audrey bekam schlagartig weiche Knie, als seine Zungenspitze über ihre Handfläche glitt.
„Mmm … wonach schmeckt das?“ Er schnupperte an ihrer Hand.
„Ich …“ Sie holte tief Luft. „Wahrscheinlich ist es die Vanillehandcreme.“
Jasper ließ ihre Hand los und warf einen Blick auf das Terminbuch. „Na, so ein Glück! Du hast ja den ganzen Nachmittag frei.“
„Ich müsste eigentlich Bürokram erledigen.“ Sie presste die Lippen zusammen.
„Das kann warten. Ich möchte dir etwas geben.“
„Das kannst du auch hier“, sagte sie.
„ Sweetheart, ich möchte, dass wir dabei ungestört sind.“
Sie blickte ihn scharf an. „Hoffentlich kommst du nicht auf komische Ideen, was unsere Beziehung betrifft.“ Doch der Ausdruck in seinen dunklen Augen ließ ihren Atem stocken, und sie suchte Halt am Empfangstresen.
Hinter ihnen ging die Tür auf, und Audrey setzte notgedrungen ein Lächeln auf, während sie über Jaspers breite Schultern zu der Kundin blickte, die gerade den Salon betrat.
„Hallo, Mrs. French. Ich … ich sage Lucy kurz Bescheid, dass Sie da sind.“
Mrs. French schenkte Jasper ein strahlendes Lächeln. „Sie müssen Audreys neuer Verlobter sein. Ich habe schon viel von Ihnen gehört und muss sagen, im Vergleich zu dem vorigen hat unsere liebe Audrey sich sehr verbessert. Der Mann war doch viel zu alt für sie.“
Audrey war schon auf dem Weg zu Lucy, als sie Jasper antworten hörte: „Es freut mich, dass wir Ihren Segen haben.“
„Oh, unbedingt. Das Mädchen braucht einen Mann, der noch etwas Leben in sich hat. Was Myles Lederman betrifft, habe ich immer gedacht, dass da schon einiges erloschen ist.“
Jasper lachte leise vor sich hin. Audrey, die in diesem Moment zurückkam, warf ihm einen eisigen Blick zu, während Lucy Mrs. French in den Behandlungsraum bat.
„Was ist so lustig?“
„Nichts“, sagte er, lächelte aber immer noch.
Audrey holte einmal tief Luft. „Bringen wir es hinter uns“, sagte sie und holte ihre Tasche unter dem Tresen hervor. „Aber lange kann ich nicht wegbleiben.“
„Es wird nicht lange dauern“, versprach er, und sie verließen den Salon.
Als Audrey sich in seinem Wagen anschnallte, achtete sie peinlich genau darauf, seinem muskulösen Schenkel nicht zu nahe zu kommen.
Jasper fuhr so rasant los, dass sie in den Sitz gepresst wurde. „Musst du so rasen?“, schimpfte sie, als er den nächsten Gang einlegte und den Wagen noch weiter beschleunigte.
Schelmisch grinste er sie von der Seite an. „Du hast gesagt, du hättest es eilig.“
„Deswegen musst du nicht sämtliche Geschwindigkeitsvorschriften missachten.“
„Ich breche grundsätzlich keine Regeln.“ Er lenkte den Wagen in den Verkehrsstrom. „Es sei denn, jemand fordert mich heraus, sodass ich die Beherrschung verliere.“
Sie drehte sich zu ihm herum. „Wie meinst du das denn?“
Ein rätselhaftes Lächeln umspielte seinen Mund. „Pass auf, dass du mich nicht reizt, Kleines“, warnte er. „Sonst könnte es passieren, dass du dich flach auf dem Rücken wiederfindest und ich dir zeige, wie viel Leben in mir steckt …“
Audrey schoss das Blut ins Gesicht. „Das wirst du nicht wagen!“
„Du kennst mich doch und weißt, wie ich auf deine kleinen Herausforderungen reagiere.“
„Wir haben ein Abkommen geschlossen.“
„Unser Zusammenleben wird zeigen, wie belastbar diese Vereinbarung ist.“
„Wieso? Du hast mir mehr als deutlich zu verstehen gegeben, dass du mich unattraktiv findest.“
Er warf ihr einen Seitenblick zu. „Eigentlich bist du nicht mein Typ. Andererseits …“
„Warum nicht? Weil ich meinen Verstand benutze?“, giftete sie. „Bei deinen letzten drei Freundinnen war der IQ kleiner als die Schuhgröße!“
„Du hast dich also gründlich informiert?“ Jasper lächelte ironisch.
Verächtlich sah sie ihn an. „Du wirst in der Klatschpresse mit drei Worten beschrieben: Oberflächlich, egoistisch und sexy.“
„Na, dann weißt du wenigstens, was du an deinem Mann hast.“
„Du wirst nicht mein Mann sein, zumindest nicht richtig.“
„Das solltest du nicht an die große Glocke hängen, falls du
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