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Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu

Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu

Titel: Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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schaute besorgt zu Owen hin. Von so etwas getroffen zu werden konnte unmöglich gesund sein. Es schien ihm aber mehr oder weniger gut zu gehen, obwohl er immer noch wahnsinnig blass war und sein Blick ganz leer wirkte.
    Jake kaute auf seiner Unterlippe herum und schaute nachdenklich vor sich hin. Nach einer Weile machte er eine kleine Geste mit seiner rechten Hand. Owen ging zur Tafel und nahm einen Stift in die Hand. Seine Bewegungen wirkten absolut natürlich. Er machte überhaupt nicht den Eindruck eines ferngesteuerten Zombies. Niemand, der Owen nicht kannte, wäre auf die Idee gekommen, dass irgendetwas nicht stimmte. Und selbst die, die ihn kannten, hätten keine Veränderung an ihm bemerkt, es sei denn, sie hätten ihm aufmerksam in die Augen geschaut. JAKE VERDIENT EINE GEHALTSERHÖHUNG, schrieb er in riesigen Großbuchstaben an die Tafel. Ich kannte seine Handschrift nicht gut genug, um sie wiedererkennen zu können, aber diese Schrift unterschied sich stark von den perfekt geschwungenen Buchstaben, die den Rest der Tafel füllten. Als er fertig war, drückte er die Kappe wieder auf den Stift und trat einen Schritt zurück.
    Man spürte erneut ein leises Knistern und einen leichten Druck, als Jake Owens Kugelschreiber mit seiner rechten Hand umfasste, dann war alles vorbei. Owen schwankte, und da ich ihm am nächsten stand, lief ich zu ihm hin, um ihn abzustützen. Es musste ihm ganz schön schlecht gehen, denn er zitterte und versuchte nicht einmal, so zu tun, als brauchte er keine Hilfe. »Owen?«, fragte ich.
    »Ich muss mich setzen«, flüsterte er. Jetzt konnte ich mich für den Gefallen revanchieren, den er mir gestern erwiesen hatte. Ich legte seinen linken Arm über meine Schultern, umfasste mit meinem rechten seine Taille und führte ihn zum nächsten Stuhl. Sobald er saß, beugte er sich vornüber, stützte seine Ellbogen auf den Knien ab und legte den Kopf zwischen seine Beine, so wie man es machen soll, wenn man das Gefühl hat, ohnmächtig zu werden.
    Merlin und Jake kamen zu uns hin. »Chef?«, fragte Jake mit noch stärker bebender Stimme als vorher. »Alles okay?«
    »Lassen Sie mir ein bisschen Zeit«, stieß Owen mit erstickter Stimme von unten hervor. Jake wechselte einen besorgten Blick mit Merlin, der Owens Handgelenk nahm, um seinen Puls zu messen.
    »Vielleicht sollte ich Tee holen gehen«, sagte ich. »Starker, süßer Tee ist jetzt genau das Richtige für ihn.« Aber bevor ich mich nach dem nächsten Pausenraum umschauen konnte, hielt Jake schon eine Tasse mit dampfendem Tee in der Hand. Ach ja, ich vergaß es jedes Mal wieder.
    Merlin strich Owen über den Rücken. »Tief durchatmen, so ist’s gut«, beruhigte er ihn. Er wirkte so besorgt, dass ich gegen ein Gefühl von Panik ankämpfen musste. Ich fragte mich, ob ein Zauber immer solche Nachwirkungen hatte oder ob dieser einfach besonders fies gewesen war. So oder so war ich äußerst froh, immun zu sein. Sollte noch ein kleiner Rest von Enttäuschung an mir genagt haben, weil ich so gar nicht zur Magie taugte, dann löste er sich in diesem Moment in Wohlgefallen auf.
    Nach ein paar Minuten brachte Owen sich mit sichtlicher Mühe in eine aufrechte Position. Obwohl er eine ganze Weile mit dem Kopf nach unten dagesessen hatte, war er noch immer aschfahl. »Wow«, sagte er. »Das war unangenehm. Ich glaube nicht, dass Idris das Ding selbst getestet hat.« Er versuchte offensichtlich flapsig zu klingen, aber seine Stimme bebte.
    »Irgendetwas sagt mir, dass ihm das auch vollkommen schnuppe ist«, erwiderte ich.
    Jake reichte Owen den Tee, doch Owens Hände zitterten so stark, dass er die Tasse nicht zum Mund führen konnte. Ich half ihm. Er trank ein paar Schlucke und atmete danach noch ein paar Mal tief durch. Als er dann den Mund aufmachte, klang er schon wieder mehr wie er selbst: »Was haben Sie denn mit mir gemacht? Ich fühle mich, als hätte ich gerade einen Marathonlauf hinter mir.«
    »Sie erinnern sich an überhaupt nichts mehr?«, fragte Jake.
    Owen schüttelte den Kopf. »Nein. Ich weiß noch, wie Sie angefangen haben, den Zauberspruch aufzusagen, aber die Erinnerung setzt erst wieder mit diesem Gefühl ein, halb ohnmächtig vor Erschöpfung zu sein.«
    Jake zeigte auf die Tafel. »Sehen Sie das da?«
    Owen schaute zur Tafel und seine Mundwinkel gingen nach oben. »Das habe ich geschrieben? Na, aus eigenem Antrieb hätte ich das bestimmt nicht getan.« Dann stutzte er. »Und das ist auch nicht meine Handschrift.« Er

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