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Julia Extra Band 0301

Julia Extra Band 0301

Titel: Julia Extra Band 0301 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Sharon Kendrick , Anne McAllister , Jessica Hart
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getan.“
    Eigentlich wusste er das ja und gab sich mit ihrer Antwort zufrieden. „Schön, dann lass uns essen gehen. Ich habe einen Tisch im ‚Starlight‘ reserviert.“ Er sah, dass sie ihm absagen wollte, und schüttelte den Kopf. „Nein, cara , ich lasse dich nicht vom Haken. Nur wenn du mit mir zu Abend isst, bekomme ich auch, was ich will. Also sei nett.“ Er tippte ihr lächelnd auf die Nase, woraufhin sich ihre Augen erschrocken weiteten.
    Wenn das jemand gesehen hätte … Aber was genau wollte er eigentlich von ihr?, fragte sich Eileen benommen, während sie auf den Lift zugingen. Wieder hatte sie das Gefühl, dass Gianluca mit ihr spielte. Sie wusste nicht, wie sie darauf reagieren sollte, weil sich die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben ständig verwischten.
    Das Restaurant machte seinem Namen alle Ehre. Es befand sich in der letzten Etage des Hotels und besaß als Dach eine riesige Glaskuppel, durch die man freien Blick auf die Sterne hatte. Über ihnen wirkte der Mond so nah, als könnte man ihn berühren. Unter ihnen lagen die angestrahlten „Houses of Parliament“, und die Themse glitzerte wie eine Schlange, die sich ihren Weg durch die Hauptstadt bahnte. Es war eine der atemberaubendsten Aussichten von ganz London, und Eileen blieb einen Moment stehen, um sie auf sich wirken zu lassen.
    „Bist du schon einmal hier gewesen?“, fragte Gianluca.
    „Ja, aber es ist ein paar Jahre her.“
    Nachdem sie Platz genommen hatten, studierte Eileen die Speisekarte, als handelte es sich dabei um Prüfungsbögen. Gianluca lächelte und dachte, dass dies eines der wenigen Essen werden würde, die er auf sich nahm, weil es sich nun einmal so gehörte. „Was hättest du denn gern?“
    „Ach, ich weiß nicht, irgendetwas, wofür das Restaurant bekannt ist.“
    Gianluca sprach mit dem Kellner, bestellte ihnen beiden Fisch, einen guten Weißwein und eine Karaffe Wasser. Er wartete, während die Flasche entkorkt wurde. Dann lehnte er sich im Stuhl zurück und musterte Eileen. „Ist dir eigentlich klar, dass du nach wie vor ein Buch mit sieben Siegeln für mich bist. Ich kenne dich jetzt seit fast zwei Jahren, wir haben miteinander geschlafen, aber ich weiß immer noch nicht, wo du wohnst?“
    „Gianluca!“
    „Kommt dir das nicht komisch vor?“, ignorierte er ihren Einwand.
    „Es gab nie einen Grund, weshalb du wissen solltest, wo ich wohne“, antwortete Eileen, „und daran hat sich auch nicht wirklich etwas geändert.“
    Er beobachtete, wie sie mit leicht zitternder Hand ihr Wasserglas nahm. „Es bringt nichts, mir auszuweichen“, sagte er dann ungerührt. „Ich bin neugierig.“
    Eileen wollte eigentlich nichts von sich preisgeben. Aber wenn sie es nicht freiwillig tat, würde der Abend nur noch quälender, denn il Tigre erreichte immer, was er sich vorgenommen hatte. „Ich wohne in Putney.“
    „Oh, in dem Vorort am rechten Themse-Ufer mit den viktorianischen Häusern? Dann muss es dir ja gutgehen.“
    „Nun, ich wohne zehn Gehminuten vom Fluss entfernt und habe nur eine Zweizimmerwohnung. Sie gefällt mir aber sehr gut, und sie gehört mir.“
    „Seit wann?“
    „Seitdem ich es mir leisten kann. Vorher habe ich wie verrückt gespart, um einen Kredit aufnehmen zu können. Eigentlich hatte ich nicht …“ Sie verstummte.
    Doch Gianluca hakte nach, wenn sich schon einmal die Chance ergab, ihren Panzer zu knacken. „Was hattest du nicht?“
    Wenn sie jetzt etwas sagte, das bemitleidenswert klang, machte sie sich damit auch verletzlich. Und was verstand Gianluca schon vom Sparen und Haushalten? Er war immer reich gewesen. Konnte er da überhaupt nachvollziehen, wie es ihr ergangen war? „Ich habe vorher nur zur Miete gewohnt“, sagte sie schließlich zögerlich.
    Er zog die dunklen Brauen hoch. „Auch als Kind?“
    In der Welt, in der sie sich jetzt bewegte, war das wohl nur wenigen Menschen so ergangen. Eileen schnitt ein Gesicht. „Ja, auch als Kind“, sagte sie dann und war froh, dass der Kellner in diesem Moment einen Brotkorb auf den Tisch stellte. Vielleicht würde Gianluca es ja dabei bewenden lassen.
    Aber das tat er nicht, sondern sagte nachdenklich: „Das ist aber ungewöhnlich für dieses Land.“
    „So ungewöhnlich nun auch wieder nicht. Viele Leute entkommen der Armutsfalle nie. Ich kann von Glück reden, dass es mir gelungen ist.“
    „Wie bist du denn da hineingeraten?“
    Sie zögerte. „Meine Mutter war allein erziehend und hatte keine richtige

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