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Julia Festival Band 86

Julia Festival Band 86

Titel: Julia Festival Band 86 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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doch sie hielt es ihm von weitem hoch und eilte hindurch.
    Wo mochte Chase denn nur sein?
    Da! Grenzenlose Erleichterung überflutete sie, als sie ihn sah.
    „Chase“, rief sie. „Chase!“
    Beim Klang ihrer Stimme drehte er sich um. „Annie?“ Seine Miene leuchtete auf. „Annie“, sagte er noch einmal und öffnete die Arme.
    Das Nächste, woran Annie sich später noch erinnerte, war, dass Chase sie fest in den Armen hielt.
    „Annie“, meinte er leise. „Liebling.“
    Und dann schlang sie die Arme um seinen Hals, seine Hände vergruben sich in ihrem Haar, und sie küssten sich.
    „Chase“, flüsterte sie bebend, „dein Ticket …“
    „Schon gut“, sagte er an ihren Lippen. „Sag nichts, küss mich bloß.“
    Das tat sie, und es war genau so, wie es immer gewesen war. Die Süße des Kusses, die reine Lust daran, die Erregung, die Leidenschaft in Chases Armen …
    „Mom! Dad! Ist das nicht einfach unglaublich?“
    Annie und Chase fuhren auseinander. Dawn und Nick standen etwa drei Meter von ihnen entfernt. Nick wirkte leicht überrascht, aber in Dawns Gesicht sah man nichts als helle Freude.
    Annie erholte sich als erste. „Dawn? Und Nick. Was macht ihr hier?“
    „Ja.“ Chase räusperte sich. „Wir dachten, ihr seid schon längst unterwegs.“
    „Na ja, wir hatten Verspätung. Wegen des Wetters oder so. Nichts Ernstes.“
    „Das ist ja dumm“, meinte er. „Hört mal, ich würde mich gerne noch weiter mit euch unterhalten, aber mein Flug …“
    „Wir spazieren hier nur so herum, um uns die Zeit zu vertreiben. Seid ihr in dem Flugzeug nach Seattle?“
    „Ja, und es startet in zwei Minuten, deshalb …“
    „Klar.“ Dawn umarmte sie beide. „Ich finde das so toll“, sie lächelte ihre Eltern an, „dass ihr beide das macht.“
    „Dawn“, begann Annie, „Schätzchen …“
    „Annie“, unterbrach Chase sie.
    Sie sah ihn an. Er hatte recht. Dies war wohl kaum der richtige Zeitpunkt, um ihrer Tochter reinen Wein einzuschenken.
    „Was denn, Mom?“
    „Bleib … offen, ja? Ich meine, in Bezug auf deinen Vater und mich.“
    Dawn, die sich an ihren neuen Ehemann lehnte, nickte. „Ja, das werde ich.“
    „Das ist gut. Weil …“
    „Ich möchte bloß, dass ihr beide wisst, wie viel es mir bedeutet, zu sehen, dass es euch so ernst damit ist, euch gegenseitig noch einmal eine Chance zu geben.“
    Chase runzelte die Brauen. „Nun, ja, schon. Aber …“
    „Ich werde es akzeptieren, egal was dabei herauskommt. Jetzt, da ich weiß, dass ihr euch so viel Mühe gebt.“
    Sprachlos starrten Annie und Chase ihre Tochter an.
    „Dass ihr beide zusammen nach Seattle fahrt. Das finde ich großartig.“
    „Oh“, machte Annie. „Aber Dawn …“
    „Ich hatte so meine Zweifel, wisst ihr? Ob ihr’s wirklich noch einmal miteinander versuchen würdet oder ob ihr das nur gesagt habt, damit ich mich besser fühle.“ Dawn lächelte. „Jetzt weiß ich, was immer auch geschieht, dass es echt ist.“
    Der Lautsprecher knisterte. „Letzter Aufruf für West Coast Air, Flug 606 nach Seattle.“ Dawn hängte sich bei ihren Eltern ein. „Kommt, ihr beiden. Nick und ich, wir begleiten euch bis zum Boarding Gate.“ „Nein“, protestierte Annie, deren Worte sich überschlugen. „Wirklich, Kinder, das ist doch nicht nötig.“
    Doch sie marschierten bereits geschlossen durch den Warteraum, Annie rechts von Dawn, und Chase links. Vor dem Boarding Gate gab Dawn ihnen jeweils einen dicken Abschiedskuss.
    „Ich hab’ dich lieb, Mom“, flüsterte sie, als sie ihr Gesicht an Annies Wange drückte.
    „Dawn, Liebes, du verstehst nicht …“
    „Doch, wirklich. Und ich weiß, tief in meinem Herzen, dass es das Richtige ist.“
    „Bitte?“ Alle blickten auf. Der Kontrollbeamte am Gate brachte es fertig, zu lächeln und zugleich streng auszusehen. „Bitte, beeilen Sie sich, wenn Sie die Absicht haben, diesen Flug zu nehmen.“
    „Chase?“, flehte Annie, die seine Hand an ihrem Ellbogen spürte.
    „Los, geh“, stieß er gedämpft zwischen den Zähnen hervor und schob sie vor sich her.
    „Nein, das ist unmöglich!“
    „Aber umkehren genauso. Geh, lächle, und wenn wir im Flugzeug sitzen, dann benimm dich vernünftig.“
    „Du träumst, Cooper. Hast du’s vergessen? Ich habe gar kein Ticket.“
    Neben ihr machte Chase ein Geräusch, das man als eine Art Lachen hätte deuten können. „Sorry, aber ich fürchte, du hast doch eins.“
    „So ein Quatsch! Ich habe dein Ticket. Das habe ich dir doch die

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