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Kasey Michaels

Kasey Michaels

Titel: Kasey Michaels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie betört man eine Lady
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Hän­de nie­der, de­ren
Knö­chel weiß her­vor­tra­ten.
    „Un­se­re
Be­kannt­schaft ist noch frisch, Ly­dia“, sag­te Jus­tin end­lich, „und doch
ken­nen Sie mich viel­leicht bes­ser als die meis­ten mei­ner sons­ti­gen Be­kann­ten.
Das ist ziem­lich zer­mür­bend. Ah, und da kommt er, der Du­ke of As­hurst.“ Er
er­hob sich und grüß­te auch Ra­fe mit ei­ner ele­gan­ten, nur ganz leicht über­trie­be­nen
Ver­nei­gung. „Ich füh­le mich ge­ehrt, Eu­er Gna­den, dass Sie sich her­ab­las­sen,
mich zu emp­fan­gen, ob­wohl ich wag­te, un­an­ge­mel­det vor­zu­spre­chen.“
    Ra­fe sah
Ly­dia an und lä­chel­te. „Was sagst du, Schwes­ter? Soll ich mit ihm re­den, oder
soll ich ihn vor die Tür wer­fen las­sen, weil er ein sol­cher Esel ist?“
Dann streck­te er dem Ba­ron die Hand ent­ge­gen. „Gott, wie lan­ge ist es her,
Jus­tin? Aber man sieht es dir nicht an.“
    „Dank
mei­nem Schnei­der“, er­klär­te Jus­tin, wäh­rend er Ra­fe die Hand schüt­tel­te.
„Ich bin sein Pro­dukt. Wie geht es dir, al­ter Jun­ge?“
    Ly­dia
schau­te zwi­schen den bei­den Män­nern hin und her. „Ihr kennt euch? Na­tür­lich
kennt ihr euch! Wie dumm von mir!“
    „Lon­don ist
zwar groß, nicht aber der ton, Ly­dia. Wäh­rend mei­ner ers­ten und ein­zi­gen
Sai­son, ehe ich Of­fi­zier wur­de, ver­kehr­ten Jus­tin und ich so ziem­lich in dem
glei­chen Kreis.“
    „Wir
lern­ten uns in ei­ner Spiel­höl­le am Pi­ca­dil­ly ken­nen, so­weit ich mich
er­in­ne­re“, er­zähl­te Jus­tin. „Du woll­test ge­ra­de den Mann, der die Bank
hielt, des Falsch­spiels be­zich­ti­gen, und ich hielt dich da­von ab, Ra­fe.“
    „Was mir
ver­mut­lich ein paar ge­bro­che­ne Kno­chen er­spar­te. Ich hat­te nicht be­merkt, dass
im Hin­ter­grund zwei bul­li­ge Ker­le lau­er­ten, die sich je­den, der Är­ger mach­te,
vor­nah­men. Seit­dem spie­le ich nicht mehr, au­ßer mit mei­ner Gat­tin, und das auch
nur zu win­zi­gen Ein­sät­zen, und zu­ge­ge­ben, sie ge­winnt fast im­mer.“
    „Ah, dei­ne
Gat­tin. Tan­ner sagt, dass sie dir bald einen Er­ben schen­ken wird. Mei­ne
Glück­wün­sche.“
    „Dan­ke. Und
‚bald' ist ge­nau das pas­sen­de Wort, wie ich vor­hin er­fuhr. Kaum dass Ly­dia
mor­gen in der Kut­sche nach Mal­vern sitzt, wer­den wir nach As­hurst Hall
auf­bre­chen.“
    „Ja, auch
das hör­te ich schon. Üb­ri­gens wer­de ich zu der Ge­sell­schaft ge­hö­ren, wes­we­gen
ich über­haupt hier bin. Nicht, dass ich nicht ent­zückt wä­re, dein Ge­sicht
wie­der ein­mal zu se­hen! Aber wenn du einen Au­gen­blick Zeit für mich hät­test,
Ra­fe? Ich wür­de gern un­ter vier Au­gen mit dir spre­chen.“
    Ly­dia war
nun doch über­zeugt, dass der Ba­ron sein Bes­tes gab, sie an der Na­se
her­um­zu­füh­ren. Als der But­ler ein­trat und den Du­ke of Mal­vern mel­de­te, wand­te
sie sich rasch um.
    Tan­ner
be­trat den Sa­lon lä­chelnd und mit der läs­si­gen Hal­tung ei­nes stän­di­gen
Be­su­chers, blieb aber dann wie an­ge­wur­zelt ste­hen und mus­ter­te sei­nen Freund
ver­blüfft. „Jus­tin?“
    „Tan­ner?“,
ent­geg­ne­te Jus­tin eben­so fra­gend und nur mit ei­nem win­zi­gen An­flug von Spott
im Ton­fall.
    „Ra­fe ...
Ly­dia“, grüß­te Tan­ner, wäh­rend er nä­her trat. „Ich woll­te Ly­dia in die
Stadt be­glei­ten. Ich möch­te ihr einen be­son­de­ren La­den zei­gen.“
    „Einen
La­den? Du willst sie zu ei­nem La­den füh­ren, Tan­ner? Im­mer auf Aben­teu­er
aus, was? Mei­ne Gü­te, nach­ge­ra­de ex­tra­va­gant!
Wie auf­re­gend“ Jus­tin hob die Hand an den Mund und tat, als ob er gähn­te.
    Ly­dia biss
sich auf die Zun­ge, um nicht zu ki­chern, doch Ra­fe schi­en es zu mer­ken,, denn
er blin­zel­te ihr ver­stoh­len zu.
    Tan­ner
über­hör­te den Sar­kas­mus. „Vor knapp ei­ner Stun­de warst du noch bei mir, Jus­tin,
da hast du nichts von ei­nem ge­plan­ten Be­such hier er­wähnt.“
    „Ach, ich
wet­te, doch! Du musst es ver­ges­sen ha­ben. Aber das fri­sche Pflas­ter auf dei­ner
Wan­ge sieht rich­tig ver­we­gen aus.“ An Ly­dia ge­wen­det frag­te er: „Fin­den
Sie nicht auch, dass un­ser Freund ver­we­gen aus­sieht?“
    „Mei­ner
An­sicht nach sieht er aus, als woll­te er dich

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