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Julia Weihnachtsband Band 26

Julia Weihnachtsband Band 26

Titel: Julia Weihnachtsband Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Anderson , Stacy Connelly , Susan Meier
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geöffneten Schlafsäcke als Polster auf dem Boden aus und legten die Decken darüber. Dann half sie Harry beim Waschen und Ausziehen. In der Bibliothek fanden sie dann ein zerfleddertes Exemplar von Dickens’ Weihnachtsgeschichte.
    Wendy las Harry laut vor, als Cullen zurückkam. Cullen ging mit seiner Reisetasche nach oben und kam in Jogginghose und T-Shirt zurück. Ohne Wendy beim Lesen zu unterbrechen, schlüpfte er an Harrys anderer Seite unter die Decke. Wendy las ein paar Kapitel vor, bis Harrys Lider schwer wurden und ihm irgendwann die Augen zufielen.
    Wendy zog ihm die Decke bis unters Kinn. Er kuschelte sich ins Kissen.
    Sie sah zu Cullen hinüber und flüsterte: „So habe ich mir meinen ersten Tag mit ihm nicht vorgestellt.“
    „Heute ist dein erster Tag?“
    Sie nickte.
    Er lachte leise. „Ich glaube nicht, dass Harry sich beschweren würde.“ Er atmete tief durch. „Und ich muss dir noch einmal danken. Ich hätte auf dem harten Sofa deines Chefs schlafen müssen, wenn du mich nicht gerettet hättest.“
    „Keine Ursache.“
    „Nein, andere Angestellte wären vielleicht zu schüchtern gewesen, um mich einzuladen. Ich weiß es zu schätzen, dass du mich in deinem Haus aufgenommen hast, als wäre es völlig selbstverständlich.“
    Cullen erhob sich von seinem provisorischen Lager und legte noch ein Holzscheit ins Feuer. Indem er sich mit einer Hand auf dem Kaffeetisch abstützte, ließ er sich wieder auf dem Boden nieder, und als er die Hand vom Tisch nahm, fing durch die leichte Erschütterung das Glöckchen der Weihnachtsdekoration an zu klingeln.
    Harry hörte das Glöckchen und schloss die Augen noch fester.
    Bitte, bitte, Wendy und Cullen sollen heiraten und mich adoptieren, wünschte er sich.
    Genauso wie schon zweimal vorher.
    Zum ersten Mal hatte er sich gewünscht, dass sie heirateten und ihn adoptierten, als Wendy auf dem Eis ausgeglitten war und die Türglocke zum Büro geläutet hatte. Er hatte gesehen, wie merkwürdig sie und Cullen einander anschauten, genauso, wie Jimmy Franklins Mom und Dad einander anschauten. Da hatte er gewusst, dass die zwei auch Eltern sein könnten. Seine Eltern. Er hatte es sich gewünscht, und dann hatte die Glocke geläutet.
    Und als sie dann mit dem Radio zurückkam, hatten sie und Cullen einander wieder so komisch angeguckt. Harry hatte wieder an seinen Wunsch gedacht, und dann hatten die Kirchenglocken geläutet.
    Er kuschelte sich tiefer ins Kissen und schmiedete einen Plan. Was passierte wohl, wenn er bei jedem Glockenläuten an seinen Wunsch dachte? Er hatte sich so gewünscht, dass seine Mom gesund würde, aber der Wunsch hatte sich nicht erfüllt. Vielleicht, weil das Glockenläuten fehlte? Dieses Mal würde er eben bei jedem Glockenläuten sich etwas wünschen. Und vielleicht ging dieser Wunsch dann in Erfüllung.

4. KAPITEL
    Wendy wachte als Erste auf. Die Sonne schien durch das große Fenster hinter dem Sofa. Es war schätzungsweise neun Uhr. Wendy richtete sich auf; ihr Rücken schmerzte.
    „Nicht gerade bequem, auf dem Boden zu schlafen“, flüsterte Cullen.
    „Das kannst du laut sagen.“ Sie atmete tief durch und lächelte kläglich. „Meine Kaffeemaschine läuft mit Strom, aber wir können Tee machen, falls du magst.“
    „Alles, was wach macht, ist mir recht.“
    Sie drehte sich auf die Seite und stemmte sich hoch. Cullen, auf Harrys anderer Seite, stand ebenfalls auf.
    Während Cullen sich im Obergeschoss umzog, setzte Wendy Teewasser auf. In dunkler Hose und einem schwarz-beige gestreiften Pullover kam er zurück in die Küche. Ihr wurde flau im Magen. Er sah so verdammt gut aus.
    Wendy wandte sich wieder zum Herd um, goss kochendes Wasser in zwei Becher mit Teebeuteln und trug sie zum Tisch.
    „Du bist gestern Abend sehr gut mit Harry umgegangen“, sagte er.
    „Du selbst warst auch nicht schlecht.“
    Er lachte. „Danke.“ Er spielte mit dem Teebeutel. „Wie war das nun genau mit Harry?“
    „Gleich nachdem seine Mutter nebenan eingezogen war, wurde bei ihr Krebs diagnostiziert.“ Sie nahm den Teebeutel aus ihrem Becher und prüfte, ob der Tee stark genug war. „Anfangs habe ich einmal wöchentlich nach ihr gesehen, und bald habe ich sie durch die Chemo begleitet. Irgendwann habe ich dann praktisch ihren kompletten Haushalt übernommen.“ Sie lächelte in der Erinnerung. „Einschließlich der Gutenachtgeschichte für Harry.“
    „Deshalb hält man dich beim Sozialamt für eine geeignete Pflegeperson, solange man nach

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