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Kaltgestellt

Kaltgestellt

Titel: Kaltgestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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habe leider nur sehr wenig Zeit.«
    »Aber setzen werden Sie sich doch, oder? Wollen Sie eine Tasse Kaffee? Ich glaube, er ist noch warm.«
    »Nein, vielen Dank.« Sichtlich außer Atem ließ sie sich in einen Sessel fallen und faltete die kleinen Hände im Schoß. Marler konnte sehen, wie nervös sie war. »Das, was ich Ihnen jetzt erzählen werde, verstehe ich selbst nicht ganz, aber ich fand es ziemlich bedrohlich.«
    »Ich bin ein guter Zuhörer.«
    »Vor einer halben Stunde habe ich auf meinem Zimmer einen Anruf von einem Mann erhalten, dessen Stimme mir unbekannt war. Aber es war ein Amerikaner. Er hat gesagt, daß Sharon ganz überraschend ins Hotel Euler gefahren sei und nun wolle, daß ich nachkomme. Ich solle sie in der Bar treffen. Ich habe mir also ein Taxi genommen und bin hingefahren.«
    »Was für eine Stimme hatte der Anrufer denn?«
    »Sie hat sehr höflich und gebildet geklungen. Außerdem hat er sehr schnell geredet. Ich habe leider in der Eile vergessen, ihn nach seinem Namen zu fragen.«
    »Das kann ich verstehen. Aber erzählen Sie doch bitte weiter.«
    »Als ich endlich in der Bar des Euler war, konnte ich dort weit und breit keine Sharon entdecken. Ich habe mich an einen Tisch gesetzt und mir einen Kaffee bestellt, in der Annahme, daß sie wohl gleich kommen würde. Kurz danach haben zwei Männer die Bar betreten und sich an den Tisch hinter mir gesetzt. Es waren Amerikaner.«
    »Haben Sie diese Männer schon mal gesehen?«
    »Nein, nie.«
    »Können Sie mir die beiden wenigstens beschreiben?«
    »Nur vage. Ich habe sie bloß im Vorbeigehen gesehen. Aber sie waren ein komisches Paar. Der eine war ziemlich klein und gedrungen und der andere sehr groß und dünn. Sie waren mir beide recht unsympathisch.«
    »Und dann?«
    Denise, die noch immer angespannt und nervös wirkte, fuhr sich mit den Fingern durch das lange dunkle Haar. »Sie haben sich etwas zu trinken bestellt, und sobald der Kellner das Bestellte gebracht hatte, haben sie eine Unterhaltung angefangen. Sie haben zwar geflüstert, aber ich habe jedes Wort verstanden. Der Dünne hat gesagt, daß am Nachmittag ein Treffen für alle anberaumt worden sei, zu dem auch Charlie kommen würde. Es sollte an Bord eines Rheinkahns namens Minotaurus stattfinden.«
    »Sind Sie sich sicher, daß Sie den Namen des Schiffes richtig verstanden haben?«
    »Ganz sicher, Alec. Minotaurus. Wie das kretische Monstrum aus der griechischen Sage. Der Dünne hat also gesagt, daß sie um vier Uhr am Hafen sein müßten und daß es bei der Besprechung darum gehe, Tweed und seine gesamte Organisation auszulöschen. Deshalb habe ich vorher das Wort ›bedrohlich‹ gebraucht. Ich möchte auf keinen Fall, daß Ihnen etwas zustößt, Alec.«
    »Ich weiß Ihre Fürsorge sehr zu schätzen. Haben Sie sonst noch etwas gehört?«
    »Ja. Und zwar den Vornamen des dünnen Mannes. Er heißt Vernon. Der Untersetzte hat ihn einmal so genannt. Und dann haben die beiden noch davon gesprochen, daß sie nun endlich diesen mysteriösen Charlie kennen lernen würden. Danach sind sie aufgestanden und gegangen. Auch ich bin nicht mehr lange im Euler geblieben und habe mir dann ein Taxi hierher genommen. Keine Ahnung, was mit Sharon los war.«
    »Werden Sie ihr von diesem Erlebnis erzählen?«
    »Nein. Sie hat ihre eigenen Probleme. Das Schweizer Ehepaar, das sie besucht, hat vor, sich scheiden zu lassen. Sharon versucht, die beiden wieder zusammenzubringen, und möchte, daß sie sich die Sache noch einmal überlegen.«
    »Ich bin Ihnen sehr dankbar dafür, daß Sie Ihre Informationen an mich weitergegeben haben, Denise.«
    »Ich muss jetzt gehen. Sharon hat mir eine Menge unerledigte Arbeit aufgehalst, die sie von London mitgebracht hat.« Denise stand auf und ging zur Tür. Als Marler sie zum Abschied umarmte, lächelte sie. »Passen Sie gut auf sich auf.«
    »Darin habe ich einige Erfahrung.«
    »Ach, eines habe ich noch vergessen«, sagte Denise, während sie hinaus auf den Gang trat. »Der dünne Mann hat gesagt, daß ein gewisser Jake das Treffen auf der Minotaurus einberufen habe.«
    »Denise hat mir einiges erzählt«, verkündete Marler, als er wieder zurück in Tweeds Zimmer war. »Wir haben noch Zeit«, sagte Paula.
    »Ich habe am Bahnhof angerufen. Den Zug nach Delemont haben wir gerade verpaßt, und der nächste fährt erst in einer Stunde.«
    »Aber wir haben noch eine Menge zu tun«, warnte Tweed. »Ich muss hinüber in die Spiegelgasse und mit Beck sprechen. Also, was

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