Julia Extra Band 363
etwa heimlich für diesen Moment geübt? Dann sollte ich meinen Antrag auf Italienisch vorbringen. Vuoi sposarmi? “
„Ob Englisch oder Italienisch, meine Antwort bleibt dieselbe“, flüsterte Emma.
Gianni sprang auf und zog sie stürmisch in seine Arme. Emma schloss die Augen, spürte seinen starken, warmen Körper und hielt ihn so fest, als wollte sie ihn niemals wieder loslassen.
Schließlich löste er sich behutsam, griff in seine Hosentasche und förderte ein samtbezogenes Kästchen zutage. „Zu einem richtigen Heiratsantrag gehört natürlich auch der passende Ring.“ Feierlich überreichte er ihr die kleine Schachtel. „Bitte nimm ihn – als Zeichen meines Versprechens.“
Emma stockte der Atem, als sie das Kästchen öffnete. Auf dem Satinfutter funkelte ein riesiger weißer Diamant. Kaum wagte sie das wertvolle Stück zu berühren. Gianni bemerkte ihr Zögern und streifte ihr das Schmuckstück kurzerhand über den linken Ringfinger. Er passte wie angegossen.
„Diamanten für die Braut. Das ist ein alter Brauch in Italien“, erklärte er. „Man sagt, dass nur die Flamme der Liebe eine Hitze erzeugen kann, die stark genug ist, um einen solchen Edelstein hervorzubringen. Darum steht dieser Diamant symbolisch für unser Glück und unsere gemeinsame Zukunft.“
Emma starrte ungläubig auf den kostbaren Ring an ihrem Finger. Die Ereignisse dieses Tages erschienen ihr wie ein Traum. Zuerst die Aufregung um den Schlangenbiss, dann ihre Versöhnung mit Gianni und nun dieser märchenhafte Heiratsantrag. Sie konnte das alles noch kaum fassen. „Er ist wunderschön“, flüsterte sie ehrfürchtig. „Ebenso wie deine Worte.“
„Jedes davon ist wahr. Du bist mein Leben, und ich möchte dich für immer an meiner Seite wissen.“
Gerührt vergrub Emma ihr Gesicht an seiner Brust. Doch eine kleine Wolke hing noch über ihrem Glück. Sie würde es niemals übers Herz bringen, ihre Eltern im Stich zu lassen. „Aber wo werden wir wohnen?“
Zärtlich strich er ihr eine widerspenstige Haarsträhne aus der Stirn. „Kannst du dir vorstellen, einen Teil des Jahres in Italien zu verbringen, cara ?“
„Wo immer du bist, ist mein Zuhause.“ Natürlich konnte sie das. Und Grace würde endlich Portofino sehen, wie sie es sich gewünscht hatte. Aber Lyrebird Lake würde immer ihre Heimat bleiben.
„Wir werden hier ein größeres Haus kaufen. Ich habe bereits einige Objekte am See ins Auge gefasst. Unser Zuhause wird in Lyrebird Lake sein, aber ich hoffe, dass du regelmäßig mit mir nach Italien reisen wirst, damit unsere Kinder das Land ihres Vaters kennenlernen. Nicht zu vergessen die echte italienische Küche.“
Emma konnte alles vor ihrem geistigen Auge sehen. Es war einfach perfekt. Gianni verstand sie voll und ganz. Wie hatte sie je an ihm zweifeln können?
„Es ist dir doch recht, wenn die Trauung so bald wie möglich stattfindet?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, verschloss er ihre Lippen mit einem innigen Kuss.
12. KAPITEL
Gianni gab sich nicht mit einer einfachen Trauung zufrieden, sondern war fest entschlossen, seiner Braut einen unvergesslichen Hochzeitstag zu bereiten.
Der anschließende Empfang fand im weitläufigen Garten des Lakeside Hotels vor der traumhaften Kulisse des Seeufers statt. Gianni hatte das ganze Restaurant gemietet und eine authentische italienische Hochzeitsfeier ausrichten lassen. Es wurde ein fröhliches und stimmungsvolles Fest, das alle Anwesenden mitriss und sogar auf das Gesicht von Giannis kürzlich verwitwetem Bruder Leon ein strahlendes Lächeln zauberte.
Leon hatte seinen Sohn mitgebracht, der zusammen mit Grace ein zauberhaftes Paar Blumenkinder abgab. Abends drehten sich die beiden Kinder zum Entzücken sämtlicher Gäste ausgelassen zu lebhafter Akkordeonmusik auf der Tanzfläche. Leon wurde ganz leicht ums Herz, als er ihnen zusah. Zum ersten Mal seit dem Tod seiner Mutter konnte sein Sohn wieder lachen.
Als Gastgeschenk wurden die traditionellen Hochzeitsmandeln in kleinen silberfarbenen Beuteln verteilt, die Gesundheit, Glück und Wohlstand symbolisierten. Dazu gab es bunt verpackte und mit dem Bild des Brautpaares geschmückte italienische biscotti . Gianni hatte wirklich an alles gedacht.
Grace für ihren Teil war so hingerissen von der riesigen mehrstöckigen Hochzeitstorte, auf der Braut und Bräutigam als Marzipanfiguren prangten, dass Gianni eigens eine Miniaturversion des Gebäcks für ihr Puppenhaus anfertigen ließ.
Nach langen Gesprächen
Weitere Kostenlose Bücher