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Kasey Michaels

Kasey Michaels

Titel: Kasey Michaels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie betört man eine Lady
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warf Tan­ner das Col­lier
zu, das der ge­konnt auf­fing. „Hüb­sche Stein­chen, aber aus Glas, tut mir leid.
Dein Cou­sin, oder was ge­nau er auch für dich ist, muss ein viel­be­schäf­tig­ter
Mann ge­we­sen sein.“
    „Er war ein
Cou­sin mei­nes Va­ters, aber ich kann ja nicht im­mer ‚ent­fern­ter Ver­wand­ter‘
sa­gen“, er­klär­te Tan­ner ab­we­send. Ei­ne gan­ze Wei­le fi­xier­te er die Stei­ne,
ehe er das Schmuck­stück auf das Lösch­blatt sei­nes Schreib­tischs sin­ken ließ und
auf­stand. „Weißt du, seit dem Tod mei­nes Va­ters ha­be ich dem Schmuck nicht
einen Blick ge­gönnt, und ge­tra­gen hat ihn nie­mand, seit mei­ne Mut­ter starb.
Aber sie hat au­ßer ‚Mal­verns Pracht‘ auch kaum ein­mal ein Teil an­ge­legt. Ganz
va­ge ha­be ich manch­mal ge­dacht, dass man die Samm­lung viel­leicht si­che­rer
un­ter­brin­gen soll­te, doch da sie all die Jah­re wohl­be­hü­tet hin­ter dem Bild
ver­steckt war ... “
    „Wohl­be­hü­tet,
au­ßer vor dei­nem Cou­sin, nach dem, was Ly­dia sag­te. Wie geht es ihr
üb­ri­gens?“
    „Wie es
Ly­dia eben geht. Sie ist ge­las­sen, zu­min­dest äu­ßer­lich. Sie hat, glau­be ich,
ei­ne Men­ge er­fah­ren, doch bis­her er­wähn­te sie nur, dass Jas­mi­ne ihr
an­ver­trau­te, Tho­mas hät­te die meis­ten Stei­ne der Samm­lung aus­ge­tauscht und wä­re
mög­li­cher­wei­se des­halb ge­tö­tet wor­den. Sie hält es für not­wen­dig, dass Jas­mi­ne
selbst mir al­les an­de­re er­zählt. Sie be­müht sich ge­ra­de, sie zu dem Ge­spräch mit
mir zu über­re­den.“
    „Mit
uns.“
    „Nein,
Jus­tin, lie­ber nicht. Was im­mer Jas­mi­ne mir zu sa­gen hat, wird sie be­stimmt
nicht vor großem Pu­bli­kum von sich ge­ben.“
    „Ah, bin
ich al­so jetzt zum Pu­bli­kum ver­kom­men? Das trifft mich bis ins Mark!“ Doch
dann lä­chel­te er. „Aber gut, es ist ja nicht so, als hät­te ich nichts zu tun,
oder? Mir scheint, ich muss vorm Dun­kel­wer­den noch ei­ni­ges in die We­ge lei­ten,
wie Wa­chen an al­len Ein­gän­gen auf­stel­len, da wir nicht wis­sen, wann un­ser
Mör­der vor­spre­chen möch­te. Geh du zu Ly­dia. So ru­hig sie auch er­schei­nen mag,
den­ke ich doch, sie braucht dich.“
    „Du musst
dich aber nicht um die­se Din­ge küm­mern, ob­wohl, wenn ich dei­ne Mie­ne rich­tig
deu­te, muss ich an­neh­men, dass es dir Spaß ma­chen wird.“
    „Der Hauch
von Ge­fahr ... ja, ja, oh­ne das bin ich nur halb so le­ben­dig, lei­der.
Viel­leicht dach­te ich in ei­nem Au­gen­blick des Lie­bes­wahns an­ders, aber ich
hät­te sie nie glück­lich ge­macht; sie hat den rich­ti­gen Mann ge­wählt.“
    Tan­ner sah
Jus­tin nach, der sich auf­mach­te, um La­kai­en, Stall­knech­te, Guts­ar­bei­ter und wen
im­mer er fin­den konn­te, zu mo­bi­li­sie­ren, da­mit sie das aus­ge­dehn­te An­we­sen in
der Nacht be­wach­ten. Na­tür­lich wür­de man das auf Dau­er nicht auf­recht­er­hal­ten
kön­nen, doch zu­min­dest für die kom­men­de Nacht wür­de es ei­ni­ge Si­cher­heit bie­ten.
    Tan­ner, der
sich fühl­te, als wä­re er in den letz­ten paar Stun­den um zehn Jah­re ge­al­tert,
stand lang­sam auf und mach­te sich auf die Su­che nach Ly­dia. Er fand sie
schließ­lich in den Räu­men, die er für sie hat­te be­reit ma­chen las­sen.
    Als sie ihn
sah, sag­te sie ru­hig: „Sa­rah, du kannst ge­hen“, und die Zo­fe knicks­te und
husch­te hin­aus. Kaum hat­te sie die Tür hin­ter sich ge­schlos­sen, da lag Ly­dia in
sei­nen Ar­men und ließ den Kopf an sei­ner Brust ru­hen. Er hielt sie fest an sich
ge­drückt und hät­te sie am liebs­ten nie wie­der ge­hen las­sen.
    End­lich
lös­te er sich doch von ihr, und sie schau­te zu ihm auf, Trä­nen in ih­ren schö­nen
blau­en Au­gen. „Das mit dei­nem Cou­sin tut mir so leid, Tan­ner.“
    „Er war ein
Dieb“, er­klär­te er. Das aus­zu­spre­chen fiel ihm im­mer noch schwer, und
schwe­rer noch, es zu glau­ben. „Ein Spie­ler und ein Dieb. Er hat sei­ne ei­ge­ne
Fa­mi­lie be­stoh­len. Ich will nicht sa­gen, dass ich ihn über­mä­ßig ge­mocht hät­te,
aber im­mer­hin
ist er ein Ver­wand­ter, und ihn an­ders zu se­hen fällt mir schwer.“ Er schüt­tel­te
den Kopf. „Er war faul und dem Wein zu­ge­neigt, un­zu­frie­den

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