Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kein Entkommen

Kein Entkommen

Titel: Kein Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
Vom Netzwerk:
verstanden, du Schwachkopf?«
    Dwayne trat mitten auf der Straße auf die Bremse; hinter ihm drückte jemand auf die Hupe.
    »Was versuchst du mir hier zu verklickern?«, fuhr er sie an.
    »Verdammt noch mal, bist du taub? Hast du einen Gehörschaden? Also, noch mal für die geistig Behinderten. Unsere Diamanten sind wertlos. Wertlos, wertlos, wertlos – okay?«
    Dwayne war puterrot geworden und umklammerte das Steuer so fest, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten.
    Noch ein lautes Hupen, und der Lincoln hielt neben ihnen. »He, Arschloch!«, brüllte der Fahrer durch das offene Fenster. »Wo hast du deinen Führerschein gemacht, Wichser?«
    Dwayne griff unter den Sitz, förderte seine Waffe zutage und hielt sie aus dem Fenster.
    »Willst du’s genau wissen?«, brüllte er zurück.
    Der Fahrer des Lincoln zog es vor, sich schleunigst aus dem Staub zu machen.
    Dwayne wandte sich wieder zu Jan. »Also, raus damit.«
    »Ich habe der Frau in dem Laden ein halbes Dutzend von unseren Steinen gezeigt. Sie sagt, es wären alles Fälschungen.«
    »Totaler Schwachsinn«, zischte Dwayne. »Das ist unmöglich!«
    »Wie oft soll ich’s dir noch erklären? Unsere Steine sind für die Mülltonne!«
    »Hör endlich auf mit dem Scheiß!« Dwayne schüttelte den Kopf. »Verarschen kann ich mich alleine.«
    »Die Frau kannte sich aus«, gab Jan zurück. »Die war Profi, das habe ich sofort gemerkt.«
    Dwayne grinste. »Die Sumpfkuh hat doch bloß versucht, dich abzuzocken. Ist doch klar. Sie erzählt dir, die Steine wären nichts wert, um sie für billig zu bekommen. Total durchsichtige Masche.«
    »Schön wär’s.« Jan verdrehte die Augen. »Sie hat mir ja nicht mal ein Angebot gemacht.«
    »Du kapierst aber auch gar nichts«, sagte Dwayne. »Die Kuh hat dich verunsichert, und jetzt wartet sie darauf, dass du wiederkommst und sie anbettelst, ob sie dir einen Tausender für unsere Steine gibt.«
    »Bist du komplett verblödet?«, keifte sie ihn an. »Ich habe dir jetzt tausendmal …«
    Er war blitzschnell, packte sie mit der Linken – in der Rechten hielt er nach wie vor den Revolver – an der Kehle und drückte sie gegen die Kopfstütze.
    Jan rang nach Luft. »Dwayne …«
    »Jetzt hörst du mal mir zu. Ich scheiß drauf, was dir irgendeine linke Fotze erzählt hat. Wir haben jemanden, der uns sechs Millionen Dollar für unsere Steine zahlen will, und Geld stinkt nicht, kapiert, Connie?«
    »Dwayne, ich kriege keine Luft …«
    »Oder willst du mich hinters Licht führen, Süße? Vielleicht hat dir diese Schlampe ja gesagt, dass die Steine viel mehr wert sind – und du führst mich jetzt aufs Glatteis, damit ich mich verpisse und du in Ruhe nachverhandeln kannst?«
    Jan schnappte nach Luft, während Dwayne noch fester zudrückte. Sie versuchte ihn abzuwehren, doch sein Griff war eisenhart.
    »Deinem Ex hast du doch jahrelang was vorgespielt – also kein Problem, mir für ein paar Tage was vorzumachen, stimmt’s? Einfach warten, bis du dir alles untern Nagel gerissen hast, und mich dann eiskalt abservieren – das war doch von Anfang an dein Plan, hmm?«
    Jan wurde langsam schwarz vor Augen.
    »Du hältst mich für komplett bescheuert, was?« Dwaynes Gesicht schwebte unmittelbar vor ihr, so dicht, dass er ihr seinen Mundgeruch in die Nase atmete. »Hast du echt geglaubt, du würdest damit durchkommen?«
    Jans Lider begannen zu flattern.
    Dwayne ließ sie los.
    »Vergiss es«, sagte er. »Ich werde den Deal durchziehen. Sechs Millionen! Und nach der Scheiße, die du hier abziehst, kannst du froh sein, wenn ich dir überhaupt was davon lasse.«
    Jan würgte und schnappte nach Luft. Sie hielt sich immer noch den Hals, als Dwayne aufs Gas trat und die Straße hinunterschoss.
    Sie hatte Todesängste ausgestanden. Zwei Gedanken waren ihr durch den Kopf geschossen, während sie damit gerechnet hatte, dass in ein paar Sekunden alles vorbei sein würde.
    Ja, ich könnte es. Ich könnte ihn töten.
    Und: Ethan.
    ***
    Dwayne fuhr ziellos durch die Straßen, um die Zeit totzuschlagen. Jan saß schweigend neben ihm, bis sie glaubte, dass er sich wieder beruhigt hatte.
    Sie räusperte sich. »Bitte hör mir zu«, flüsterte sie.
    Er fuhr mit der Zunge in seiner Mundhöhle herum, ohne sie eines Blickes zu würdigen.
    »Hör mir einfach zu, bitte. Tu, was du willst, aber hör mich zuerst an.« Als er sie nicht anschnauzte, den Mund zu halten, fuhr sie fort: »Das Ganze war einfach zu schön, um wahr zu sein.«
    »Hör

Weitere Kostenlose Bücher