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Kein Sex ist auch keine Loesung

Kein Sex ist auch keine Loesung

Titel: Kein Sex ist auch keine Loesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Morgowski
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Stück Fladenbrot beißt. Ich treffe sie mit solcher Wucht, dass ihr das Brot
     in den vegetarischen Chili-Eintopf plumpst und dort sofort untergeht.
    Der Turban verfolgt mich mit unflätigen Flüchen und wüsten Beschimpfungen: Ich hätte ihn im Stadium höchster Konzentration
     gestört, so ein Plateau wäre einem nur höchst selten vergönnt und nun könne er das für heute wohl vergessen.
    Erst als die kleine Pflaumenpflückerin, die mir das Ganze eingebrockt hat, in einem mir unverständlichen Singsang auf ihn
     einredet, gibt er schließlich Ruhe und trollt sich nörgelnd in Richtung Balkon.
    «Tom! Was für ein Auftritt!» Elisa macht sich prustend über mich lustig.
    Seit wir uns das letzte Mal gesehen haben, ist sie mit Sicherheit noch viel, viel schöner geworden.
    «Das hier ist übrigens meine Freundin Mashavna, die Gastgeberin und gute Seele, bei der ich zurzeit wohne.»
    Sie deutet auf die zarte Person, die immer noch ein kleines Schälchen mit dem Teufelszeug in der Hand hält.
    Ich kann meinen Blick einfach nicht von Elisa losreißen. Sie hat die Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden und mit einem schwarzen
     Tuch umwickelt. Zusammen mit einem wadenlangen, tief – oder besser – hoch geschlitzten |170| Rock sieht sie unglaublich spanisch aus. Das Oberteil ist so knapp, dass es keiner weiteren Erwähnung bedarf und mein Wunsch,
     auf der Stelle mit ihr zu schlafen, sicher ebenfalls nicht.
    Auf dieser Party wirken ohnehin alle derart durchgeknallt, dass vermutlich niemand Notiz davon nehmen würde, falls wir es
     jetzt spontan auf dem Fußboden treiben würden.
    «Mashavna heißt eigentlich Yvonne, aber ihr Name wurde gechannelt», erklärt Elisa mir, während ich sie schon mal in eine stille
     Ecke bugsiere, in der wir vom Treiben der restlichen Irren ungestört sind.
    «Weißt du, die ist ein bisschen crazy, und es ist ziemlich eng hier, aber trotzdem hat sie mich gleich aufgenommen, als Harald
     plötzlich vor der Tür stand.»
    Harald! Den hatte ich ja beinahe vergessen. Eigenartigerweise ist mir sofort klar, dass sie den Frankenstein mit der Zahnlücke
     meint, der mich mit grünem Schleim einspeicheln wollte.
    «Und wer genau ist dieser Harald?»
    Ich habe noch immer keine Idee, wo man Menschen wie ihn kennenlernt.
    «Harald ist der Hauptmieter meiner Wohnung. Mein Vermieter sozusagen. Vor einem Jahr brach er auf, um mit seiner Band durch
     Amerika zu tingeln, und suchte damals einen Untermieter. Eigentlich wollte er zwei Jahre bleiben, oder falls sie Erfolg haben
     würden, auch länger. Dummerweise wurde aber die Hälfte seiner Band wegen Drogenbesitz verhaftet, und der anderen Hälfte muss
     das Geld ausgegangen sein.»
    Elisa zuckt mit den Schultern.
    |171| «Pech für mich, denn jetzt will er seine Wohnung zurück. Momentan wohnen die da zu dritt, aber ich bin einfach nicht für eine
     Rocker-WG geschaffen.»
    Wer vermietet denn bitte schön in diesen Zeiten eine Wohnung an eine Horde Halbstarker? Als ich mich das letzte Mal für eine
     Bude interessierte, musste ich sämtliche Gehaltsabrechnungen der letzten zwei Jahre vorzeigen, um mich auch nur für die Warteliste
     einer stinknormalen Altbauwohnung zu qualifizieren. Gut, die hatte vier Zimmer und einen geilen Balkon, aber sonst nichts,
     was die komplette Durchleuchtung meiner Person gerechtfertigt hätte. Manchmal finde ich es geradezu unheimlich, wie viel Glück
     einige Leute haben.
    «Tja, und deshalb bin ich vorerst mit einem Teil meiner Sachen hierher zu Mashavna gezogen, bis ich etwas Größeres finde»,
     unterbricht Elisa meinen Ausflug in die Welt der Ungerechtigkeiten. «Es musste plötzlich alles ganz schnell gehen. Harald
     wollte dann auch noch Geld für Farbe von mir haben, damit er die rosa Wände überstreichen kann. Außerdem musste ich Mashavna
     die Miete für das Zimmer vorstrecken. Und   …» Sie macht eine kurze Pause und fügt dann hinzu: «Und da das Geld von meinen letzten Jobs noch nicht eingegangen ist, konnte
     ich leider meine Handyrechnung nicht bezahlen.»
    Herrje. Was für eine Aufregung. Und ich habe natürlich gleich wieder das Schlechteste angenommen.
    «Aber zum Glück», Elisa blickt sich mit vielsagendem Blick um, «findet hier ja nicht jeden Abend eine Party statt.»
    Jetzt schaut sie mir direkt ins Gesicht. Dabei ist ihr Blick derart intensiv, dass meine Knie und mein Schwanz |172| sich in ihrer Beschaffenheit umgekehrt proportional verhalten.
    «Möchtet ihr vielleicht noch ein paar

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