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Kennen Wir Uns Nicht?

Kennen Wir Uns Nicht?

Titel: Kennen Wir Uns Nicht? Kostenlos Bücher Online Lesen
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signifikant.«
    Ich bin mir nicht sicher, ob das Wort richtig herauskam ... Aber ich weiß ja, was ich meine. Vielleicht könnte ... Vielleicht wird alles wieder gut, wenn ich Sex habe. Vielleicht ist es genau das, was ich brauche! Vielleicht hatte Amy von Anfang an recht, und das ist die Amnesie-Kur der Natur.
    »Ich tu‘s!« Mit einem Knall stelle ich mein Glas ab. »Ich gehe mit meinem Mann ins Bett!«
    »Auf ihn mit Gebrüll!«, lacht der Amerikaner. »Viel Spaß dabei.«
    Ich werde Sex mit Eric haben. Das ist meine Mission. Auf dem Heimweg im Taxi bin ich ganz aufgeregt. Sobald ich zu Hause bin, werde ich über ihn herfallen. Und wir werden grandiosen Sex haben und es haut mich völlig um, und plötzlich wird mir alles wieder klar.
    Ein klitzekleines Problem ist nur, dass ich mein Ehe-Handbuch nicht dabeihabe. Und ich kann mich nicht mehr so ganz an die Reihenfolge beim Vorspiel erinnern.
    Ich schließe die Augen, versuche, meinen duseligen Schädel zu ignorieren und mir genau in Erinnerung zu rufen, was Eric geschrieben hat. Irgendwas mit Uhrzeigersinn. Und irgendwas war mit »sanftem, später forderndem Zungenschlag«. Schenkel? Brust? Ich hätte es mir einprägen sollen. Oder auf einen von diesen gelben Notizzetteln schreiben. Den hätte ich schön ans Bett kleben können.
    Okay. Ich glaube, jetzt hab ich‘s. Erst der Hintern, dann die Oberschenkelinnenseite, dann der Hodensack ...
    »Bitte?«, sagt der Taxifahrer.
    Uups. Ich hab gar nicht gemerkt, dass ich laut gedacht habe.
    »Nichts!«, sage ich eilig.
    Irgendwann zwischendurch kommen noch die Ohrläppchen, wie mir plötzlich einfällt. Vielleicht war das der fordernde Zungenschlag? Wie dem auch sei. Ist auch egal. Was ich nicht mehr weiß, denk ich mir aus. Ich meine, es kann ja nicht sein, dass wir ein langweiliges, altes Ehepaar sind und es jedes Mal ganz genau gleich machen, oder?
    Oder?
    Mir kommen leise Bedenken, die ich sofort ersticke. Es wird bestimmt großartig. Außerdem trage ich fantastische Unterwäsche. Aus Seide und sogar passend. Und überhaupt nicht ausgeleiert.
    Das Taxi hält vor dem Haus, und ich bezahle den Fahrer. Als ich mit dem Lift nach oben fahre, nehme ich das Kaugummi aus dem Mund, das seine Schuldigkeit getan hat, und knöpfe meine Bluse ein Stückchen auf.
    Zu weit. Man kann meinen BH sehen.
    Ich knöpfe sie wieder zu, schließe die Wohnungstür auf und rufe: »Eric!«
    Es kommt keine Antwort, also steuere ich das Arbeitszimmer an. Wenn ich ehrlich sein soll, bin ich ziemlich betrunken. Ich schwanke ganz schön auf meinen High Heels, und auch die Wände scheinen zu taumeln. Wir sollten es lieber nicht im Stehen treiben.
    Im Türrahmen zum Arbeitszimmer bleibe ich stehen und betrachte Eric eine Weile, wie er da am Computer sitzt und arbeitet. Auf dem Bildschirm sehe ich die Broschüre für Blue 42, sein neues Projekt. Die Einweihungsparty ist in ein paar Tagen, und er verbringt seine ganze Zeit mit den Vorbereitungen für die Präsentation.
    Okay, jetzt müsste er eigentlich die sexgeladene Atmosphäre im Raum spüren, sich umdrehen und mich sehen. Tut er aber nicht.
    »Eric«, sage ich mit meiner rauchigsten, sinnlichsten Stimme, aber er rührt sich noch immer nicht. Dann erst merke ich, dass er Kopfhörer auf den Ohren hat. »Eric!«, schreie ich, und endlich dreht er sich um. Er nimmt die Hörer ab und lächelt.
    »Hi. Schönen Tag gehabt?«
    »Eric ... nimm mich!« Ich fahre mir mit einer Hand durchs Haar. »Lass es uns tun! Nimm mich! Gibs mir!«
    Sekundenlang starrt er mich nur an. »Liebling, hast du getrunken?«
    »Ich hatte vielleicht ein, zwei Cocktails. Oder drei.« Ich nicke und halte mich am Türrahmen fest, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. »Entscheidend ist aber: Ich weiß jetzt, was ich will. Was ich brauche. Sex.«
    »Oooo-kay.« Eric zieht die Augenbrauen hoch. »Vielleicht solltest du erst mal nüchtern werden und was essen. Gianna hat uns einen exquisiten Eintopf mit Meeresfrüchten zubereitet...«
    »Ich will keinen Eintopf mit Meeresfrüchten!« Am liebsten würde ich mit dem Fuß aufstampfen. »Wir müssen es tun! Nur so kann ich mich jemals erinnern!«
    Was ist los mit ihm? Ich hatte erwartet, dass er sich auf mich stürzen würde, aber stattdessen reibt er mit dem Handrücken an seiner Stirn herum.
    »Lexi, ich möchte dich zu nichts drängen. Das ist eine wichtige Entscheidung. Der Arzt im Krankenhaus hat gesagt, wir sollten nur das tun, womit du dich auch wohlfuhlst...«
    »Ja, und ich

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