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Julia Extra Band 0339

Julia Extra Band 0339

Titel: Julia Extra Band 0339 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Cara Colter , Lindsay Armstrong , Lynn Raye Harris
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Erinnerung an jene Stalkerin, die sie wochenlang verfolgt und bedrängt hatte. Eine Frau, die aus Verzweiflung an den Rand des Wahnsinns getrieben worden war.
    Panik ergriff sie – ein zweites Mal konnte sie so etwas nicht verantworten. Ich muss weg, weg von ihm! Aber wie ? Sie atmete ein paarmal tief durch, und als sie sich ruhiger fühlte, verließ sie den Waschraum.
    Brett stand im Foyer und schien auf jemand zu warten. Auf sie? Offenbar, denn als er sie erblickte, kam er ihr sofort entgegen. Er sah ernst drein, ernst und besorgt.
    „Da bist du ja. Vor ein paar Minuten kam ein Anruf für dich, den die Zentrale an mich weitergeleitet hat, weil in deinem Zimmer niemand antwortete. Es geht um deine Mutter, Holly …“ Er machte eine Pause, doch als er sah, wie sie erblasste, sprach er schnell weiter. „Keine Angst, sie ist nicht in Lebensgefahr. Die Ärzte sprechen von einem leichten Herzinfarkt und haben angeblich alles unter Kontrolle. Aber sie hat nach dir gefragt, deshalb dachte ich …“
    „Ich muss sofort nach Hause. O Gott, wo bekomme ich um diese Stunde einen Flug? Was soll ich bloß …“
    „Nur mit der Ruhe, Kleines!“ Fürsorglich legte er den Arm um sie. „Alles ist vorbereitet, unser Firmenjet wartet in Cairns, um dich nach Brisbane zu bringen.“
    „D…danke, Brett.“
    „Du brauchst mir nicht zu danken, Holly. Ich begleite dich, wenn du …
    „Ausgeschlossen! Morgen heiratet dein Bruder, du wirst hier gebraucht.“
    „Dann komme ich übermorgen nach. Bis dahin …“ Er nahm ihr Gesicht in beide Hände. „Versprich mir, dass du keine übereilte Entscheidung treffen wirst.“
    Ohne ihn anzusehen, nickte sie, wohl wissend, dass es zu Ende war.
    Während des Flugs schrieb sie ihm einen kurzen Brief, in dem sie ihm mitteilte, dass sie nicht seine Frau werden könne. Dass sie sich für eine Ehe nicht lang genug kannten. Dass Natascha noch nicht über ihn hinweg sei und vielleicht auch nie sein würde. Dass sie, Holly, ihr nicht im Weg stehen wolle – warum, könne er sich denken. Und dass ihre Entscheidung endgültig sei. Dass sie ihn bitte, keinen Versuch zu unternehmen, mit ihr in Verbindung zu treten.
    Dann überlegte sie, wie sie enden sollte, ohne zu verraten, wie weh ihr ums Herz war. Schließlich schrieb sie lediglich „Danke für alles, die Zeit mit dir war sehr schön. Holly“ unter die wenigen Zeilen.
    Sie steckte das Blatt in einen Umschlag, den sie der Flugbegleiterin reichte, mit der Bitte, ihn Mr Wyndham persönlich auszuhändigen.
    Danach lehnte sie sich in ihrem Sitz zurück, und während sie in die Nacht hinaussah, ließ sie den Tränen endlich freien Lauf. Ohne ihn war ihr ganzes Leben plötzlich ziellos und endlos und trostlos und leer.
    Aufschluchzend strich sie sich über die nassen Wangen. Es wäre nicht gut gegangen, sagte sie sich.

9. KAPITEL
    Wochen vergingen, und immer noch rollten die Tränen, wenn Holly an Brett Wyndham dachte. So wie auch an diesem Morgen, als sie am Strand von North Stradbroke Island einem Angler begegnete.
    North Stradbroke gehörte zu den drei großen Sandinseln, die Brisbanes Moreton Bucht vorgelagert waren, und hier besaßen die Hardings ein Ferienhaus. So lange Holly zurückdenken konnte, hatte sie die Sommerferien oder lange Wochenenden mit ihren Eltern hier verbracht. Der Bungalow stand an der Pazifikseite der Insel, an einem Abhang, von wo man einen herrlichen Blick aufs Meer und die Sandstrände genoss. Die Geräusche der Brandung und Möwengeschrei lagen in der salzigen Luft, und da die Zufahrtsroute zum Hafen von Brisbane durch Moreton Bay führte, konnte man Tag und Nacht Frachtschiffe, Dampfer und Jachten in Küstennähe vorbeiziehen sehen.
    Holly liebte die Insel, und als ihre Mutter aus dem Krankenhaus zurückkam und wieder bei Kräften war, erklärte sie ihr, dass sie ein paar Wochen Ruhe benötige, um den Artikel über Brett Wyndham zu schreiben.
    Er hatte ihren Wunsch respektiert und sich nicht mehr bei ihr gemeldet. Dass er mit der Veröffentlichung des Interviews einverstanden war, erfuhr sie von ihrem Chef, als sie sich bei der Rückkehr nach Brisbane beim Magazin meldete. Eigentlich überraschte sie das – im Hinblick auf die letzten Ereignisse hatte sie erwartet, dass er einen Rückzieher machen würde. Offenbar dachte er an ihre Laufbahn, und dafür war sie ihm dankbar.
    Von der Zeitschrift bekam sie zwei Wochen Dienstbefreiung, um sich von den Nachwirkungen des Flugzeugunglücks zu erholen. Zusammen mit ihrem

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