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Kaltgestellt

Kaltgestellt

Titel: Kaltgestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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waren, machte Tweed eine Flasche Wein auf und goß vier Gläser davon ein. Dann setzte er sich zusammen mit Marler auf die Couch, während Paula und Newman in den Sesseln gegenüber Platz nahmen. »Ich trinke darauf, daß wir noch einmal davongekommen sind«, sagte Tweed und hob sein Glas. »Ich muss mich übrigens bei Ihnen entschuldigen«, fuhr er fort, nachdem sie angestoßen hatten. »Ich habe vorhin gesagt, daß die Amerikaner nicht wüßten, daß wir hier sind. Das war ziemlich dumm von mir. Sie wußten es sehr wohl, wie wir ja eben auf sehr unangenehme Weise mitgekommen haben.«
    »Wie haben die das nur so schnell herausgefunden?«, fragte Paula.
    »Keine Ahnung. Aber ehrlich gesagt, mache ich mir wegen anderer Dinge Gedanken«, sagte Tweed und lächelte, damit es nicht allzu unhöflich erschien, daß er ihre Frage nicht beantwortete.
    »Bevor ich mich hingelegt habe, hat übrigens Keith Kent angerufen. Er kommt morgen Vormittag vorbei.«
    »Mir knurrt der Magen«, bemerkte Paula. »Bob, könnten Sie bitte unten im Restaurant anrufen und fragen ob man noch etwas zu essen bekommen kann?« Tweed schenkte allen etwas Wein nach. »Vier von denen hätten wir also erledigt. Dank Marler. Aber da sind noch viele andere.«
    »Das mit dem Abendessen geht in Ordnung«, sagte Newman, der vom Telefon zurückkam.
    »Tweed, Sie haben ja immer noch Ihren Mantel an«, sagte Paula.
    »Tatsächlich? Das kommt wohl davon, daß ich mich auf etwas anderes konzentriert habe«, sagte er, während er aufstand und den Mantel auszog.
    »Morgen haben wir eine Menge zu erledigen, denn irgend etwas sagt mir, daß uns nur noch wenig Zeit bleibt. Ach, Paula, können Sie uns vielleicht die zwei verschiedenen Namen sagen, die diese Stadt bei ihren Einwohnern hat?«
    »Sicher kann ich das«, antwortete Paula ein wenig perplex. »Da wäre zunächst einmal die französische Version, Bale. Und dann die deutsche – Basel.«
    »Mit langem a«, sagte Tweed nachdenklich. »B-a-a-sel. Und an was erinnert Sie das?«
    »Keine Ahnung.«
    »An den Namen Basil – besonders dann, wenn ihn jemand so gedehnt ausspricht wie Windermere.«
    »Worauf wollen Sie hinaus?«, fragte Marler.
    »Erinnern Sie sich noch an die letzten Worte, die das ›Ohr‹ gesagt hat? Basil. Schwarz.«
    »Richtig. Ich war doch dabei.«
    »Sie haben damals aber eines übersehen: Wenn ein Mensch kurz vor seinem Tod noch etwas Wichtiges sagen will, tut er das häufig in seiner Muttersprache. Im Fall des ›Ohrs‹ war das Deutsch. Der arme Kurt hat im Sterben den Namen dieser Stadt hier gesagt – Basel. Als mir das klar wurde, habe ich den Entschluß gefaßt hierher zu kommen.«
    »Aber warum hat er dann auch noch seinen richtigen Namen gesagt – Schwarz?«
    »Er meinte damit nicht seinen Namen, sondern – den Schwarzwald. Den zweiten Teil des Wortes hat er nicht mehr herausbekommen. Es gab in letzter Zeit immer wieder Gerüchte, daß die Amerikaner eine geheime Basis in der Nähe von Basel hätten. Ich glaube, daß diese Basis irgendwo im Schwarzwald liegt. Das wollte das ›Ohr‹ uns mitteilen, und jetzt ist es unsere Aufgabe herauszufinden, wo diese Basis sich befindet. Aber wir dürfen nicht vergessen, daß sie wahrscheinlich scharf bewacht wird.«

20
    Am nächsten Morgen ging Marler als Erster hinunter zum Frühstück. Eigentlich hatte Tweed mitgehen wollen, aber er war noch mit dem Studium einer Karte des Schwarzwalds beschäftigt und hatte Marler deshalb telefonisch mitgeteilt, daß er nachkommen werde. Der Speisesaal war zu dieser frühen Stunde fast völlig leer. An einem der Tische saß ganz allein Denise Chatel.
    »Darf ich mich zu Ihnen setzen?«, fragte Marler. »Oder gehören Sie zu den Menschen, die beim Frühstück unansprechbar sind? Ich hätte durchaus Verständnis dafür.«
    »Nein, setzen Sie sich ruhig, Alec. Sharon ist schon unterwegs und kommt erst später wieder. Ich bin ganz froh, wenn mir jemand am Morgen Gesellschaft leistet.«
    Marler bestellte ein englisches Frühstück. Während die freundliche Bedienung ihm eine Tasse Kaffee eingoß, griff er sich ein Brötchen und begann zu essen. Marler hatte Hunger. Denise hingegen hatte sich offenbar mit einem Croissant und einer Tasse Kaffee begnügt. »Sind Sie schon aufnahmefähig?«, fragte er ruhig. »Haben Sie etwa Neuigkeiten für mich?«, sagte sie begierig. »Wenn ja, dann heraus damit. Ich bin ein Morgenmensch und sofort hellwach, wenn ich aus dem Bett steige.«
    »Meine Nachrichten sind aber eher

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