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Julia Extra Band 0297

Julia Extra Band 0297

Titel: Julia Extra Band 0297 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Miranda Lee , Annie West , Jennie Lucas
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durfte er nicht erfahren. Alexanders Zukunft als Fürst stand auf dem Spiel. Nicht auszudenken, welchen Skandal es geben würde, wenn alle Welt erfuhr, dass der Thronfolger tatsächlich das uneheliche Kind eines korrupten Milliardärs von zweifelhafter Herkunft war.
    Und falls Paolo verlangte, Zeit mit seinem Sohn verbringen zu dürfen, würde sie ihn nie mehr loswerden. Dann wäre es um ihre innere Ruhe geschehen. Wie lange könnte sie seinem Charme dann widerstehen? Wie lange ihr Herz hinter einem Panzer aus Eis verbergen?
    „Isabelle? Was ist?“
    „Gut, ich verzeihe dir“, lenkte Isabelle schließlich leise ein.
    Was bin ich für eine Heuchlerin, tadelte sie sich im Stillen, von Schuldgefühlen geplagt. Sie verzieh ihm großmütig eine Beleidigung, während sie ihm viel größeres Unrecht antat, indem sie ihm nichts von seinem Sohn erzählte.
    „Danke.“ Paolo ließ ihre Hand los.
    Plötzlich tat Isabelle vor Anspannung alles weh. Ihr ganzes Leben schon versuchte sie, sich so würdevoll zu geben, wie es von einer Prinzessin erwartet wurde. Dass sie ständig von Menschen und Kameras beobachtet wurde, war ihr überdeutlich bewusst.
    Trotzdem fiel es ihr manchmal immer noch schwer, ihre Gefühle zu beherrschen. In ihrer Familie galt es sozusagen als Tradition, im Geheimen zu leiden. Ihre Mutter, früher eine echte Romantikerin, war im Lauf der Ehe mit einem chronisch untreuen Mann verbittert und scharfzüngig geworden.
    Isabelles Bruder Maxim hatte aus Vernunftgründen eine dänische Prinzessin geheiratet, die sich unglücklicherweise in ihn verliebte. Erschwerend kam für Karin hinzu, dass sie nicht schwanger wurde, und die Jahre der Therapie und des Sex nach Kalender kosteten sie auch noch die freundschaftliche Zuneigung ihres Manns. Er begann, ins Bordell zu gehen, und sie wurde so bitter und einsam wie ihre Schwiegermutter.
    Schon in jungen Jahren hatte Isabelle sich geschworen, niemals stumm zu leiden wie diese beiden Frauen. Sie hatte gedacht, Paolo wäre völlig anders als die Männer, die sie sonst kannte. Nicht nur leidenschaftlich, sondern liebevoll. Und treu.
    Als sie von ihrer Schwangerschaft erfuhr, hatte sie ihre Mutter angefleht, ihn doch heiraten zu dürfen. Abgesehen von dem Skandal, wenn sie ein uneheliches Kind bekam, ging es ihr um das Glück des Babys. Ein Kind brauchte zwei Eltern, argumentierte sie.
    Einige Stunden nachdem Isabelle Paolo so heftig zurückgewiesen hatte, stimmte ihre Mutter wenigstens zu, ihn kennenzulernen.
    Isabelle erinnerte sich, wie sie mit klopfendem Herzen die fünf Treppen hinaufgestiegen war, neben sich ihre Mutter.
    Und da sah sie ihn.
    Er stand in der offenen Tür seines Apartments und umarmte innig das blonde Flittchen aus der Nachbarwohnung. Ganz offensichtlich verabschiedeten sie sich nach einer Nacht der Leidenschaft voneinander.
    Bevor das Pärchen etwas bemerken konnte, flüsterte ihre Mutter ihr zu: „Komm weg hier. Mach keine Szene. Komm einfach mit.“
    Und Isabelle hatte gehorcht …
    Nun strich Paolo ihr leicht über die Wange. „Danke, dass du mir meine unbedachten Worte verzeihst. Das ist sehr großmütig von dir.“
    „Ich muss dir danken“, erwiderte sie. „Weil du Alexander gerettet hast. Mir zuliebe.“
    „Ich werde dich immer beschützen“, versicherte er ihr und strich ihr eine Strähne aus der Stirn. „So wie ich all mein Eigentum beschütze.“
    „Ach, du glaubst, ich gehöre immer noch dir, Paolo?“
    „Ich weiß es“, antwortete er und lächelte geheimnisvoll. Mitreißend. Triumphierend.
    Plötzlich wünschte Isabelle, er hätte recht und sie würde für immer zu ihm gehören. Dass sie noch einmal von vorn beginnen könnten, zu dem Punkt zurückgehen, bevor sie entdeckt hatte, dass Liebe nur lebenslange Herzensqualen bedeutete.
    Aber Wünsche waren sinnlos. Es war viel besser, Magnus zu heiraten, der ihr nie das Herz brechen würde.
    Weil sie es ihm nie geschenkt hatte.
    „Da wir gerade von Alexander und seiner Entführung reden. Ich muss kurz anrufen und etwas prüfen.“
    „Lass dich von mir nicht stören“, meinte Paolo und blieb ungerührt stehen.
    Isabelle nahm ihr Handy, wählte die Nummer des Polizeichefs und sprach kurz mit ihm.
    „René Durand ist im Gefängnis“, teilte sie Paolo anschließend mit.
    „Ich habe dir doch gesagt, ich kümmere mich um alles“, erwiderte er. „Warum hast du mir nicht einfach vertraut?“
    Weil ich dir nach allem nicht vertrauen kann, antwortete sie im Stillen und spürte, wie der

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