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Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Titel: Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quentin Bates
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war kurz zu sehen.«
    »Ich habe Ommi nicht getroffen. Nicht mehr, seit ihr ihn weggesperrt habt.«
    »Warum ist Ommi den ganzen Weg nach Keflavík hinausgefahren, um dir eine Tracht Prügel zu verpassen? Dafür muss es einen Grund geben. Und noch interessanter ist, warum du so fest entschlossen bist, ihn nicht zu verraten. Komm schon, Skari, erzähl es uns.«
    »Wir haben ausreichend Beweise, um zu belegen, dass Ommi an jenem Tag in Keflavík war, und zwar ganz in deiner Nähe. Daran besteht kein Zweifel«, sagte Gunna. »Es wäre seltsam, wenn ihr euch in so einem kleinen Ort nicht begegnet wärt. Warum wollte Ommi wohl seinen alten Freund Skari treffen? Glaubte er möglicherweise, du hättest uns vor ein paar Jahren einen Tipp gegeben?«
    »Das ist doch albern.« Skari verzog das Gesicht, als ein heftiger Schmerz in seinen Kiefer schoss. »Ommi würde nie …«
    »Ommi würde was nie, Skari?«, hakte Bjössi nach.
    »Ommi würde nicht … Ich wusste gar nicht, wo … er sich versteckt hatte … als ihr ihn geschnappt habt«, sagte er langsam.
    Bjössi stand auf und ging zum Fenster, um hinauszusehen. Obwohl er gelangweilt und desinteressiert tat, hörte er sehr genau zu, das wusste Gunna. »Wo hatte er sich denn versteckt?«
    »Ich weiß es nicht!«
    »Na schön. Reden wir also über die Vergangenheit«, sagte Gunna entschlossen. »Du und Ommi, was habt ihr vor zehn Jahren im Schilde geführt?«
    »Scheiße! Ich erinnere mich nicht mehr. Wir haben uns amüsiert, haben uns besoffen.«
    »Komm schon, Skari. Du weißt es besser«, mahnte Bjössi, ohne sich umzudrehen. »Ommi und du, ihr habt doch für jemanden was erledigt. Als Ommi nach dem Mord an diesem Burschen hinter Gitter kam, hast du es mit der Angst zu tun bekommen und beschlossen, keine Straftaten mehr zu begehen. War es nicht so?«
    »Red keinen Scheiß!«
    »Du willst mir doch nicht etwa erzählen, dass deine Erla dich zur Vernunft gebracht hat.«
    »Doch, das hat sie.«
    »Oh, ist das nicht süß? Ist die Liebe nicht etwas Großartiges?«, spottete Bjössi.
    »Bjartmar Arnarson«, sagte Gunna plötzlich und beobachtete das Gesicht des Patienten, um seine Reaktion genau verfolgen zu können. »Sagt dir dieser Name etwas, Skari?«
    »Wer soll das sein?«
    »Siehst du, ich wusste, dass du mich für dumm verkaufen willst. Du weißt ganz genau, wer Bjartmar Arnarson ist. Ommi und du, ihr habt beide Ende der Neunziger für ihn gearbeitet. Erinnerst du dich an das Blacklights? «
    »Ja …«, sagte Skari langsam. »Meinst du den Typen, dem die Bar gehörte?«
    »Ganz genau, den meine ich. Jetzt kommen wir allmählich weiter.«
    »Ich war da Türsteher. Na und?«, erwiderte Skari verwirrt.
    »Ommi war ebenfalls da. Genauso wie Bjartmar. Und der Bursche, dem Ommi auf dem Parkplatz hinter dem Gebäude den Schädel eingeschlagen hat. Hattest du vielleicht auch etwas damit zu tun? War es das?«
    »Ich war vor dem Haus. Ich habe nichts gesehen«, sagte Skari schnell. »Die Bullen haben damals meine Aussage aufgenommen.«
    »Ich weiß«, antwortete Gunna. »Ich habe deine Aussage gelesen. Ich habe mich gewundert, weil alles so gut zusammenpasst, und ich habe mich gefragt, warum Ommi so schnell und still und leise geständig war. Das passt gar nicht zu ihm, da stimmst du mir sicher zu.«
    »Keine Ahnung. Da musst du ihn schon selbst fragen«, erwiderte Skari und verfiel wieder in Schweigen.
    »Das werde ich tun, keine Bange«, meinte Gunna.
    »Dafür müsst ihr ihn erst einmal erwischen.«
    »Schon geschehen. Heute Nachmittag werde ich ein langes Gespräch mit Ommi führen, es gibt jede Menge Fragen, die ich ihm stellen will – auch über die Sache im Blacklights .«
    »Ihr habt ihn geschnappt?«, schrie Skari. Trotz gebrochener Rippen versuchte er, sich aufzusetzen.
    Aber Gunna war bereits aufgestanden, und Bjössi grinste Skari nur an.
    Draußen vor dem Krankenhaus nahm Bjössi eine filterlose Camel aus der Schachtel und zündete sie erleichtert an. Er bot Gunna auch eine Zigarette an, aber sie schüttelte den Kopf. Stattdessen wickelte sie einen Kaugummi aus und steckte ihn in den Mund.
    »Hast du aufgehört? Wie kommt’s? Ist Steini schuld?«
    »Himmel, nein«, stöhnte Gunna. »Das habe ich Laufey Oddbjörg zu verdanken.«
    »Wie das?«, wollte er wissen und stieß eine Rauchwolke aus.
    »Eines Morgens sagte meine Tochter: Mum, wann hörst du auf zu rauchen? «, erzählte Gunna kopfschüttelnd. »Ich habe ihr gesagt, dass ich es nicht wüsste, dass ich nie

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