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Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Titel: Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quentin Bates
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entfernte sich rückwärts, damit er die beiden Kassiererinnen und den Mann im Auge behalten konnte.
    Hunderteins.
    Die dritte Kassiererin hatte immer noch nicht gemerkt, was sich gerade abspielte, und kreischte laut auf, als sie ihn mit dem Messer in der Hand dastehen sah.
    »Hör mal, junger Mann«, sagte der Mann in der grünen Jacke in diesem autoritären Ton, den Diddi schon in der Schule gehasst hatte. »Gib mir das Messer, und alles ist in Ordnung. Verstehst du mich?«
    Diddi wich zurück, als der Mann auf ihn zukam. Seine strenge Miene stand im Widerspruch zu seinem aufgesetzten Lächeln. Er streckte eine Hand aus, damit Diddi das Messer hineinlegte, als Diddi plötzlich die Anweisungen wieder einfielen, die man ihm erteilt hatte.
    »Nein, verpiss dich! Lass mich in Ruhe!«, schrie er, fuchtelte mit dem Messer herum und ergriff die Flucht. Draußen schlug ihm die kalte Luft ins Gesicht, und irgendwo in der Ferne begann eine Alarmsirene zu schrillen. Diddi flitzte um die Ecke und lief die Straße entlang, bevor er sich wieder an seine Instruktionen erinnerte. Er bog in einen Fußweg ein und erreichte eine ruhige Wohnstraße, in der ihn ein verbeultes rotes Auto erwartete.
    Heftig keuchend sank er auf den Beifahrersitz, das Auto fuhr schon, noch bevor er die Tür zugeschlagen hatte.
    »Alles okay?«, fragte der schmalgesichtige Fahrer in Jeans und Jeansjacke, als sie an der Kreuzung anhielten, um auf die Hauptstraße Richtung Innenstadt abzubiegen. Er grinste Diddi an, der sich ängstlich duckte, als die ersten Sirenen zu hören waren. Ein Streifenwagen kam ihnen entgegen, dicht gefolgt von einem Rettungswagen. Der Mann mit dem schmalen Gesicht fuhr rechts ran, um die Einsatzfahrzeuge vorbeizulassen.
    Diddis Atmung beruhigte sich allmählich. Er schloss die Augen, um die Panik in den Griff zu bekommen und nicht in Tränen auszubrechen, wobei er immer noch die Tasche und das Messer umklammerte.
    Der Vormittagsverkehr war nicht besonders dicht. Als der Wagen an einer Ampel anhielt, um in eine ruhige Wohnstraße einzubiegen, blickte der Fahrer zu ihm herüber.
    »Gib mir das Messer«, sagte er.
    »Was?«
    »Das Messer«, wiederholte er und öffnete das Fenster.
    Schweigend reichte Diddi ihm das Messer. Der Wagen fuhr weiter und bog um eine Ecke, wo der Mann mit dem schmalen Gesicht das Teppichmesser im hohen Bogen in die dichte Hecke eines Vorgartens warf.

***
    Sigrún zog fragend eine Augenbraue hoch, als der Nachrichtensprecher die Meldung verlesen hatte.
    »Ein Bankraub? Gibt es das?«, fragte sie. »Ich weiß, dass manchmal Geschäfte und Kioske überfallen werden, aber doch keine Banken!«
    »Es kommt vor, aber nicht besonders häufig«, antwortete Gunna nachdenklich und tastete in der Tasche ihrer Fleecejacke nach ihrem Handy.
    »Ich muss mal kurz Helgi anrufen …«
    Sigrún stand auf und füllte geistesabwesend Wasser in die Kaffeemaschine, während Gunna dem Wählton lauschte.
    »Hallo, Helgi, hast du viel zu tun?«, fragte sie schließlich.
    »Wie üblich, Chefin. Jede Menge Arbeit und nicht genug Zeit, um sie zu erledigen.«
    »Du solltest hin und wieder mal einen Vormittag freimachen, das würde dir guttun«, erwiderte sie. »Ich habe gerade die Nachrichten gehört. Wer ist der Bankräuber?«
    »Ich hatte mich schon gefragt, ob ich dich anrufen sollte, dann habe ich es mir aber anders überlegt.«
    »Warum? Es stört dich doch sonst auch nicht, wenn ich frei habe.«
    »Eiríkur ist das vielleicht egal, aber mir niemals.«
    »Tut mir leid. Okay, was ist denn dran an der Sache?«
    Helgi lachte leise.
    »Das war der dümmste Bankräuber der Welt. Der doofe Diddi spazierte mit einem Messer in der Hand in eine Filiale der Kaupthing Bank und hat sich mit etwa einer Million aus dem Staub gemacht.«
    »Eine Million? Das hat sich nicht wirklich gelohnt.«
    »Stimmt, dafür bekommt man heutzutage kaum mehr einen Gebrauchtwagen.«
    »Und wo steckt Diddi jetzt?«
    »Keine Ahnung. Die Streifenpolizisten drehen ihre Runden und halten nach ihm Ausschau. Wir halten uns da momentan raus. Der Blödmann ist in die Zweigstelle gegangen, in der er sein Konto hat. Das Mädchen hinter dem Schalter kannte ihn natürlich. Er hat keinen Versuch unternommen, sein Gesicht zu verbergen, aber er hat es geschafft zu verschwinden. Daher bezweifle ich, dass er die Sache allein durchgezogen hat. Da hat er sich ganz schön was eingebrockt, der dumme Junge.«
    »Vermutlich kommt er mit einer Bewährungsstrafe davon.«
    »Fehlanzeige. In

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