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Julia Extra Band 0305

Julia Extra Band 0305

Titel: Julia Extra Band 0305 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Wylie , Kate Hewitt , Sabrina Philips , Valerie Parv
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treffen?“
    Gelegentlich musste ein Mann die Regeln ein bisschen großzügig auslegen, um eine Wette zu gewinnen. Unfair spielen, wenn nötig. Manchmal musste er auch kreativ sein. Und Quinn hielt sich für ziemlich kreativ. Vielen Frauen war seine schöpferische Kraft zugutegekommen. Noch nie hatte sich eine beklagt …
    Ihm würde eine Möglichkeit einfallen, Clare dazu zu bringen, Vernunft anzunehmen. Er brauchte nur den passenden Ansatzpunkt. Und es war schließlich zu ihrem Besten. Auf lange Sicht würde sie ihm dankbar sein.
    Wozu waren Freunde da?

2. KAPITEL
    „Ich glaube, ich nehme noch ein Dessert.“ Quinn klopfte sich auf seinen Waschbrettbauch und zwinkerte Clare übermütig zu.
    „Du hast gemogelt.“
    „Du hast behauptet, ich würde zu spät kommen. Bin ich nicht. Also habe ich gewonnen.“
    Sie konnte das Lachen nicht mehr zurückhalten, das sich dank seiner lächerlich großen Schadenfreude den ganzen Abend in ihr aufgebaut hatte. Aber andererseits war Quinn schon immer imstande gewesen, sie zum Lachen zu bringen, selbst wenn er völlig unverschämt war.
    „Ich möchte lieber mit jemandem anders zwölf Stunden täglich herumhängen.“ Clare blickte in die Runde, um zu sehen, ob einer ihrer gemeinsamen Freunde das Angebot aufgreifen würde. „Einer von euch?“
    „Nein, ich bin unersetzlich.“ Quinns faszinierend blaue Augen funkelten, während er einen nach dem anderen am Tisch musterte. „Hat sie euch erzählt, dass sie heute gekündigt hat?“
    „Hört ihm nicht zu.“
    „O Schatz, das tun wir nie“, sagte Erin.
    Alle lachten, bevor Quinn mit seiner rauen Stimme weiterredete, die die meisten Frauen dazu brachte, ihn sprachlos anzulächeln. „Ja, sie serviert mich ab, um den Traurigen und Einsamen zu helfen.“
    „Und lässt dich traurig und einsam zurück?“
    Clare lachte, als Evan für sie Partei ergriff. „Er würde es niemals zugeben, aber er würde mich vermissen …“
    „Rob und Casey haben sich verlobt“, berichtete Madison. „Das macht jetzt drei, stimmt’s?“
    Fast seufzte Clare vor Zufriedenheit und Freude. „Vier. Und ich hatte zehn Anfragen in zehn Tagen.“
    „Nimmst du das neue Honorar, über das du gesprochen hast?“
    „Ja. Und gestern habe ich mich mit einem Websitedesigner unterhalten. Er meint, wir können ungefähr in einem Monat einen Internetauftritt fertig haben.“
    „Sorg dafür, dass irgendwo eine Verzichterklärung steht“, warf Quinn ausdruckslos ein.
    „Nur weil du nicht an die Liebe glaubst, müssen andere Leute es ja nicht auch tun.“ Clare blickte ihn finster an.
    „Ich glaube sehr wohl daran.“
    Sie schnaufte skeptisch. „Seit wann?“
    Quinn hielt ihren Blick mit einer ruhigen Konzentration fest, die Clare erschauern ließ.
    „Dass ich mit vierunddreißig noch nicht verheiratet bin, bedeutet also automatisch, ich glaube nicht daran?“
    „Du glaubst nur für andere daran.“ Und er konnte das Wort ja nicht einmal aussprechen! Clare war sicher, dass Quinn für Verwandte und Freunde Liebe empfand, aber wenn es um ihn und Frauen ging … tja, wahrscheinlich wurde er im Lexikon unter dem Stichwort „Casanova“ als Beispiel angeführt.
    Während er weiter unverwandt Clare ansah, hob er die Hand, um einer Kellnerin zu winken. Als würde er ein inneres Radar besitzen, das ihm sagte, wo sie war. Oder er musste nicht hinschauen, weil er wusste, dass Kellnerinnen ihn ohnehin immer beobachteten. Schließlich waren sie Frauen.
    „Ich könnte dir dasselbe vorhalten, Clare.“
    Nur gut, dass er nicht in Ohrfeigenreichweite saß. Denn ihm war klar, warum sie nicht mehr so naiv und verträumt wie früher war. Eines Tages würde sie vielleicht wieder lieben können, aber beim nächsten Mal würde sie vernünftiger damit umgehen. Deshalb fand sie ihre Methode der Partnervermittlung so sinnvoll.
    „Wenn du daran glaubst, warum hast du dann ein Problem mit dem, was ich tue?“
    Quinn brach den Blickkontakt, um den Nachtisch zu bestellen. Mit seinem Lächeln brachte er die junge Kellnerin zum Erröten, bevor er versuchte, Unterstützung von seinen Freunden zu bekommen. „Kommt schon, Männer, sagt ihr, dass ich recht habe. Wenn die Leute am Ende nicht auf einem weißen Pferd in den Sonnenuntergang reiten, werden sie ihr die Schuld geben.“
    „Hast du nicht immer recht?“, fragte Clare mit einem unschuldigen Augenaufschlag. „Ich dachte, das ist der Eindruck, den deine Mitmenschen von dir haben sollen.“
    Die anderen am Tisch lachten leise.

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