Julia Extra Band 0294
lassen? Immerhin war ihr vom ersten Moment an klar gewesen, auf was sie sich einließ, dass sie etwas Unerreichbares erhoffte, das nur katastrophal enden konnte.
Rebecca verbannte die Erinnerungen und blickte sich in Xandros’ luxuriösem Penthaussalon um.
Seufzend begann sie, ihre restlichen Sachen aufzuheben, die nach ihrem Striptease für ihren leidenschaftlichen griechischen Liebhaber überall verstreut lagen. Es war sinnlos, über die Vergangenheit nachzugrübeln, die sie nicht ändern konnte. Jetzt galt es, sich der Gegenwart zuzuwenden.
Doch auch die war alles andere als tröstlich.
Sie wollte mit Xandros in ein Restaurant gehen, obwohl ihnen beiden nicht danach war. Und am nächsten Morgen würde er nach New York fliegen. Sie wusste nicht einmal, wann sie ihn wiedersehen würde. Wie sollte sie sich jetzt verhalten? Konnte sie gut genug schauspielern, um Xandros zu überzeugen, dass es ihr gleichgültig war, was aus ihnen wurde? Oder würde er sie durchschauen?
„Rebecca?“
Seine sinnliche Stimme drängte sich in ihr Bewusstsein. Rebecca schlüpfte in ihre Schuhe und riss sich zusammen, ehe sie sich aufrichtete und ihn ansah. Der Ausdruck in seinen dunklen Augen machte sie schwach, ihr Herz war voller Liebe und Verlangen. Wenn er nur nicht so atemberaubend aussehen würde! Sie öffnete ihre Handtasche und begann, sich das zerzauste Haar zu bürsten. „Ja, Xandros?“, sagte sie ruhig.
Er sah ihr so gern zu, wenn sie sich das Haar kämmte. Beim ersten Mal hatte sie es für ihn gelöst, und er hatte ihr gesagt, es habe die Farbe von griechischem Honig, dem besten der Welt. „Unten wartet der Wagen, agapi mou .“ Prüfend sah er sie an. „Willst du immer noch essen gehen?“
Was würde er wohl sagen, wenn sie ihm die Wahrheit verriet. Dass sie wissen wollte, wie er zu ihr stand? Ob er ihrer überdrüssig sei oder ob sie sich das nur einbildete? Instinktiv spürte sie, dass ein Mann wie Xandros eine Frau letztlich nur verachten würde, die sich ihres Wertes nicht sicher war. Das konnte er als Klammern oder Besitzdenken verstehen, und jeder wusste, wie lästig das war.
„Essen? Ich dachte schon, du würdest mich nie fragen“, erwiderte Rebecca heiter und drehte den Kopf so, dass ihr seidiges Haar sie wie ein duftender Vorhang umwallte. Erstaunlich, aber sie schaffte es sogar, Xandros einen belustigten Blick zuzuwerfen. „Ich habe nämlich schrecklichen Hunger. Möchte wissen warum?“
Er nickte nur schwach, nahm ihren Mantel auf und verfolgte, wie sie geschmeidig hineinschlüpfte. Sie wirkte kühl und gelassen. Sofort erwachte Xandros Verlangen erneut, und am liebsten hätte er sie in die Arme genommen.
Diese Sache würde er schwerer beenden können, als er gedacht hatte.
3. KAPITEL
Am nächsten Morgen weckten Rebecca Duschgeräusche aus dem Bad, wo Xandros ein griechisches Lied sang. Er scheint fröhlich zu sein, dachte sie – und warum auch nicht? Sie öffnete die Augen und blickte zum mächtigen Kristalllüster auf, der über dem riesigen Bett wie ein diamantener Sternenhimmel funkelte.
Beim Abendessen hatte Xandros ihr den luxuriösen Apartmentblock beschrieben, den er baute, zu dem auch ein Dachgarten gehörte, auf dem mitten in der Stadt duftende Büsche und üppiges Gras wuchsen. Xandros legte Wert darauf, als einer der Ersten die grauen Häuserklötze durch natürliche Begrünung aufzulockern. Träumerisch, fast leidenschaftlich hatte er davon gesprochen, und Rebecca hatte ihm bewundernd und ein wenig neidisch zugehört. Dieses Paradies würde ihr verschlossen bleiben.
Unvermittelt hörte das Wasserrauschen auf, wenige Minuten später betrat Xandros nackt das Schlafzimmer und frottierte sich das dunkle Haar mit einem Handtuch.
Sein muskulöser Körper glänzte, und Rebecca betrachtete fasziniert seine breiten Schultern, die schmalen Hüften, die langen, leicht behaarten, kraftvollen Beine. Er schien seine Nacktheit als völlig natürlich zu empfinden, aber war das ein Wunder, wenn man so einen Körper besaß? Xandros schwamm jeden Tag, wo immer auf der Welt er sich aufhielt. Das habe er aus seiner Heimat Griechenland mitgenommen. Er brauche dieses befreiende Gefühl, Wasser auf seiner Haut zu spüren.
Er musterte Rebecca auf den zerwühlten Laken und lächelte. „ Kherete “, sagte er leise.
„Hallo“, erwiderte sie fast scheu, obwohl er ihren Körper so gut kannte wie sonst niemand. „Ich fühle mich so träge, dass ich mich gar nicht rühren mag.“
„Wenn ich dich so
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