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Julia Extra Band 0297

Julia Extra Band 0297

Titel: Julia Extra Band 0297 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Miranda Lee , Annie West , Jennie Lucas
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buchstäblich durchlöchert. Jeder ihrer Schritte wurde überwacht und beurteilt.
    „Komm schon, Tally.“ Sie führte die Stute hinüber zum Pferdepool. Tally spielte mit ihren Ohren und blähte die Nüstern, als sie den Geruch des Wassers witterte.
    „Maggie!“
    Mitten in der Bewegung hielt sie inne und spürte Khalids bohrenden Blick hinter sich. Ganz langsam drehte sie sich zu ihm um.
    „Ich hatte dich gebeten, mit mir zu sprechen.“
    „Wirklich? Die Nachricht, die man mir übermittelte, klang so gar nicht nach einer Einladung, sondern mehr nach einem königlichen Befehl.“ Es kostete all ihre Willenskraft, ihm fest in die Augen zu sehen. „Ich bin keine Bedienstete, die sofort springt, wenn nach ihr verlangt wird.“
    Maggie hatte Mühe, das Pferd neben sich ruhig zu halten. Offenbar spürte die Stute die Spannung, die in der Luft lag.
    Khalid erstarrte. „Trotzdem bist du meine Angestellte“, stieß er hervor. „Oder spielt das gar keine Rolle?“
    „Dann entschuldige ich mich in aller Form, Boss“, gab sie scheinbar gleichmütig zurück. „Mir war nicht klar, dass du über die Arbeit sprechen willst.“
    Mit einer Hand rieb er sich den Nacken. „Entschuldige, Maggie! Das war nicht in Ordnung von mir.“
    Da sie sich selbst so fühlte, als würde sie auf offenem Meer dahintreiben, hatte sie Verständnis für seine Hilflosigkeit. „Akzeptiert. Ich wollte sowieso gerade zu dir kommen, gleich nachdem ich hier fertig bin. Ich nehme meine Arbeit nämlich sehr ernst.“
    „Mach ruhig, ich gehe neben dir her“, sagte er versöhnlich und beobachtete, wie geschickt sie das Pferd mit dem Wasser vertraut machte. „Eine Ehe ist die beste Lösung“, fuhr er fort.
    „Das weißt du, Maggie.“
    „Nicht aus meiner Perspektive.“ Glaubte er etwa, sie überzeugen zu können, nur weil sie eine mittellose Stallkraft war?
    „Mein Stallmeister hat mit dir wohl nicht über die neuesten Pläne gesprochen?“
    „Welche Pläne?“ Ein Kribbeln huschte über ihren Rücken.
    „Dein Job auf Tallawanta ist bald beendet.“
    Ihr Mund wurde trocken. „Was soll das bedeuten?“
    „Ich schreibe das Gestüt ab. Nachdem es hier in Shajehar so viel zu tun gibt, habe ich keinen Sinn für derartigen Luxus, selbst wenn er rentabel ist.“ Er machte eine kurze Pause. „Deinen Job in Australien gibt es also praktisch nicht mehr.“
    Kalter Schweiß brach auf ihrer Stirn aus, als ihr die Bedeutung seiner Worte klar wurde. „Aber ich brauche eine feste Arbeit, um für das Baby sorgen zu können. Ich will Geld sparen, um einmal Tiermedizin zu studieren.“ Bis heute war ihr gar nicht klar gewesen, dass Khalid das australische Gestüt finanzierte.
    „Das kannst du auch hier tun“, entgegnete er schlicht.
    Ich spreche nicht einmal die Landessprache, dachte sie panisch.
    „Hier zu bleiben soll für mich also einfacher sein, als in Australien einen neuen Job zu finden?“, fragte sie verbittert. Nicht einmal der Anblick des Pferdes, das sich nach seinem Wassertraining wie ein nasser Hund schüttelte, konnte Maggie aufheitern.
    „Du wirst so oder so eine neue Aufgabe haben“, erinnerte Khalid sie. „Mutter zu sein nimmt einen ziemlich in Anspruch. Aber du wirst nicht allein sein“, versprach er eilig. „Es wird dir an nichts fehlen.“
    „Ich passe nicht in deine Welt.“ Mit einer ungeduldigen Handbewegung machte sie ihn auf ihr Äußeres aufmerksam: schmutzige Stiefel, nass gespritzte Kleidung, zerzauste Haare. „Ich gehöre in keinen Palast. Ich bin ein gewöhnlicher Mensch, der für seinen Lebensunterhalt arbeiten geht.“
    Sein verständnisvoller Blick spann ein unsichtbares Band zwischen ihnen. „Das tue ich ebenfalls, Maggie.“
    Sofort bereute sie ihre Worte. Immerhin wusste sie, wie ernst Khalid seine Verantwortung nahm.
    „Entschuldige, Khalid, das weiß ich natürlich. Aber die Umstände sind extrem verschieden.“ Sorgsam strich sie das Wasser aus Tallys Fell. Es war die perfekte Entschuldigung, Khalid nicht in die Augen sehen zu müssen. „Aber du solltest jemanden heiraten, der eher zu dir passt. Bestimmt hast du auf eine Frau gewartet, die einer einflussreichen Familie entstammt und obendrein schön und elegant ist.“ Verbissen schluckte sie ihren Stolz hinunter und hob kämpferisch ihr Kinn.
    Eine Geste, die Khalid bereits von ihr kannte. Obwohl er ihre Ehrlichkeit bewunderte, wollte er ihre Abwehr um jeden Preis durchbrechen.
    „Die Scheichs von Shajehar sind dafür bekannt, dass sie aus freien

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