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Julia Extra Band 0297

Julia Extra Band 0297

Titel: Julia Extra Band 0297 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Miranda Lee , Annie West , Jennie Lucas
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hatte schon vor meiner Reise Zweifel. Nun sehe ich vieles deutlicher, und jetzt … jetzt weiß ich, dass ich es nicht tun kann.“
    Er starrte sie einfach nur an – offensichtlich genauso schockiert von ihrem Gespräch wie sie. „Ich hoffe, das hat nichts mit mir zu tun“, sagte er leise.
    Diese Worte trieben ihr die Tränen in die Augen. Natürlich hatte Henry recht gehabt. Sie würde mit einem gebrochenen Herzen nach Hause zurückkehren. Für James wäre sie nie mehr als eine flüchtige Laune.
    Sanft legte er einen Finger an ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. Die Berührung ließ Marina erschauern. Sie konnte nichts dagegen tun, dass ihre innersten Wünsche sich in ihrem Blick offenbarten.
    Berühr mich, flehten ihre Augen. Küss mich. Liebe mich, zumindest auf diese Weise. Es ist mir egal, wenn deine Gefühle nicht so stark sind wie meine …
    „Großer Gott“, flüsterte er erschüttert. Seine Hand sank zur Seite, und er rutschte wieder auf seine Seite des Sitzes, wo er sich mit den Fingern durchs Haar fuhr.
    Anschließend hüllte James sich in düsteres Schweigen, bei dem Marina am liebsten vor Scham im Erdboden versunken wäre. Mein Gott, wenn sie doch bloß nichts gesagt hätte! Aber nein, sie musste ihm auf dem Silbertablett präsentieren, dass sie ihm gehörte, wenn er das wünschte.
    Henry hatte sie inständig gebeten, James nicht in Versuchung zu führen, und was tat sie? Sie erzählte ihm, dass sie ihre Verlobung lösen würde, und sah ihn anschließend wie ein liebeskranker Hund an.
    Sie schämte sich wirklich in Grund und Boden.
    Irgendetwas musste sie tun – um den Schaden zu reparieren, den sie angerichtet hatte.
    „Du täuschst dich“, unterbrach sie mit ruhiger Stimme die lastende Stille. Sie konnte nur hoffen, dass William sich auf den Verkehr konzentrierte. „Meine Entscheidung hat nichts mit dir zu tun, abgesehen davon, dass ich erst durch dich weiß, was für eine Art Mann ich heiraten möchte. Aber wie ich bereits erwähnte, hatte ich schon vor meiner Abreise aus Sydney starke Zweifel, was Shane anging.“
    An dieser Stelle holte Marina einmal tief Luft, bevor sie weitersprach: „Ich streite nicht ab, dass ich mich zu dir hingezogen fühle. Du bist ein sehr attraktiver und charmanter Mann, James. Henry hat diese … Anziehung zwischen uns gespürt, und sie hat ihn beunruhigt. Aber sie kann schließlich genau das bleiben, oder?“, sagte sie betont zuversichtlich – viel zuversichtlicher, als sie sich in Wirklichkeit fühlte. „Wir müssen dem nicht nachgeben. Wir können einfach nur Freunde sein, nicht wahr?“
    Seine Augen funkelten, als er sich zu ihr umdrehte. „Nicht wenn du mich so ansiehst wie vor einer Minute.“
    Mit aller Kraft riss sie sich zusammen. „Einverstanden. Aber du hast mich kurz vorher berührt. Wenn du mir dein Wort als Gentleman gibst, dass du mich in Zukunft nicht mehr anfasst, dann verspreche ich dir als gute Australierin, dass ich nichts vergleichbar Provokatives mehr tun werde.“
    Sein Lachen klang gepresst. „Ich kenne nicht so besonders viele gute Australierinnen.“
    „Und ich kenne viele Männer, die keine Gentlemen waren“, konterte sie. „Aber das sind andere Menschen. Wir sind wir. Und ich für meinen Teil besitze ein Ehrgefühl, das ich nicht verletzen möchte.“
    „Was für ein Pech“, seufzte er.
    „Das meinst du nicht wirklich, James.“
    „Nein“, gab er erschöpft zu. „Ich schätze nicht.“
    „Ich denke, es ist das Beste, wenn ich nicht mit dir nach Winterborne Hall komme. Das wäre nicht besonders klug.“
    „Da hast du leider recht.“
    „Gut. Jetzt würde ich mich gern wieder auf den Hauptgrund meines Besuchs konzentrieren“, sagte sie, während vor ihnen das Krankenhaus in Sicht kam. „Denn wir scheinen unser Ziel erreicht zu haben, und ich merke, dass ich doch ein wenig nervös bin.“
    Wieder sah er sie an. Doch dieses Mal wirkte sein Blick unglaublich schuldbewusst und reuevoll. „Ich bin doch ein selbstsüchtiger Mistkerl“, murmelte er. „Natürlich bist du nervös – genau wie Rebecca. Und alles, woran ich denke, sind meine eigenen Bedürfnisse. Es tut mir leid, Marina. Alles. Bitte verzeih mir.“
    „Es gibt nichts zu verzeihen. Manchmal passieren eben Dinge, für die es keinen ersichtlichen Grund gibt.“
    „Glaubst du wirklich? Ich bin mir da nicht so sicher. In letzter Zeit gelange ich immer mehr zu der Überzeugung, dass das Schicksal für uns alle einen Plan bereithält“, erwiderte James,

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