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Julia Festival Band 0103

Julia Festival Band 0103

Titel: Julia Festival Band 0103 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON KENDRICK
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überrascht und gerührt zugleich war.
    „Ursula! Du bist mein erster Gast! Ich freue mich so, dass du gekommen bist. Ich habe Daddy so lange bearbeitet, bis er dich auch eingeladen hat.“
    Ursula ließ sich nicht anmerken, wie enttäuscht sie war. Also war es gar nicht Ross’ Idee gewesen, sie zu der Party zu bitten … aber es ging nicht um sie, sondern um Katy.
    „Ich fühle mich wirklich geschmeichelt, dass ich kommen durfte“, erklärte Ursula wahrheitsgemäß. „Ich bekomme nämlich nicht allzu viele Einladungen zu Geburtstagsfeiern.“
    „Warum?“
    Ursula zuckte die Schultern. „Erwachsene feiern meist nur noch ihre runden Geburtstage.“
    „Wie langweilig!“ Katy verzog das Gesicht.
    „Genau. Aber nun pack erst einmal dein Geschenk aus“, ermunterte Ursula sie. „Wenn es dir nicht gefällt, kannst du es umtauschen.“
    Sofort kniete sich Katy auf den Boden, gönnte der liebevollen Verpackung keinen einzigen Blick, sondern riss ungeduldig das Papier auf. Ein Kasten mit Wasserfarben, Pastellkreiden und ein dicker Zeichenblock kamen zum Vorschein. Eine Weile war sie sprachlos.
    „Gefällt es dir?“, fragte Ursula unsicher. „Ich dachte, da du genauso schön zeichnen kannst wie dein Daddy …“
    „Oh Ursula, und wie es mir gefällt!“ Katy blickte auf und strahlte. „Was für ein wunderschönes Geschenk!“
    „Deine Weihnachtskarte vom letzten Jahr hat mich auf die Idee gebracht. Sie ist so schön, dass ich sie mir unbedingt rahmen lassen will.“
    „Wirklich?“
    „Ja, wirklich. Du bist ein sehr begabtes Mädchen, Katy.“
    „Daddy ist doch auch begabt, oder?“
    „Aber sicher! Er ist der Beste von allen!“
    „Vielen Dank, Ursula“, ließ sich Ross vom Treppenabsatz her vernehmen. Ursula fragte sich, wie lange er Katy und sie wohl schon belauscht hatte. „Das ist ein überraschendes Kompliment von einer Frau, die normalerweise nur an mir herumnörgelt, dass ich so unordentlich bin.“
    Ihr Herz klopfte schneller. Es war eigenartig, Ross in seiner häuslichen Umgebung gegenüberzustehen. Sie fühlte sich plötzlich völlig deplatziert. Und warum blickte er sie an, als wäre sie eine Fremde? Was sah er in ihr, seine diensteifrige, aber hausbackene Sekretärin oder eine selbstbewusste Frau, die das Beste aus ihrem Typ machte?
    Ursula war verlegen wie ein Teenager, obwohl sie wusste, dass sie selten so gut ausgesehen hatte. Wie Amber ihr prophezeit hatte, unterstrich die Farbe des Tops ihren zarten Teint und ließ ihr schwarzes Haar bläulich schimmern. Und die fließende, weite Seidenhose schmeichelte ihren üppigen Rundungen. Es war ein gleichermaßen praktisches wie verführerisch weibliches Outfit. Nie wäre sie jedoch auf die Idee gekommen, so ins Büro zu gehen.
    Betrachtete Ross sie deshalb so eingehend?
    „Hallo, Ursula“, begrüßte er sie langsam. „Hübsch siehst du aus.“
    „Wirklich?“ Ursula lächelte unsicher.
    „Es ist einfach nicht zu fassen, aber in diesem Aufzug bist du kaum wiederzuerkennen.“
    „Du dagegen siehst aus wie immer.“ Die Situation wurde ihr immer peinlicher. Warum stand Katy einfach nur da und lächelte, anstatt alle Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, wie es Kinder in ihrem Alter normalerweise zu tun pflegten, besonders wenn sie Geburtstag hatten?
    Im Büro konnte Ursula ihre Gefühle überspielen, indem sie sich hektisch in die Arbeit stürzte, hier nicht. War ihm denn nicht bewusst, wie er auf Frauen wirkte? „Wo ist Jane?“, fragte sie daher schnell.
    „Mummy kommt wieder einmal zu spät.“ Katy seufzte und nahm Ursulas Hand. „Sie entwirft die Kostüme für die nächste Tournee von The Connection.“
    „The Connection? Wahnsinn! Ihre neue CD finde ich einfach super!“, begeisterte sich Ursula.
    „Wirklich? Das sind doch nur egozentrische Junkies.“
    „Katy!“ Ross war schockiert.
    „Ich wiederhole nur, was du gesagt hast“, erwiderte Katy ungerührt.
    „Aber bestimmt nicht zu dir !“ Er presste die Lippen zusammen.
    Erleichtert atmete Ursula auf, als es genau in diesem Moment an der Tür klingelte und fünf von Katys Klassenkameradinnen ins Haus stürmten.
    „Mum hat uns alle gebracht, und Polly schenkt dir die CD mit der Musik zu dem Film Musketeers! “, sprudelte die eine atemlos hervor.
    „Vielen Dank, dass du die Überraschung schon verraten hast.“ Polly verdrehte die Augen.
    „Oh, das macht nichts. Überraschungen sind nur etwas für kleine Kinder“, erklärte Katy souverän. „Kommt mit, wir hören uns die CD

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