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Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu

Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu

Titel: Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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Junkmails.
    Mimi sprühte mal wieder vor Charme, als sie eintraf. Das heißt, sie tat charmant, und wer ihre böse Version noch nicht kannte, hätte meinen können, sie wäre die coolste Chefin aller Zeiten. Vielleicht hatte der gute Werner ja ein bisschen was von diesem Viagra-Zeugs gekauft. Sie blieb den ganzen Morgen so, doch der Arger stellte sich am Mittag ein.
    Ich saß gerade an meinem Schreibtisch und versuchte eins ihrer Memos so umzuschreiben, dass es verständlich wurde, als sie ihren Kopf in mein Kabuff steckte. »Gehst du mit zum Lunch?«, fragte sie.
    »Im Augenblick nicht, danke«, erwiderte ich abwesend, da ich weiter konzentriert auf meinen Bildschirm schaute. »Ich muss das hier noch fertig machen, und außerdem hab ich ein Sandwich dabei.«
    »Es kann dir auch nicht schaden, dich mal mit den Kollegen abzugeben. Es ist nicht gut für die Bürogemeinschaft, wenn du dein Lunch jeden Tag am Schreibtisch isst. Ich würde es lieber sehen, wenn du mit den Kollegen rausgehst.«
    Ich musste mir auf die Zunge beißen, um mir all die Antworten zu verkneifen, die mir in den Sinn kamen. Zum Beispiel, dass sie für das Gemeinschaftsgefühl im Büro ja wohl das Hauptproblem darstellte. Und dass ich gern mit in die von ihr bevorzugten teuren Bistros ginge, wenn sie mir genug zahlte, damit ich sie mir leisten konnte. Denn mein kostbares Budget für Amüsements aller Art würde ich ganz sicher nicht dafür verprassen, mehr Umgang mit ihr zu pflegen.
    Glücklicherweise war das einer ihrer Schnellschüsse, die sie quasi im Vorbeigehen abgab und auf die sie keine Antwort erwartete. Bevor mir was einfiel, das ich hätte sagen können, ohne auf der Stelle gefeuert zu werden, war sie schon wieder verschwunden. Völlig am Boden – wie eine überfahrene Schlange in einer Reifenspur, wie meine Großmutter zu sagen beliebte machte ich mich wieder an das Memo. Das einzige Fünkchen Rache, das ich mir gönnte, bestand darin, einen ihrer Grammatikfehler stehen zu lassen. Sie bemerkte den Unterschied ohnehin nicht – schließlich hatte sie das ja selbst geschrieben. Und da ihr Name unter dem Memo stand, würde jeder, der den Fehler bemerkte, wenigstens mal einen winzigen Eindruck von ihrer Inkompetenz kriegen.
    Danach nahm ich meinen Lunchbeutel, zog meine bequemen Schuhe an und ging in den Battery Park hinaus. Über das Wasser zu schauen und in nicht allzu weiter Ferne die Freiheitsstatue aufragen zu sehen, half mir irgendwie dabei, mich wieder zu beruhigen.
    Viele andere Leute waren ebenfalls draußen und genossen den wunderbaren Herbsttag. Einige Busladungen von Touristen mit Kameras waren da, ein paar Schulklassen, die auf die Fähre zur Freiheitsstatue warteten, und eine Menge anderer Geschäftsleute aus Lower Manhattan, die es wie ich genossen, dem Büro entfleucht zu sein.
    Ein Typ fuhr mit seinen Inlinern an mir vorbei, und ich hätte ihn gar nicht weiter beachtetet, hätte er nicht Elfenohren getragen. Ich beobachtete, wie er den Gehweg entlangfuhr und mit einem Mädchen zusammentraf, das Feenflügel anhatte. Ich war mir nicht sicher, ob es sich um die Miss Feengleich handelte, die ich am Vortag gesehen hatte. Vielleicht irrte ich mich ja auch, und diese Dinger waren neuerdings doch in Mode. Der Elf und die Fee begrüßten sich stürmisch und küssten sich. Niemand sonst im Park schien von ihnen Notiz zu nehmen.
    Dann fragte ich mich, was ich denn an dieser Situation so ungewöhnlich fand. Schließlich küsste dort nicht wirklich ein Elf auf Inlinern eine Fee, da bekanntlich weder Elfen noch Feen wirklich existierten. Es handelte sich lediglich um zwei Menschen in Kostümen, und das konnte mir doch eigentlich völlig gleich sein. Im College hatte ich Leute gekannt, die wochenlang in ihren Kostümen aus dem historischen Rollenspiel, das sie in ihrer Freizeit spielten, in den Unterricht gekommen waren, wenn sie gerade mitten in einer größeren Schlacht steckten. Und das war noch nicht mal im verrückten New York gewesen.
    Als ich den Kopf drehte, fiel mein Blick auf einen Mann, der mit silberner Farbe angemalt war, einen metallisch glänzenden Overall trug und für die Touristenhorden einen Roboter mimte.
    Das kam mir doch auch nicht besonders merkwürdig vor, warum irritierte mich dann all das andere so sehr? Ich war eben nicht so weltgewandt, wie ich es gern gewesen wäre.
    Seufzend schüttelte ich die Krümel aus meiner Brottüte, faltete sie zusammen und legte sie zurück in meinen Lunchbeutel, den ich dann

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