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Julia Extra Band 0295

Julia Extra Band 0295

Titel: Julia Extra Band 0295 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON SALA MELISSA JAMES ALLY BLAKE JACKIE BRAUN
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zwischen Ungläubigkeit und Panik. Sie hatte sich die ganze Sache anders vorgestellt. Marilee hatte sich nicht nur geweigert, klammheimlich zu gehen, sondern mehr Wirbel veranstaltet, als sie, Judith, sich in ihren kühnsten Vorstellungen ausgemalt hatte.
    „Du bist verrückt, Gavin Wheeler! Sie hat euch alle verhext!“, schrie Judith nun und lief in die Bibliothek. Dort griff sie aufgewühlt nach Gavins Karaffe aus Kristallglas, in der er seinen guten Kentucky Whisky aufbewahrte. „Ich brauche einen Drink!“, erklärte sie, als Maria ins Zimmer kam.
    „Ich werde für Sie beten“, murmelte Maria.
    „Das ist nicht nötig! Ich brauche keine Gebete! Ich will einfach nur, dass diese Frau aus meinem Haus verschwindet – das ist alles, was ich brauche!“, fauchte Judith.
    „Es ist nicht Ihr Haus, es gehört Señor Justin“, korrigierte Maria sie, während sie die Post auf Justins Schreibtisch legte.
    „Sie sind gefeuert!“, brüllte Judith.
    „Sie können mich nicht feuern, weil ich nicht für Sie arbeite, sondern für Señor Justin“, erwiderte Maria hoheitsvoll und verließ das Zimmer.
    „Wilde! Hier sind nur noch Wilde!“, sagte Judith kopfschüttelnd, stürzte den Whisky hinunter und schnappte nach Luft, als der Alkohol ihr in der Kehle brannte. Dann schenkte sie sich nach und trank den Whisky, als wäre er Medizin.
    In Marilees Zimmer zerrte Gavin ihre Kleider so schnell aus ihrem Koffer, wie sie sie hineinwarf.
    „Hör auf!“, schluchzte Marilee. „Du verstehst das nicht. Ich muss hier raus. Die ewigen Streitereien machen mich krank.“
    „Du kannst nicht gehen, Süße. Justin liebt dich. Ich liebe dich.“
    Doch Marilee hörte ihm gar nicht richtig zu. Sie sehnte sich nur noch nach Ruhe und Frieden. Und ein Teil von ihr war sich nicht sicher, wie Justin zu ihr stehen würde, wenn er die Wahrheit über ihre Vergangenheit erfuhr. Ihr Vater hatte einen Mord begangen und war dafür hingerichtet worden. Es war eine traurige und leider unbestreitbare Tatsache, die Judith Wheeler ihr ganz sicher für den Rest ihrer Tage vorhalten würde. Egal, wie sehr sie Justin liebte – damit würde sie nicht leben können.
    Sie stopfte eine weitere Handvoll Unterwäsche in ihren Koffer. Und Gavin nahm sie gleich wieder heraus. Bevor sie ihm sagen konnte, endlich damit aufzuhören, kam Justin ins Schlafzimmer gestürmt. Sein Gesicht war bleich vor Schreck. Er sah Marilee an und zog sie in seine Arme.
    „Was zum Teufel ist denn nur geschehen?“
    Marilee brach wieder in Tränen aus. „Deine Mutter …“
    „Verdammt, ich hätte es wissen müssen.“ Er warf seinem Vater einen Blick zu. „Was hat sie diesmal getan?“
    Gavin zuckte die Schultern. „Frag Marilee. Ich kam erst am Ende der Auseinandersetzung dazu.“
    Marilee schluchzte nur noch mehr. „Sie hat mich von einem Privatdetektiv ausspionieren lassen und versucht, mich mit den Informationen unter Druck zu setzen. Sie hat mir gesagt, dass ich aus dem Haus verschwinden soll. Und dass sie einen DNA-Test verlangt, wenn das Kind auf der Welt ist, um zu beweisen, dass das Baby nicht von dir ist …“
    „Das reicht!“, stieß Justin aufgebracht hervor. „Sie ist zu weit gegangen.“
    „Warte“, sagte Marilee. „Es gibt ein paar Dinge über meine Vergangenheit, die ich dir noch nicht erzählt habe.“
    „Es ist mir vollkommen egal, was gewesen ist, bevor ich dich kennengelernt habe. Ich war auch kein Engel. Jetzt bist du meine Frau, und das ist alles, was zählt.“ Er zog ein Taschentuch aus seiner Hosentasche und begann, ihre Tränen zu trocknen. „Bitte, Süße, du musst aufhören, so sehr zu weinen. Das kann weder für dich noch für das Baby gut sein.“
    „Es geht nicht um mich … Ach … also, auf eine bestimmte Art und Weise betrifft es mich schon – aber nicht so, wie du denkst.“ Sie atmete tief ein. „Meine Mutter …“
    „Was ist mit ihr?“, fragte Justin.
    „Mein Vater hat sie umgebracht“, sagte Marilee.
    Justin und Gavin waren einen Moment lang sprachlos, bevor Justin sich schließlich räusperte.
    „Grundgütiger! Liebling, wie furchtbar für dich.“
    „Vor fünf Jahren wurde er vom Staate Texas dafür zum Tode verurteilt und hingerichtet.“
    Wütend schüttelte Justin den Kopf. „Na ja, wenigstens kann er uns keine Probleme mehr bereiten. Es tut mir leid, dass ich das über meine Eltern nicht sagen kann.“
    Marilee hätte beinahe gelacht. „Dann bist du nicht wütend auf mich, weil ich es dir nicht früher erzählt

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