Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0301

Julia Extra Band 0301

Titel: Julia Extra Band 0301 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Sharon Kendrick , Anne McAllister , Jessica Hart
Vom Netzwerk:
sicher bei ihm geblieben.
    „Kann ich jetzt endlich meine Anrufe erledigen?“
    Ein eiskalter Guss hätte sie nicht wirkungsvoller in die Wirklichkeit zurückholen können.
    „Ja, Sie haben lang genug den hingebungsvollen Liebhaber gespielt“, stimmte Mary scheinbar ungerührt zu. „Mrs. Palmer hat das Abendessen vorbereitet. Ich muss es nur aufwärmen. Wann essen Sie üblicherweise?“
    „Nach der Arbeit.“ Tyler sah auf die Uhr. „Ich muss noch einiges erledigen, also sagen wir … halb zehn.“
    Mary schwieg, und das so betont auffällig, dass er aufblickte.
    „Stimmt irgendetwas nicht?“, fragte er erstaunt.
    „Eine bessere Antwort auf meine Frage wäre gewesen, ob ich vielleicht hungrig bin beziehungsweise wann ich essen möchte. Das ist natürlich nur als Anregung gedacht“, meinte sie zuckersüß. „Für die Zeit, wenn Sie hier mit einer Frau zusammen sind, die Sie tatsächlich beeindrucken wollen.“
    „Ja, sicher.“ Tyler schnitt ein Gesicht, weil er schon wieder bei seinem üblichen Fehler ertappt worden war. „Wann würden Sie denn gern essen, Mary?“, versuchte er es noch einmal.
    „Um neun“, antwortete sie höflich. „Ich sehe Sie dann in der Küche, einverstanden?“
    Es war kurz vor neun, als Tyler zur Küche ging. Obwohl Mary nicht zu hören war, lenkte allein ihre Anwesenheit im Haus ihn vom Arbeiten ab, dabei hätte er genug zu tun gehabt!
    An der offenen Tür blieb er verblüfft stehen. Die Küche wirkte plötzlich ganz anders als sonst. Er hielt sich dort immer nur kurz auf, um sich etwas aus dem Kühlschrank zu holen oder ein Fertiggericht in der Mikrowelle aufzuwärmen. Eine Küche war schließlich kein Wohnraum.
    Oder doch? Mary hatte die Vorhänge zugezogen und die indirekte Beleuchtung unter den Hängeschränken eingeschaltet, wodurch der Raum richtig behaglich wirkte. Der Tisch war für zwei Personen gedeckt, und vom Ofen her kam ein appetitlicher Duft.
    Mary stand, eine Schürze umgebunden, am Arbeitstresen und goss Essig in eine Schüssel, wobei sie leise vor sich hin summte.
    War es ihre Anwesenheit, die den Raum so warm und freundlich erscheinen ließ?
    Als Tyler sich räusperte, wandte sie sich um und hörte zu summen auf.
    „Oh. Hallo“, sagte Mary nach einer winzigen Pause ausdruckslos, wobei ihr Herz wie rasend pochte. Dann wandte sie sich wieder dem Salat zu. „Es macht Ihnen doch nichts aus, in der Küche zu essen?“, erkundigte sie sich betont beiläufig. „Ich finde es hier gemütlicher.“
    „Ja, das ist in Ordnung“, antwortete Tyler und kam in die Küche. „Ich esse meistens im Arbeitszimmer.“
    „Wirklich?“ Sie sah ihn erstaunt an. „Ich hatte mir ausgemalt, Sie würden in einsamer Pracht in ihrem herrlichen Speisezimmer mehrgängige Menüs verspeisen, bedient von einem Butler.“
    „Nein. Ich mag nicht von Personal betreut werden.“
    „Mrs. Palmer sagte mir schon, dass Sie Ihre Privatsphäre schätzen.“ Sie zögerte kurz, fragte dann aber doch: „Wollten Sie mich und Bea deswegen nicht hier haben?“
    „Ja, teils“, antwortete Tyler ausweichend, was zumindest die halbe Wahrheit war.
    Dass er befürchtet hatte, sie würde allein durch ihre Anwesenheit alles ändern, wollte er ihr nicht sagen. Und dass er damit recht gehabt hatte, schon gar nicht.
    „Aber Sie sind ja kein Butler“, fügte er hinzu. „Ich mag es vor allem nicht, wenn man mir Essen serviert. Dann wird mir immer bewusst, dass ich nicht genau weiß, welche Gabel und welches Messer ich benutzen muss und ob der Portwein vor, nach oder zum Käse getrunken wird.“
    Dass ein so harter Mann wie er auch verletzlich sein kann, wundert mich, dachte Mary mitfühlend. Sie hätte eher vermutet, es wäre ihm egal, was andere von ihm hielten.
    „Müssen Sie nicht öfter aus geschäftlichen Gründen Gesellschaften geben, Tyler?“
    „Ja, aber ich tue es nur, wenn es sich gar nicht vermeiden lässt.“ Er verzog das Gesicht. „Ich mag keine Partys und all das Getue, weil ich nie weiß, worüber ich mich unterhalten soll.“
    „Auf dem Empfang in Ihrem neuen Firmengebäude hatten Sie keine Probleme, sich mit mir zu unterhalten. Vielleicht sollten Sie Ihre Gäste öfter erpressen“, schlug sie schalkhaft vor. „Das hält ein Gespräch in Gang.“
    „Bei Ihnen hat es zumindest funktioniert“, gab er zu und lächelte.
    Musste das sein?, dachte Mary verzweifelt. Ihr Herzklopfen hatte sich gerade erst beruhigt, und nun stockte ihr schon wieder der Atem. Um sich abzulenken, suchte sie

Weitere Kostenlose Bücher