Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jung, blond, tot: Roman

Jung, blond, tot: Roman

Titel: Jung, blond, tot: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
Vom Netzwerk:
Lindner?«
»Was wollen Sie?« fragte er gefährlich leise.
»Die Wahrheit, Herr Menzel. Wir wollen endlich die Wahrheit.«
»Die Wahrheit? Wissen Sie, was, stecken Sie sich Ihre verdammte Wahrheit in Ihren niedlichen Arsch. Und jetzt verschwinden Sie!«
»Dann, Herr Menzel, lassen Sie uns leider keine andere Wahl, als Sie zu bitten, uns aufs Revier zu begleiten. Wenn Sie sich also etwas anziehen würden...« Menzel machte eine abwehrende Handbewegung, lenkte ein: »Okay, okay, diese Runde geht an Sie. Fangen wir noch mal an. Was wollten Sie wissen?« »In welchem Verhältnis Sie zu Sabine Lindner standen.« Menzel grinste gequält, lehnte sich zurück, schlug die Beine übereinander. »Sie war eine kleine Hure, das ist die Wahrheit. Nichts als eine erbärmliche kleine Hure! Sie hat sich an mich rangemacht, mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln.« Menzels Selbstsicherheit schien zurückgekehrt. »Die Mittel einer reifen Siebzehnjährigen können sehr vielfältig sein. Und ein Mann in meinem Alter braucht ab und zu ein paar Streicheleinheiten, das Gefühl, noch attraktiv genug für das junge Gemüse zu sein.« Er erhob sich, ging zur Bar, schenkte sich einen Scotch ein, trank aus, schenkte sich nach, blieb an der Bar stehen. »Ich habe leider zu spät erfahren, was ihre wirklichen Absichten waren. Tja, man lernt eben nie aus.« »Und was waren das für Absichten?« »Sie war verdammt berechnend, wollte, daß ich mich für sie scheiden lasse. Verdammtes Flittchen!« »Sie geben also zu, ein Verhältnis mit ihr gehabt zu haben?« Menzel nickte. »Ja, verdammt noch mal, ich hatte eines mit ihr! Ist es neuerdings wieder verboten, wenn ein erwachsener Mann mit einer Siebzehnjährigen...? Das macht doch heutzutage jeder zweite oder dritte! Bei mir ist es natürlich doppelt schlimm, weil ich eine bedeutende Persönlichkeit bin.«
»Das würde ich so nicht behaupten, das mit dem doppelt schlimm. Was ist mit Sabines Schwangerschaft?« »Was für eine Schwangerschaft?« gab sich Menzel unwissend. »Ach kommen Sie, Herr Menzel, tun Sie um Himmels willen nicht so, als hätten Sie nicht gewußt, daß Sabine schwanger war! Sie hatten ein Verhältnis mit ihr und wollen nicht gewußt haben...« Die Kommissarin verzog das Gesicht. »Das können Sie jemand anderem weismachen!« »Also gut, ich wußte davon! Und jetzt?« fragte er, trank aus und schenkte wieder nach, setzte sich in einen alten Sessel neben der Bar. »Und jetzt werde ich Ihnen etwas über meine Theorie sagen - Sie haben Sabine geschwängert, und als sie anfing, Forderungen zu stellen, haben Sie sich ihrer entledigt. Sie haben dabei die Vorgehensweise des anderen Mörders imitiert, doch leider sind Ihnen dabei ein paar entscheidende Fehler unterlaufen. Sie sind eben nicht mit anatomischen Kenntnissen ausgestattet.« Menzel sprang auf, mit puterrotem Gesicht. »Jetzt passen Sie sehr gut auf, Frau Kommissarin!« sagte er, drohend auf Julia Durant deutend. »Ich habe mir das alles bis jetzt gefallen lassen, aber was zu weit geht, geht zu weit! Ich soll Sabine umgebracht haben? Sie spinnen, weiß Gott, Sie spinnen! Ich weiß wirklich nicht, was in Ihrem Polizistenhirn vorgeht, aber mir scheint, Sie haben zu oft Krimiserien gesehen, in denen die Reichen und Schönen auch 179 immer die Mörder sind. Ich jedenfalls habe noch nie jemand umgebracht! Das mit Sabine hätte ich auf eine ganz andere Weise erledigt...« »Und wie, mit Geld?« »Zum Beispiel.«
»Wer hat sie dann umgebracht?«
»Woher soll ich das denn wissen? Sie sind die Polizei! Sie sollten sich viel lieber darum kümmern, wer all die unschuldigen Dinger abschlachtet, anstatt hier einen honorigen Bürger in die Mangel zu nehmen!« Die Kommissarin funkelte Menzel giftig an: »Honorig, sagen Sie? Nennen Sie es honorig, wenn auf Ihren Partys Dreizehn- und Vierzehnjährige von Männern Ihres Schlages mißbraucht werden? Ich weiß jetzt auch, weshalb ich aus dem Verkehr gezogen wurde. Ihr Spezial-Mix ist wirklich bemerkenswert! Sie sehen, wir sind nicht nur wegen Sabine hier. Aber dazu kommen wir später noch.« Menzel wurde kalkweiß, die Hand, in der er das Glas hielt, zitterte, Julia Durant hatte ins Schwarze getroffen. Schulz schaute etwas verwundert, sagte aber nichts und überließ seiner Kollegin das Feld.
Menzel verteidigte sich: »Ach, kommen Sie, Sie sind am Montag hier angetanzt, obwohl Sie nicht eingeladen waren! Es tut mir leid, okay? Aber ich habe mit dem Mord an Sabine nichts zu tun!«
»Gut, das

Weitere Kostenlose Bücher