JULIA EXTRA Band 0287
tun …?“
„Uns küssen.“
„Aber … warum?“
„Weil wir miteinander verheiratet sein werden und die Leute es von uns erwarten.“
Audrey schluckte. „Ich finde, so weit sollten wir nicht gehen … Ich meine, ab und zu ein Kuss auf die Wange – das reicht doch, oder?“
„Nein.“
„Nein?“
„Wenn wir die anderen überzeugen wollen, müssen wir ihnen schon etwas mehr bieten.“
„Ich glaube nicht, dass …“
„Du kannst anfangen, wenn es dir dadurch ein wenig leichterfällt.“
„Ich?“
„Ja. Küss mich, und dann küsse ich dich.“
Audrey blickte unsicher auf seinen Mund.
„Na, komm schon, Audrey“, flüsterte er und zog sie noch dichter an sich.
Da stellte sie sich auf die Zehenspitzen und drückte ihm einen Kuss auf den Mundwinkel. „So“, sagte sie ein wenig atemlos. „Ich habe es getan.“
„Nun bin ich dran.“ Er ließ ihre Handgelenke los, seine Hände glitten zu ihren Hüften, er presste Audrey an sich, und dann lagen seine Lippen auf ihren.
Nichts hatte sie auf den Ansturm sinnlicher Empfindungen vorbereitet, als Jasper mit der Zunge über ihre Lippen strich, damit sie sich ihm öffnete. Wie ein Vulkan explodierte die Hitze in ihr, während seine Liebkosungen immer inniger wurden, und mit einem leisen, sinnlichen Seufzer gab sie seinem Drängen nach. Verlangen ballte sich in ihrem Bauch, ihre Haut prickelte, jeder vernünftige Gedanke löste sich auf, und Audrey spürte nur glühende, berauschende Lust. Wie Jasper mit ihrer Zunge spielte, wie er sich gegen ihre Hüften drängte, erregt und bereit, all das weckte ein pochendes Sehnen, das ihr den Atem raubte.
Langsam lockerte er den Griff um ihre Taille, ließ die Hände höher gleiten, bis er fast ihre Brüste berührte. Dass er es nicht tat, schürte ihre Erwartung noch mehr, ihre Knospen richteten sich auf, stießen gegen den Spitzenstoff ihres BHs, der plötzlich zu eng geworden schien. Audrey konnte nur noch daran denken, seine Hände auf ihren nackten Brüsten zu spüren, wollte seinen warmen, gierigen Mund fühlen, seine Zunge, wie sie jede Brust genießerisch verwöhnte.
Als er den Kuss vertiefte, stöhnte sie auf. Gleich würden ihre Beine nachgeben. Sie umklammerte ihn, legte die Hände auf seinen festen Po, zog ihn noch weiter an sich. Er reagierte mit einem tiefen, kehligen Laut, bei dem es sie heiß überrieselte.
Jasper hob den Kopf. Seine Augen wirkten schwarz. „Das wäre also geklärt“, sagte er und lächelte.
„Was?“ Widerstrebend löste sie sich von ihm.
„Du warst nicht in Myles Lederman verliebt. Sonst könntest du niemals so auf mich reagieren.“
Die kühle Analyse machte sie wütend. „Nur zu deiner Information – letzte Woche habe ich mich jeden Abend in den Schlaf geweint. Ich werde Myles’ Betrug nie verwinden.“
„Solltest du aber“, meinte er. „Er hat dir nur deshalb einen Antrag gemacht, weil er dachte, dass mein Vater dir den Löwenanteil seines Vermögens vererben würde.“
„Das ist eine miese Lüge!“
Jasper zuckte mit den Schultern. „Ich habe Erkundigungen eingezogen. Lederman steckt bis zum Hals in Schulden.“
„Ich glaube dir kein Wort, das hast du dir nur ausgedacht!“
„Wie es aussieht, hat Gerald nicht viel von Myles gehalten, auch wenn er es dir wohl nicht ins Gesicht sagen wollte. Duncan Brocklehurst hat mir bestätigt, dass mein Vater wenige Tage vor seinem Tod sein Testament geändert hat.“
Audrey drehte sich wieder um. „Du meinst, Gerald hat verhindern wollen, dass ich Myles heirate? Warum dann stattdessen ausgerechnet dich? Er wusste doch, dass wir uns nicht ausstehen können.“
„Wahrscheinlich war es ein letzter schlechter Scherz“, meinte Jasper. „Er kannte meine Auffassung zu Ehe und Familie und ging wahrscheinlich davon aus, dass selbst ein Monat mit dir mir wie eine Ewigkeit vorkommen muss. Natürlich zwingt mich niemand, seinen Letzten Willen zu erfüllen. Doch dann würde Raymond alles erben, und wir beide gingen leer aus.“
„Aber du willst Crickglades unbedingt“, stellte Audrey fest, „und bist deswegen bereit, alles zu tun, um es zu bekommen.“
„Ja.“ Mit entschlossener Miene griff er nach seinen Schlüsseln. „Das ist richtig. Ich will Crickglades.“
„Warum eigentlich?“ Audrey runzelte die Stirn. „Ich dachte, du hasst es. Damals bist du bei der ersten Gelegenheit verschwunden. Später kamst du dann gerade ein-, zweimal im Jahr zu Besuch.“
„Du hast recht. Ich hasse es tatsächlich! So wie es
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