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Julia Extra Band 0297

Julia Extra Band 0297

Titel: Julia Extra Band 0297 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Miranda Lee , Annie West , Jennie Lucas
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eingelebt und deutlich an Schüchternheit verloren, je besser sie die Sprache beherrschte und vertrauter ihr die Kultur wurde. Für Khalid war es, als würde er einer Knospe dabei zusehen, wie sie sich zu ihrer vollen Pracht entwickelte.
    „Danke, Osman. Deine Glückwünsche bedeuten mir viel.“
    Maggie war einfach umwerfend. Inzwischen war sie im siebten Monat schwanger und wirkte auf Khalid anziehender als je zuvor. Sie war elegant, sexy und strahlte pures Mutterglück und Lebensfreude aus.
    Und ihm entging die Körpersprache des Ölmoguls nicht. Er sah ebenfalls eine anziehende Frau in Maggie, auch wenn er sich ausgesprochen respektvoll verhielt.
    Mühsam unterdrückte Khalid den Impuls, seine Frau in die Arme zu reißen und mit ihr in seine Privaträume zu verschwinden, so wie einige seiner Vorfahren es vermutlich mit ihren Bräuten getan hätten.
    Voller Wärme lachte Maggie über etwas, das ihr Gesprächspartner gesagt hatte, und Khalid verspürte augenblicklich eine brennende Eifersucht. Wann hatte sie ihn zum letzten Mal auf diese Weise angelächelt? Ihm gefiel nicht, dass sie sich einem Fremden gegenüber so aufgeschlossen zeigte, während sie sich ihm gegenüber mehr als kühl verhielt. Sie entglitt ihm Tag für Tag mehr, trotz der Intimitäten, die sie teilten.
    „Kein Wunder, dass du nicht daran interessiert warst, meine Tochter zu heiraten“, fuhr Osman fort. „Nicht nachdem du diese kostbare Perle entdeckt hast.“
    „Deine Tochter ist eine entzückende Frau“, antwortete Khalid höflich. „Es war mir eine Ehre, dass du den Vorschlag meines Bruders aufgreifen und eine Verbindung zwischen unseren beiden Familien herstellen wolltest.“
    Vor allem aber war Khalid erleichtert gewesen, dass Osman die Nachricht von Khalids neueren Heiratsplänen gleichmütig aufnahm.
    „Ach, Fatin wäre nichts für dich. Das ist mir inzwischen klar.“
    Am liebsten hätte Khalid Osman in den Nebenraum entführt, von wo aus er Maggie nicht weiter beäugen konnte. Ihre Wirkung auf seine männlichen Gäste missfiel ihm zunehmend, und speziell der alte König galt in Frauenfragen als regelrechter Casanova.
    „Ich habe mich vorhin sehr angeregt mit deiner Frau unterhalten“, gestand Osman unumwunden. „Sie scheint ausgesprochen intelligent zu sein. Äußerst erfrischend. Vor allem weiß sie, wann man nur zuhören sollte und wann man am besten das Wort ergreift.“ Seine Augen unter den buschigen Brauen wurden ernst. „Du bist ein glücklicher Mann, mein Freund. Vielleicht mehr, als du glaubst.“
    Dieser Kommentar, der so gar nicht zu Osmans üblicherweise recht oberflächlichen Bemerkungen über Frauen passte, überraschte Khalid. Er hätte seinen alten Bekannten nicht für so scharfsinnig gehalten.
    Dabei lag Osman goldrichtig. Khalid schätzte Maggies Verstand und schnelle Auffassungsgabe außerordentlich. Sie war ihm in der Entwicklung seiner Bildungsreform eine unverzichtbare Hilfe geworden.
    „Dem kann ich nur zustimmen“, brummte er. „Ich könnte mir keine bessere Frau vorstellen.“
    Trotzdem nagten Enttäuschung und Zweifel an ihm. Sie war eine fähige Kollegin, eine unwiderstehliche Verführerin und würde bald die Mutter seines Kindes sein. Doch das reichte nicht. Khalid wünschte sich … einfach mehr. Er wollte die Distanz zwischen ihnen beiden wieder aufheben.
    Unwillkürlich dachte er an das Glück und die Nähe, die er mit Shahina geteilt hatte. Das war es, was er wollte. Eine aufrichtige Partnerschaft, kein zweckmäßiges Arrangement, das von unausgesprochenen Regeln erstickt wurde.
    Er wollte keinen bedeutungslosen Abklatsch seiner ersten Ehe, sondern eine einzigartige, spezielle Beziehung, die für sich allein stand.
    Er und Maggie sollten wahrhaftig zusammenleben – als Mann und Frau, in jeder Hinsicht. Jahrelang hatte Khalid sich genau davor in Acht genommen. Aber als er jetzt beobachtete, wie Maggie im hinteren Bereich des Zimmers seinen Onkel, seine Tante und eine ganze Reihe von Diplomaten in ihren Bann zog, wurde ihm eines bewusst. Niemals würde er sich mit dem Wenigen zufriedengeben, das seine Frau ihm momentan zudachte.
    Was geschah wohl, wenn er die Barrieren, die sie beide zwischen sich errichtet hatten, einfach durchbrach? Wenn er sich seiner Ehefrau ganz und gar öffnete? Würde sie ihm dann im Gegenzug ebenfalls ihr Innerstes anvertrauen?
    Das musste er unbedingt herausfinden!
    Ich halte das nicht länger aus, dachte Maggie verzweifelt. Ich kann einfach nicht mehr.
    Ihr Gesicht

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