JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN BAND 56
irgendetwas versprochen. Aber ich habe mein Angebot ernst gemeint, es wenigstens mal auszuprobieren, um zu sehen, ob das mit uns was wird.“
„Was willst du damit sagen?“ Ihre Miene verriet, dass auch sie kurz davor war, die Beherrschung zu verlieren. „Ich habe sehr wohl verstanden, dass du mir keine Versprechen gemacht hast. Schon vergessen, dass ich dich verlassen habe?“
„Nein, das habe ich nicht vergessen. Ich weiß, dass du mich verlassen hast.“ Schließlich hatte er in den vergangenen zwei Wochen an kaum etwas anderes gedacht. Sie fehlte ihm. Er wollte sie zurück. Egal, was er dafür tun musste. „Darf ich dich daran erinnern, dass ich gerade versuche, dich zurückzugewinnen?“
Sie sah ihn wortlos an.
„Ich meine es ernst mit dem Job. Sharon hat mir erzählt, was ihr vorhabt. Ich kann verstehen, dass dich das reizt.“ Er zuckte die Achseln. „Wenn du nicht zu Wakefield and Fishe zurückkommst, komme ich eben zu dir.“
Sie musterte ihn skeptisch. „Warum solltest du das tun?“
„Hast du mir denn gar nicht zugehört? Ich vermisse dich. Ich will dich in meinem Leben, wenn schon nicht als meine Geliebte, dann wenigstens als Freundin, als Kollegin. Was immer du bereit bist, mir zu geben, nehme ich.“
Sie schloss die Augen, sichtlich berührt. „Oh Vale. Warum tust du mir das an? Achtzehn Monate lang haben wir harmonisch zusammengearbeitet. Du hast mich nicht einmal wirklich bemerkt. Warum ausgerechnet jetzt, wo ich gerade versuche, mein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen? Bitte lass mich in Ruhe. Ich möchte nicht, dass du mir das Herz brichst. Wir wissen beide, dass es mit uns auf lange Sicht nicht funktionieren würde.“
Sie wirkte plötzlich so verletzlich, dass er versucht war, einfach zu tun, worum sie ihn bat. Die Wahrheit war, dass Faith es ihm von Anfang an angetan hatte, auch wenn es ihm selbst nicht bewusst gewesen war. Aber er hatte ihre Nähe gesucht, hatte bei der Arbeit immer mehr Zeit mit ihr verbracht und sich darauf gefreut.
Vielleicht hatte er sich selbst nicht eingestehen wollen, dass Faith längst ein selbstverständlicher Teil seines Lebens geworden war, weil er sich dann hätte fragen müssen, warum das so war.
Jetzt, nachdem er sie verloren hatte, war er gezwungen, sich alle möglichen Dinge zu fragen, denen er lieber aus dem Weg gegangen wäre.
„Ich kann dich nicht in Ruhe lassen“, sagte er einfach.
Sie sah ihn aus ihren wunderschönen Augen fragend an. „Warum nicht?“
„Weil ich in deiner Nähe nicht ich selbst bin.“
„Erklär mir das.“
Wenn er das doch nur könnte. „Es ist einfach nicht dasselbe, wenn du nicht da bist. Ich kann nicht arbeiten wie sonst. Es fühlt sich an, als sei ich morgens mit dem falschen Fuß aufgestanden und als würde es danach nur noch schlimmer werden.“
Sie zog die Stirn kraus. „Was meinst du damit? Dass ich so eine Art Glücksbringer für dich bin oder wie?“
Er schüttelte den Kopf. „Nein.“
„Was ist es dann?“, wollte sie ungeduldig wissen. „Sag mir, warum ich hier bin. Sag mir, warum du meinen armen kleinen Hund entführt hast.“
Armer kleiner Hund! Von wegen …
„Ich brauche dich, Faith“, sagte er und glaubte, einen kleinen Riss in ihrer gleichgültigen Fassade zu erkennen. „Ich denke ständig an dich. Wenn ich aufwache, bevor ich schlafen gehe. Immer.“
Sie wich einen Schritt zurück. „Das sind vermutlich deine Schuldgefühle.“
„Was ich für dich empfinde, hat mit Schuldgefühlen nichts zu tun.“
„Was empfindest du denn für mich?“
„Das.“ Er nahm ihre Hand, küsste jeden einzelnen Finger. „Das empfinde ich für dich.“
Faith erbebte unter seiner Berührung. „Du willst doch nur Sex.“
Er schüttelte den Kopf. „Nein, Sex kann ich auch von anderen Frauen haben. Das ist es nicht, was ich brauche. Ich brauche dich. Hör auf, mich aus deinem Leben auszuschließen.“
Schnell entzog sie ihm ihre Hand. „Das macht doch keinen Sinn. Ich war jeden Tag hier, wollte, dass wir wieder so zusammenarbeiten wie vor Cape May. Du hast mich ausgeschlossen, mich weggeschoben. Und jetzt hast du deine Meinung plötzlich geändert.“
„Warum nicht?“ Er trat auf sie zu, umfasste ihr Gesicht. „Warum darf ich nicht zugeben, dass es ein Fehler gewesen ist, das Beste, was mir je passiert ist, zu ignorieren?“
„Weil … weil …“ Wieder schloss sie die Augen. „Es geht einfach nicht.“
„Menschen machen Fehler. Ich dachte, wenn ich dich ignoriere, siehst du
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