Julia Festival Band 05
Übrigens denke ich daran, mir ein Haus zu kaufen, damit ich mir einen Hund oder eine Katze zulegen kann.“
„Ein Hauskauf ist eine ziemlich langfristige Sache. Willst du denn auf Dauer hierbleiben? Vielleicht reizt dich ja eine größere Stadt oder eine bedeutendere Universität.“
„Mir gefällt es hier sehr gut. Ich mag die Universität, gerade weil sie klein und damit nicht so unpersönlich ist. Ich komme mit den Studenten gut klar, und ich finde die Gegend sehr schön.“
„Das klingt, als seist du ziemlich zufrieden mit deinem Leben.“
„Das bin ich. Überwiegend.“
„Wieso überwiegend? Fehlt dir was?“
„Ja. Jemand, der es mit mir teilt.“
Er schluckte schwer und spießte das letzte Stück Fleisch auf die Gabel. „Und wenn dich dieser Jemand im Stich lässt? Oder dir wehtut, wenn auch unabsichtlich? Oder deine Hoffnungen nicht erfüllt?“
„Ich erwarte nicht, jemanden zu finden, der perfekt ist. Ich selbst bin es ganz gewiss nicht. Entscheidend ist, jemanden zu finden, der mich mit all meinen Fehlern lieben und akzeptieren kann. Ich bin bereit, sehr viel dafür zu tun, dass eine Beziehung funktioniert.“
Er hielt den Blick gesenkt. „Ich habe es probiert, aber es hat nicht geklappt.“
„Wie viel hast du wirklich für die Beziehung riskiert? Wie viel von dir hast du investiert?“
„Sehr wenig“, räumte er ein. „Nicht annähernd genug.“
Sie verschränkte die zitternden Hände im Schoß und flüsterte. „Und wie viel bist du dieses Mal bereit zu riskieren?“
Er zögerte sehr lange, doch dann blickte er zu ihr auf. „Alles“, sagte er schlicht.
Tränen stiegen ihr in die Augen. „Ich auch.“
Er räusperte sich. „Möchtet du noch ein Glas Tee?“
Sie konnte die Gefühle nicht ganz so schnell abschalten wie er, aber nach einem kurzen Schweigen sagte sie mit rauer Stimme: „Sicher. Ein Glas Tee, das hört sich gut an.“
„Ich hole es dir.“ Er sprang hastig auf, um den Gefühlen zu entfliehen, die beide zu überwältigen drohten.
Lucy lächelte unter Tränen. Es blieb noch viel zu tun für sie, um Banner beizubringen, sich ihr zu öffnen. Aber welche Herausforderungen ihnen auch bevorstanden, das Resultat war eindeutig jede Mühe wert.
EPILOG
Ein letztes Mal prüfte Lucy den langen Esstisch, der mit edlem Geschirr für sechs Personen gedeckt und mit Kerzen und Blumenarrangements geschmückt war. Zufrieden mit dem Ergebnis ging sie ins Wohnzimmer.
Hulk lag vor dem Kamin, in dem ein Feuer prasselte, und schnarchte leise vor sich hin.
Das zweistöckige viktorianische Farmhaus, das sie und Banner gekauft hatten, entsprach genau ihren Bedürfnissen. Es lag auf einem großen Waldgrundstück in den Hügeln um Conway, nur eine halbe Stunde Fahrt von der Universität entfernt.
Sie lächelte, als sie Banner unter dem üppig dekorierten Weihnachtsbaum hocken sah. Ich hätte mir kein schöneres Weihnachtsgeschenk wünschen können, dachte sie, während sie sich eine Hand auf den leicht gewölbten Bauch legte.
„Arrangierst du immer noch die Geschenke um?“, erkundigte sie sich belustigt.
„Ich habe das Motorrad für Tyler und den Puppenstuhl für Tricia nach vorn gestellt, damit sie die Sachen gleich finden“, erwiderte er und richtete sich auf. „Meinst du wirklich, dass sie sich darüber freuen werden?“
„Ganz bestimmt. Die beiden Stücke sind dir wirklich hervorragend gelungen“, versicherte sie nachdrücklich. „Ich kann es kaum erwarten, dass sie kommen. Wir haben sie seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen.“
„Wir haben sie doch im November bei Joans und Bobby Rays Hochzeit gesehen“, erinnerte er sie. „Seitdem sind sie mit dem Umzug in ihr neues Haus beschäftigt. Apropos beschäftigt – solltest du dich nicht ein bisschen ausruhen, bevor sie kommen? Du darfst nicht so viel tun.“
„Ich bin erst im sechsten Monat“, wandte sie ein. „Ich kann doch nicht nur noch im Bett liegen.“
„Ach, ich weiß nicht recht. Ich finde es eine gute Idee, ins Bett zu gehen“, murmelte er, während er ihre Taille umschlang, und dann küsste er sie stürmisch.
„Benimm dich“, warnte sie atemlos.
„Jawohl. Aber setz dich wenigstens hin, ja?“
Gehorsam sank sie auf die Couch. „Habe ich dich vorhin mit Tim reden gehört, als ich mich umgezogen habe?“
„Ja. Er hat gesagt, dass er und Brenda sich sehr über unsere Einladung zu Silvester freuen und gern ein paar Tage bleiben werden.“
Lucy war sehr glücklich darüber, dass die Familie ein
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