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Julia Extra Band 0297

Julia Extra Band 0297

Titel: Julia Extra Band 0297 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Miranda Lee , Annie West , Jennie Lucas
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beugte sich vor und klopfte William auf die Schulter.
    Zum Glück hörte der Chauffeur Radio und schien von ihrer Unterhaltung nichts gehört zu haben. Er drehte leicht den Kopf. „Ja, Mylord?“
    „Lassen Sie uns bitte vor dem Haupteingang raus, William, und dann suchen Sie einen Parkplatz. Ich bringe Marina zu Rebecca und werde eine Weile bei ihnen bleiben. Am besten warten Sie im Foyer auf mich. Dort können wir uns treffen, wenn ich herunterkomme.“
    „Sehr wohl, Mylord.“ Wenn William etwas von der Szene zwischen ihnen mitbekommen hatte, dann ließ er sich aber nichts anmerken.
    Ohne James’ Hilfe stieg Marina aus dem Wagen aus, während James die kleine Reisetasche aus dem Kofferraum holte, die Henry ihr geliehen hatte. Eine rote Ledertasche, die ihr Nachthemd, Toilettenartikel und ein paar bequeme Kleider enthielt.
    Als James sie auf den Stufen zum Krankenhaus einholte und eine Hand um ihren Ellbogen legte, warf sie ihm einen warnenden Blick zu. Er rollte zwar mit den Augen, ließ die Hand aber nach unten sinken.
    „Das ist doch lächerlich“, murmelte er neben ihr, während sie durch die Glastür gingen.
    „Vielleicht“, entgegnete sie knapp. „Aber so ist es nun einmal.“
    „Du bist eine harte Frau.“
    „Ganz und gar nicht. Ich habe nur das Gefühl, dass Sie ziemlich verwöhnt sind, Mylord, was das andere Geschlecht anbelangt. Offensichtlich haben Ihnen in der Vergangenheit nicht genug Frauen einen Korb gegeben! Aber so unwiderstehlich sind Sie nicht, Euer Lordschaft.“
    „Oh, mein Gott, wir sind doch nicht etwa zurück beim Sie und bei ‚Mylord‘, oder?“
    „Und ob wir das sind!“
    Er fluchte unterdrückt, was Henry sicherlich zu einem missbilligenden Stirnrunzeln veranlasst hätte.
    Marina hätte beinahe gelächelt. Sie fand es durchaus befriedigend, die Zügel in dieser Situation in die Hand zu nehmen.
    Und ganz sicher würde sie nicht mehr auf die schreckliche kleine Stimme in ihrem Kopf achten. Die ihr zuflüsterte, dass sie diesen Mann haben konnte, wenn sie nur wollte. Dass sie mit ihm nach Winterborne Hall fahren und jede Nacht in seinem Schlafzimmer verbringen sollte. Es musste doch niemand erfahren – und wenn sie dann nach Sydney zurückflog, tat es niemandem weh. Schon gar nicht Lady Tiffany Ravensbrook, die in Italien weilte, wie Henry ihr passenderweise mitgeteilt hatte.
    Nein, sie würde ganz sicher nicht auf diese Stimme hören!

5. KAPITEL
    Das Erste, was Marina sah, als James sie in die Kinderabteilung des Krankenhauses führte, war nicht das kleine Mädchen, das gegen einen Berg von Kissen gelehnt im Bett lag, sondern die junge Frau, die mit einem Buch in den Händen neben ihm saß.
    Es war die schönste Frau, die Marina je gesehen hatte. Sie war nicht nur attraktiv. Nicht nur einfach hübsch, sondern schön. Atemberaubend schön.
    Glattes, schulterlanges blondes Haar. Ein Porzellanteint und ein perfektes Profil. Volle, sinnliche Lippen. Ein schlanker, zerbrechlich wirkender Körper.
    Marina wusste sofort, wer da an Rebeccas Bett saß.
    Bei ihrem Eintritt blickte die Frau auf, und auch ihre Augen standen dem Rest in nichts nach – groß und haselnussbraun, mit dichten langen Wimpern. Sie lächelte James an.
    Doch es war das Kind, das zuerst sprach – das glatzköpfige, todbleiche und unglaublich dünne Kind, dessen große grüne Augen viel zu riesig für das kleine Gesicht wirkten.
    „Onkel James!“, rief Rebecca, und die offensichtliche Freude zauberte ein wenig Farbe auf ihre blassen, eingefallenen Wangen. „Sieh mal, es ist Onkel James, Tiffany. Und er hat meine Marina mitgebracht!“
    Marina fand die Formulierung der Kleinen rührend. Außerdem stimmte es sogar, oder? Sie war Rebeccas Marina. Zwischen ihnen würde eine Verbindung entstehen, wie es sie nur zwischen wenigen Menschen gab. Ihr eigenes Fleisch und Blut würde dieses tapfere kleine Mädchen retten. Das wusste sie einfach!
    Ganz instinktiv trat Marina nach vorn und streckte dem Kind die Hände entgegen. Und Rebecca ergriff sie, ohne zu zögern. Aus dem Augenwinkel nahm Marina wahr, dass die zauberhafte Lady Tiffany aufstand und James einen Kuss auf die Wange hauchte. Die beiden begannen, leise miteinander zu flüstern. Marina bemühte sich sehr, den heftigen Stich der Eifersucht zu ignorieren und sich ganz auf Rebecca zu konzentrieren. Sie setzte sich zu der Kleinen aufs Bett und drückte liebevoll ihre Hände.
    „Oh, Onkel James“, rief Rebecca. „Sie ist so hübsch. Und sie hat dieselbe

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