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JULIA VALENTINSBAND Band 19

JULIA VALENTINSBAND Band 19

Titel: JULIA VALENTINSBAND Band 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JACQUIE D'ALESSANDRO CRYSTAL GREEN JILL SHALVIS
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Gemeinsames zu machen … so waren sie eben mehr und mehr ihre eigenen Wege gegangen. Eigentlich ein schrecklicher Gedanke, dass auch ein noch so guter Anfang für nichts garantierte. Es konnte offenbar jedem Paar so gehen.
    Plötzlich schoss die Wut in ihr hoch, aber es gelang ihr noch, die Welle zu unterdrücken. Solche Gefühle halfen ihr jetzt nicht weiter. Ja, William hatte ihr Vertrauen missbraucht und wollte sein Leben ohne sie verbringen. Na und? Ja, sie war sechs Jahre lang mit ihm zusammen gewesen. Reine Zeitverschwendung. Na und?
    Wes hatte den Hamburger, den Hotdog und die Ofenkartoffel verspeist und legte das Besteck ab. „Ich habe mehrere Schwestern, und ich glaube, ich habe viel von ihnen gelernt, was Kunst und Kultur betrifft. Das war keine schlechte Schule, und ich habe schon wirklich gute Stücke auf der Bühne gesehen.“
    „Zum Beispiel?“, fragte Erin neugierig und lehnte die Unterarme auf den Tisch.
    „ Das Phantom der Oper hat mir sehr gut gefallen. Ein bisschen kitschig, aber als der Kronleuchter von der Decke kam, das war toll. Und wie hieß doch gleich diese Show mit der blonden Schwedin … sie hatte lange Beine …“
    „The Producers?“
    „Ja, das war auch ganz okay.“ Wes lächelte. „Mir wäre es natürlich lieber gewesen, wenn sie etwas weniger gesungen hätte und dafür noch ein paar attraktive Frauen mehr auf der Bühne gewesen wären.“
    „Typisch Mann.“ Erin boxte ihn in den Oberarm. „Aber mal ernsthaft. Gehst du wirklich gern ins Musical?“
    „Ja, sehr gern sogar.“ Er bemerkte, wie überrascht sie war. „Was ist denn los? Ist das für Männer verboten?“
    „Nein, überhaupt nicht. Ich würde … liebend gern … meine Zeit mit einem Mann verbringen, der gern ins Musical geht … und ab und zu mal tanzen …“ Eines Tages würde es einen solchen Mann in ihrem Leben geben. Eines Tages …
    „Aber glaub bloß nicht, dass ich nicht auch so richtig männliche Seiten habe, nur weil ich gern ins Musical gehe“, versuchte Wes ihre Überraschung scherzhaft zu deuten. „In Boston war kulturell einfach eine Menge los. Und meine Eltern haben großen Wert darauf gelegt, dass meine Schwestern und ich auch ein wenig vom Theater- und Musicalleben mitbekommen. Aber …“
    Er wandte den Blick ab, als hätte er schon viel zu viel über sich verraten.
    „Aber?“, hakte Erin nach.
    „Am Ende bin ich nun doch nicht so gebildet, wie sie es sich erhofft hatten“, fuhr Wes fort. „Meine Familie war nicht gerade begeistert, als ich meine Koffer gepackt habe, kreuz und quer durchs ganze Land gereist und schließlich in Kalifornien hängen geblieben bin. Außerdem waren sie ziemlich entsetzt, dass ich kurz vor dem Examen das Studium abgebrochen habe … Ein schwarzes Schaf in der Familie war eben nicht vorgesehen.“
    Bisher hatten sie sich noch nie ausführlich über ihre Familien unterhalten. Erin wusste nur, dass seine Mutter aus Italien stammte, während die Familie seines Vaters ihre Wurzeln in Amerika hatte. Genau wie bei ihren eigenen Eltern.
    Warum die Angelegenheit vertiefen, hatte sie sich gefragt, als sie über seine Familie gesprochen hatten. Mehr als eine oberflächliche Plauderei war in ihrer Vorstellung nicht geplant, und mehr brauchte sie auch nicht, um ein bisschen Spaß mit ihm zu haben. Ihm eilte der Ruf voraus, dass er nicht in der Lage war, irgendwelche Verbindlichkeiten einzugehen, und insgeheim hoffte sie, dass die Gerüchte diesmal stimmten.
    „Aber …“, plötzlich schien sich seine Stimmung zu verändern, und Wes lehnte sich so lässig zurück, als sei ihr Gespräch völlig bedeutungslos, „… obwohl sie nicht einverstanden waren, ist am Ende doch alles gut geworden. Ich hatte einfach keine Lust, meine Zeit damit zu verschwenden, das Wirtschaftsstudium abzuschließen. Ich hielt es für besser, mein eigenes Unternehmen zu gründen.“
    „Börsengeschäfte?“
    Wes nickte, und sein Erfolg schien ihm ein bisschen unangenehm zu sein. Vielleicht gehörte er zu den Leuten, die nicht gern in die Welt hinausposaunten, wie viel Geld sie verdienten. Er wollte seinen Reichtum offenbar eher zeigen und genießen, als darüber zu reden.
    „Und dann haben die Dinge ihren Lauf genommen“, meinte Erin.
    „Genau.“ Er schob den Teller fort.
    „Dein Freund Caleb hat mir erzählt, dass du instinktiv weißt, wann der Zeitpunkt gekommen ist, das Geld aus einem Unternehmen abzuziehen und es in ein anderes zu investieren“, erklärte Erin. „Dafür braucht man

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