JULIA EXTRA Band 0287
Der betörende Duft tropischer Blüten stieg ihnen in die Nase, während sie durch die wunderschön gestalteten Gärten gingen.
Kaum waren sie wieder allein, griff Jasper nach der Flasche Bollinger, die im Sektkübel bereitstand, und schenkte zwei Gläser ein.
„Na, wie findest du es?“ Er reichte ihr den funkelnden Kristallkelch.
Audrey schaute sich in der luxuriösen Villa um, die ihnen einen freien Blick auf das endlose blaue Meer bot.
„Traumhaft.“ Die feinen Bläschen des Champagners kitzelten sie an der Nase, als sie einen Schluck trank. „Aber du hättest nicht umbuchen müssen. Es kostet dich bestimmt ein kleines Vermögen.“
„Na und? Da ich in diesem Leben keine zweite Hochzeitsreise plane, darf diese ruhig etwas mehr kosten.“
Bittere Enttäuschung machte sich in Audrey breit. Er hatte also nie vorgehabt zu heiraten, sie am allerwenigsten. Aber musste er es ihr denn so deutlich unter die Nase reiben?
Jasper hob sein Glas. „Trinken wir also auf einen gemeinsamen Monat.“
„Einen idiotischen Monat.“
Fragend hob er die Augenbrauen. „Findest du?“
„Was sonst? Freiwillig hättest du mich doch nie geheiratet, selbst für begrenzte Zeit nicht.“
Es schwang so viel Niedergeschlagenheit mit, dass er sein Glas abstellte und ihre Hand nahm. „Hör zu, Sweetheart, die Ehe ist nichts für mich. Nimm es nicht persönlich. Das hatte ich dir aber auch gesagt.“
Ihre Augen erinnerten ihn an das Meer, schimmernd, tiefgründig. „Willst du nicht mehr vom Leben, Jasper?“, flüsterte sie. „Nicht jemanden, der auf dich wartet, wenn du nach Hause kommst. Jemand, mit dem du reden kannst, über Freud und Leid, jemand, mit dem dich eine innige Beziehung verbindet?“
Verärgert ließ er ihre Hand los. „Was soll der Unsinn, Audrey? Du weißt, was wir abgemacht haben. Nichts auf Dauer.“
„Du kannst doch nicht den Rest deines Lebens allein bleiben“, erwiderte sie. „Jeder braucht irgendwann einen anderen Menschen.“
Spöttisch verzog er die Lippen. „Vergiss deine romantischen Ideen. Ich bin nicht der richtige Typ für dich.“
Audrey senkte den Blick und starrte auf den perlenden Champagner in ihrem Glas.
„Das weiß ich“, sagte sie. „Aber es ist schön, wenn jemand zu dir sagt: Ich liebe dich.“
Sein Gesicht verdüsterte sich. „Ich wusste, es würde ein Fehler sein, mit dir zu schlafen. Du begreifst es einfach nicht, stimmt’s? Es liegt nicht an dir, du bist wirklich süß und lieb, aber ich kann dir nicht mehr bieten als diese kurze Zeit.“
Audrey war so verletzt, dass ihr die Tränen in die Augen schossen. „Du hast meine Schwäche ausgenutzt, um zu bekommen, was du haben willst – das sehe ich jetzt“, beschuldigte sie ihn. „Und um hundertprozentig sicher zu sein, reichte dir nicht nur die Erpressung, sondern du hast es auch noch darauf angelegt, dass ich dir hoffnungslos verfalle.“
Jasper starrte sie an. „Das glaubst du wirklich?“
Ihre Unterlippe bebte. „Etwa nicht?“
„Hoffentlich bist du jetzt zufrieden, alter Tyrann“, murmelte er, den Blick himmelwärts gerichtet, ehe er sich wieder an Audrey wandte. „Nein, so ist es nicht. Du verwechselst körperliche Anziehung mit anderen Gefühlen.“
„Dann gibst du wenigstens zu, dass du mich anziehend findest?“
„Warum nicht, du hast den Beweis gesehen … und gespürt, oder?“
„Du hast meine Schwäche erkannt und sie schamlos für deine Zwecke ausgenutzt.“
Schweigen.
„Heißt das, dass du in mich verliebt bist?“, fragte er schließlich.
Audrey hielt seinem intensiven Blick nicht stand. „Selbstverständlich nicht“, beeilte sie sich zu sagen. „So dumm bin ich nun auch wieder nicht.“
„Aber du findest mich attraktiv.“
„Nicht mehr lange, da bin ich sicher“, gab sie zurück und raffte den letzten Funken Stolz zusammen. „Ich schäme mich dafür, dass ich so auf dich reagiere.“
„Wieder wegen Myles? Er hat dich betrogen, Audrey. Mit jeder, die willig genug war.“
„Du sprichst ja aus Erfahrung“, fuhr sie auf. „Ich weiß nicht, woher du das Recht nimmst, einen anderen Mann für seine sexuellen Abenteuer zu verdammen – ausgerechnet du!“
„Zumindest habe ich eine Frau niemals im Zweifel über meine Absichten gelassen. Ich halte nichts von Versprechen, die ich nicht halten kann. Du wusstest von Anfang an, um was es geht. Wenn du meine Warnungen in den Wind schlägst und dir dabei das Herz brichst, was kann ich dafür?“
Unter Tränen funkelte sie ihn
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