Julians süßes Blut (German Edition)
befanden.
»Frankreich, Atlantik«, murmelte Gabriel ärgerlich.
»Und für wen sind bitteschön die beiden Tickets?« Mit einer eleganten Handbewegung steckte Alex sich eine Zigarette an und sog den Qualm tief in die Lungen.
Gabriel sah ihm dabei zu, ging dann zu ihm und beugte sich herab. Sanft drückte er seine kühlen Lippen auf Alex’, teilte sie mit seiner Zunge. Alex’ Lippen öffneten sich bereitwillig, ließen Gabriels flinke Zunge hinein.
Alex zog Gabriel auf seinen Schoß, nachdem er die Zigarette auf dem Rand eines kostbaren Marmor-Aschenbechers abgelegt hatte. Gabriels Hände gruben sich durch Alex’ Kleidung, bis sie nackte Haut berührten. Zärtlich und fordernd ertasteten sie den muskulösen Körper, die feinen Knochen und die brodelnde Spannung, die von Alex’ Körper Besitz ergriff.
Gabriel ließ seine Zunge über Alex’ schlanken Hals gleiten. »Ich brauche das Geld. Bitte frag nicht weiter«, flüsterte er.
Alex schloß die Augen und knurrte wohlig. »Meinst du vielleicht, du könntest mich bestechen?«
Gabriel biß sanft in Alex’ Ohr und saugte daran. Seine feste Hand strich durch das seidige schwarze Haar und massierte nachlässig den schmalen Nacken des Vampirs. »Ich hoffe«, hauchte Gabriel.
»Aber ich lasse mich nicht bestechen, mein liebster Gabriel«, seufzte Alex und sah neugierig zu, wie Gabriel seine Hose öffnete.
»Vielleicht ja doch.« Sanft küßte Gabriel Alex’ harten Bauch, schob dessen Hemd ein wenig nach oben. Berührte Alex’ feste Brustmuskulatur. Alex genoß es, er hatte es schon immer geliebt, wenn Gabriel ihn mit seinen wissenden, schlanken Händen verwöhnte.
»Mach weiter, Liebster«, seufzte er nach kurzer Zeit leise. »Vielleicht mache ich heute mal eine Ausnahme.«
»Ja, vielleicht«, sagte Gabriel lächelnd und drückte Alex’ muskulöse Oberschenkel weiter auseinander.
Zehn
kiss the sun goodnight...
A. Scherer/ Gloria
Mat saß schon eine ganze Weile im Wind. Die Kälte machte ihm nichts mehr aus. Er sah entspannt auf die hohen Wellen und atmete die salzige Seeluft ein. Die Sonne stand tief, blutorange färbte sie das Meer und den Strand. Und immer tiefer sank sie in das ungebändigte Meer. Niklas saß schweigend neben ihm. Schweigend wie immer, unauffällig, als wäre er gar nicht vorhanden. Es war kaum jemand am Strand, und das war auch gut so. Niklas hatte ihm geholfen, sich die dicken, wärmenden Sachen anzuziehen.
»Ist das nicht überwältigend«, flüsterte Mat und sah Niklas an. Dieser nickte.
Der Wind wehte durch Mats dichtes Haar. Er schloß die Augen. Die untergehende Sonne war so stark, daß sie sein Gesicht wärmte. Ein warmer Frieden ließ ihn erschaudern.
»Frierst du?« fragte Niklas fürsorglich und zog die Decke um Mats Schultern fester zusammen.
Mat schüttelte den Kopf. »Er ist schöner, als die anderen, findest du nicht?« sagte Mat leise.
»Du meinst den Sonnenuntergang?« fragte Niklas unsicher.
»Ja. Er ist irgendwie reiner, stärker. – Es ist, als würde er mich mit riesigen Armen umfassen und festhalten.«
Niklas starrte ihn an und schwieg.
Lange saßen sie da, konnten den Weg der Sonne verfolgen, als wäre sie ganz nah.
Mat beobachtete, wie der riesige Sonnenball immer kleiner wurde. Er verringerte sein Volumen, ergoß seine letzten Strahlen auf den menschenleeren Strand. Dann zog er sich über das langsam müde werdende Wasser zurück. Es schien, als habe jemand das Wasser befriedet. Ein einsamer orangefarbener Strahl blieb auf dem Wasser zurück, als letztes Zeichen des gewaltigen Naturschauspiels.
Mat spürte den kalten Wind im Gesicht. Die Sonne verschwand weit hinten am Horizont im Meer. Und als der letzte Lichthauch im Wasser verschwand, bemerkte Mat die Anwesenheit Gabriels.
Der setzte sich neben ihn in den kühlen Sand. Er sah den entspannten Ausdruck in Mats Gesicht, wußte, was dieser zu bedeuten hatte.
»Schön, daß du da bist«, sagte Mat leise und schenkte Gabriel einen warmen Blick.
»Ja, ich weiß. Ich bin froh, daß ich dir noch eine Freude machen konnte.« Gabriel war unfähig, Mat anzusehen.
Niklas stand auf. »Mir ist kalt. Reicht es, wenn ich in einer Stunde wieder hier am Strand bin, um dich abzuholen, Mat?«
»Ja, natürlich. Danke, Niklas.« Mats Stimme war ruhig, gelassen.
Niklas entfernte sich. Seine Schritte verklangen leise knirschend im feinen weißen Sand. Nur Gabriel konnte ihn noch hören, als er sich schon auf der anderen Seite der großen Düne
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