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Julia Gold Band 47

Julia Gold Band 47

Titel: Julia Gold Band 47 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbi Rawlins , Carol Grace
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„Sie ist sehr schön.“ Bedeutungsvoll schaute er seinen Vater an. „Oder?“
    Nach einer langen Pause erwiderte Zakariyya: „Viele Jahre lang war sie eingesperrt und hat furchtbar gelitten. Sie hat deine Brüder und dich nicht im Stich gelassen. Aufgrund ihres Opfers seid ihr noch am Leben. Königlicher Herkunft mag sie zwar nicht sein, aber sie hat die Weisheit und die Stärke einer wahren Königin. Du solltest stolz auf sie sein.“
    Sharif hatte erfahren, dass Rose kein leichtes Leben gehabt hatte. Er bewunderte sie für ihren Mut, mit dem sie seine Brüder gerettet hatte, bevor man sie in ein Sanatorium sperrte. Er war jedoch noch nicht bereit, sie als Mutter anzusehen.
    „Hier ist der Scotch“, verkündete sie. „Ich hoffe, er schmeckt dir.“
    Auf der Ranch war alles von hervorragender Qualität: das Mobiliar, die Bilder an den Wänden, das Porzellan und die Gläser. Das Haus im spanischen Stil war solide und geräumig und verfügte über ein Dutzend Schlafzimmer mit Blick auf einen wunderbaren See. Die Araberpferde in den Ställen waren prächtig. Seinen Brüdern hatte es offensichtlich an nichts gefehlt. Trotzdem war das alles nicht mit dem Palast zu vergleichen, in dem Sharif neunundzwanzig Jahre lang gelebt hatte.
    Er wusste nicht, welche Bedeutung seine Gefühle hatten, und war verwirrt. Seine Brüder schienen jedenfalls sehr glücklich zu sein.
    Mit einem Schluck trank er den Scotch. „Ich reite jetzt aus“, verkündete er und blickte Rose herausfordernd an. „Wann soll ich zum Essen kommen?“
    „Sharif.“ Die Stimme seines Vaters klang wie Donnergrollen.
    Rose legte ihm die Hand auf den Arm, und sein Blick wurde weicher. „Wir essen ungefähr um sieben, aber es wird schon früher dunkel, also sei vorsichtig.“
    Zakariyya blickte zärtlich zu der Amerikanerin, und Sharif wurde wütend.
    „Ich werde nicht mit euch essen.“ Ohne einen Blick zurück ging er zur Tür. „Bitte sorg dafür, dass mein Schlafzimmer fertig ist, wenn ich zurückkomme.“
    „Er ist sehr arrogant.“ Rose beobachtete, wie ihr jüngster Sohn hoch erhobenen Hauptes wegging. Als sie merkte, was sie gesagt hatte, wurde sie rot. „Entschuldigung, ich wollte nicht kritisieren. Es war nur eine Beobachtung. Sie haben ihn gut erzogen, und ich werde Ihnen immer dankbar sein. Er hat gute Manieren, ist intelligent und gut aussehend …“
    „Dafür bist du verantwortlich, denn er gleicht dir sehr.“
    Wieder errötete Rose. „Danke, aber ich finde, dass er mehr wie Ibrahim aussieht.“
    „Du hast recht“, bestätigte König Zakariyya. „Sharif ist manchmal arrogant, denn wir haben ihn zu sehr verwöhnt. Besonders Nadirah, da sie so lange auf ein Kind gewartet hatte.“
    „Sein Verhalten bedeutet jedoch nicht nur Arroganz, sondern auch Angst.“
    „Angst vor mir?“
    „Vor der Veränderung.“
    „Oh, König Zakariyya. Es soll sich nichts ändern. Ich möchte zwar einen Platz in seinem Leben haben, aber …“
    „Bitte.“ Er nahm ihre Hand in seine. „Du musst nicht so förmlich sein und mich mit meinem Titel anreden.“
    Sie zog ihre Hand anmutig weg und nickte. „Hoffentlich versteht er, dass ich nicht von ihm erwarte, dass er mich plötzlich willkommen heißt. Ich möchte ihn nur gern kennenlernen, so wie ich es auch bei seinen Brüdern getan habe.“
    „Er ist ein guter Mensch und ein echter König, aber im Moment ist er sich seiner Identität nicht sicher. Sharif braucht noch Zeit zum Erwachsenwerden, aber er würde unser Volk nie enttäuschen. Auch dich nicht, dessen bin ich sicher.“
    Als sie beide aus dem Fenster schauten, hoffte Rose, dass er recht hatte, denn sie sehnte sich nach ihrem Sohn.
    „Verdammt, Livy, du hast gemogelt.“
    Olivia Smith lachte nicht mehr und starrte ihren Freund an. „Mickey Farrel, du Wurm, ich habe noch nie im Leben gemogelt, und du weißt es. Nimm das sofort zurück.“
    „Nein.“ Er hob seinen Hut vom Scheunenboden auf, schüttelte ihn aus und setzte ihn auf.
    Sie würde ihm den Hut am liebsten vom Kopf schlagen. Mit zweiundzwanzig war er nur ein Jahr jünger als sie, aber er führte sich wie ein Zwölfjähriger auf. „Jetzt versuche nicht, dich vor dem Ausmisten der Ställe zu drücken. Du hast wirklich verloren.“
    „Wieso verliere ich immer? Kannst du mir das erklären? Du musst einfach schummeln.“
    „Das ist doch Blödsinn.“ Sie nahm eine Schaufel und warf sie ihm zu. „Das Ziel ist es, dem anderen den Hut vom Kopf zu schlagen, ohne den Körper zu

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