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Karlo und der grüne Drache - Kriminalroman

Karlo und der grüne Drache - Kriminalroman

Titel: Karlo und der grüne Drache - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verlag Vogelfrei
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sich ebenfalls besorgt und willigte ein. Karlo kündigte an, am nächsten Tag vorbeizukommen.
    Wieder auf der Offenbacher Landstraße, ging er nun auf der rechten Seite in Richtung Oberrad. Nach fünfzig Metern hörte er ein jämmerliches Maunzen.
    Er blieb stehen und hielt die Luft an.
    Vor ihm auf dem Bürgersteig stand ein mannshoher Container. An der Front war er mit einem Zeichen versehen, das dem Roten Kreuz ähnelte. Es war aber in einer etwas dunkleren Farbe gehalten und von der Form auch etwas schräg angelegt. Ein Schriftfachmann hätte wohl
kursiv
dazu gesagt. Oben war der Kasten abgeschrägt, in der Schräge befand sich eine große Klappe, in die man etwas einwerfen konnte. Darunter befand sich ein Pfeil, der auf die Klappe wies. Unterhalb des Pfeils stand:
Altkleider
und
Schuhe bitte nur in Paaren
. Er ging auf den Kasten zu. Wieder hörte er das Jammern.
    Kam das etwa aus dem Kasten? Er nahm das Behältnis in Augenschein. Auf der unteren Seite, direkt am Boden, befand sich ein Gitter. Es sah aus wie eine Art Entlüftung. Auf der Rückseite, genau in der Mitte der Kastenwand, befand sich ein ähnliches Gitter und sollte wohl verhindern, dass bei Feuchtigkeit die eingeworfenen Kleidungsstücke stickig wurden.
    „Maaauuu!“
    Karlo hielt sein Ohr an das Gitter in der Mitte des Kastens. Irgendetwas schien im Inneren verzweifelt an der Wand zu kratzen.
    Hatte da ein verfluchter Tierquäler seine unliebsam gewordene Katze entsorgt und in den Altkleidercontainer geworfen?
    Diogenes fiel ihm ein. Er ging wieder langsam um den Kasten herum, beugte sich zu dem unteren Entlüftungsgitter und stieß mit der Hand dagegen.
    Zu seiner Überraschung bewegte sich das Gitter nach hinten, als sei es an seinem oberen Ende mit Scharnieren versehen. Karlo ging auf die Knie, beugte sich nach unten und drückte die Entlüftungsklappe nach innen.
    Ein lautes Kreischen ließ ihn seinen Kopf zurückziehen, als er in das Loch hineinsehen wollte. Ein getigertes Fellknäuel schoss ihm voller Panik entgegen. Karlo verlor das Gleichgewicht, kippte nach hinten und knallte auf den Rücken. Er spürte vor Schreck die Wunde auf der linken Wange nicht, die ihm das Tier in seiner Angst mit der Vordertatze beigebracht hatte.
    Die Katze schoss wie der Blitz über die Offenbacher Landstraße, ohne sich um die Fahrzeuge zu kümmern. Karlo hörte das Quietschen von Reifen, eine Vollbremsung, danach den trockenen metallischen Ton, der entsteht, wenn zwei Fahrzeuge miteinander kollidieren. Kurz darauf war Ruhe.
    Auf dem Rücken liegend schaute Karlo am Container vorbei und sah die Katze in den Gärten verschwinden.
    Glück gehabt!
    Die Ruhe indes dauerte nicht lange. Zwei Autotüren öffneten sich und ein wildes Gebrüll hob an.
    „Du Vollidiot, kannst du nicht aufpassen? Noch nie was von Abstand halten gehört?“
    Die passende Antwort ließ nicht lange auf sich warten, doch Karlo wurde von irgendetwas abgelenkt. Es sickerte unaufhaltsam in sein Bewusstsein. Er konnte nicht sagen, was es war, aber etwas kam ihm auf eigenartige Weise vertraut oder wenigstens bekannt vor.
    Was war das nur …
    Kurz bevor es klick machte, wurde er von einer besorgten Stimme abgelenkt.
    „Himmel, sind Sie verletzt? Sie bluten ja – soll ich einen Krankenwagen rufen?“
    Karlo schaute auf und sah verwirrt an einem älteren Herrn empor.
    „Hat Sie einer der zwei Schreihälse da mit dem Auto erwischt?“
    Dann, ganz plötzlich, beobachtete er Karlo misstrauisch.
    Der war sich mittlerweile mit der Hand über die Backe gefahren. Als er auf seine Hand blickte und das Blut an seinen Fingern bemerkte, kam auch der Schmerz.
    Er stöhnte auf, versuchte benommen, sich aufzurappeln und wollte dem Herrn erklären, dass alles in Ordnung sei, da hörte er dessen Stimme wieder.
    Diesmal mit einem lauernden und auch ein wenig empörten Unterton.
    „Oder sind Sie etwa betrunken? Um diese Zeit schon? Schämen Sie sich! Wenn das so ist, werden Sie den Herren den Schaden bezahlen müssen …“
    Zwischenzeitlich war Karlo wieder auf die Füße gekommen und schaute zur Unfallstelle. Die beiden Kontrahenten waren wütend aufeinander losgegangen und versuchten mit wild rudernden Armen, ihren Zustand der körperlichen Unversehrtheit dem augenblicklichen Zustand ihrer ramponierten Automobile anzugleichen.
    Karlo schüttelte den Kopf. Was es nicht alles gab! Er machte einen Schritt nach vorne und schob den erstaunten Mann sanft zur Seite.
    „Nein, nein, alles klar. Mir geht es gut,

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