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Kerzenlicht Für Eine Leiche

Kerzenlicht Für Eine Leiche

Titel: Kerzenlicht Für Eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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unermüdlich, wenn es um die gute Sache geht!« Ned und Evelyne murmelten abwiegelnde Worte und schüttelten Markby und Meredith die Hände. Ned berichtete, dass er und seine Frau zu Fuß hergekommen seien. Es war so ein angenehmer Abend nach all dem Regen in letzter Zeit. Sie lebten in einem der
    »Cottages unten an der Straße, bevor man zum Tor kommt«. Meredith empfand es als unnötig zu fragen, in welchem von beiden. James Holland hatte sich in einen Anzug gezwängt, der offensichtlich aus einer Zeit stammte, als er noch ein paar Pfunde weniger gewogen hatte.
    »Danke, dass Sie Daisy besucht haben«, murmelte er zu Meredith.
    »Sie hat Ihre Gesellschaft immens genossen. Die Schwester hofft, dass Sie wiederkommen. Ein wenig mit den Alten reden.«
    »Versprechen Sie nichts in meinem Namen, James! Vielleicht tue ich es, aber ich brauche Zeit, um mich seelisch zu wappnen.«
    »Ich hoffe«, sagte die Gastgeberin, als alle etwas zu trinken hatten, »dass Lars sich nicht allzu sehr verspätet.« Für einen kurzen Augenblick verschwand die Aura von Kompetenz, und Margaret Holden wirkte gereizt.
    »Er hat versprochen, zum Abendessen hier zu sein, und in allerletzter Minute angerufen und gesagt, dass etwas dazwischengekommen wäre und ihn aufhalten würde. Trotzdem wollte er auf jeden Fall bis um sieben Uhr hier sein.« Sie blickte auf ihre goldene Armbanduhr.
    »Es ist bereits Viertel nach sieben!«, murmelte sie mehr zu sich selbst als zu ihren Gästen. Ein kurzes verlegenes Schweigen entstand. Dass Margaret Holden unter dem kultivierten Deckmantel nervös und angespannt war, schien offensichtlich. Die Walcotts wechselten verstohlene Blicke, ein heimliches Signal, dem zu entnehmen war, dass sie den Grund kannten. Ned räusperte sich und begann groß und breit die Vorzüge des lokalen Golfplatzes zu erläutern. Nach einer Weile stellte er ernüchtert fest, dass er sich nicht unter Golfbrüdern befand, und verstummte wieder. Pater Holland nahm die Herausforderung an, die Konversation in Gang zu halten, auch wenn es auf eine etwas irritierende Art und Weise geschah.
    »Wir begraben Eunice am Montag«, sagte er unvermittelt.
    »Ich hatte ganz vergessen, Sie zu informieren, Margaret.«
    »Oh? Ist die Polizei denn schon mit dem … mit dem Grab auf dem alten Friedhof fertig?« Margaret sah Markby fragend an.
    »Nein. Wir beerdigen sie auf dem neuen Friedhof. Eine Schande, wenn Sie mich fragen, aber ihr Nachlassverwalter hielt es für das Beste.«
    »Ich werde auf jeden Fall kommen«, sagte Margaret Holden entschieden.
    »Genau wie Lars!« Zu den anderen gewandt fügte sie hinzu:
    »Die arme Eunice hat sich immer sehr für Lars’ Karriere interessiert!« Auf ihrer Stirn entstanden kleine Falten, als sie fortfuhr:
    »Es ist doch keine private Beisetzung, oder? Wir dürfen doch beiwohnen?«
    »Selbstverständlich«, sagte der Vikar.
    »Eunice hatte keine Familie, und es werden nicht viele kommen.«
    »Ich komme ebenfalls«, sagte Markby.
    »Unter den gegebe nen Umständen.«
    »Der ermittelnde Beamte«, sagte Major Walcott mit klugem Nicken.
    »O ja, das Skelett!«, quiekte Evelyne.
    »Sind Sie …?«
    »Evelyne!«, mahnte ihr Ehemann.
    »Er darf nicht darüber reden!«
    »Oh, natürlich. Bitte entschuldigen Sie!« Sie lief dunkelrot an und warf Markby einen verlegenen Blick zu.
    »Wie es sich fügt«, sagte Markby, »kannte ich Miss Gresham seit vielen Jahren. Ich möchte ihr meinen letzten Respekt erweisen.« Er lächelte Evelyne an, und sie wurde womöglich noch verlegener. In diesem Augenblick zog Oscar, der die ganze Zeit planlos umhergewandert war, mit einem dumpfen Bellen die Aufmerksamkeit auf sich. Er stand mit gespitzten Ohren am anderen Ende der Halle. Ein Automotor hustete und verstummte. Oscar japste und jaulte und rannte in wilden Kreisen umher, und seine Krallen scharrten über die polierten Dielen.
    »Das ist Lars.« Margaret konnte ihre Erleichterung nicht verbergen.
    »Oscar kennt seinen Wagen. Es ist Lars, Oscar!«, fügte sie an den Hund gewandt hinzu, was die Aufregung des Tiers in fiebrige Höhen steigen ließ. Es jaulte und winselte. Stimmen ertönten, dann wurde die Haustür geöffnet. Ein junger, massig gebauter blonder Mann stürzte herein.
    »Guten Abend alle zusammen! Es tut mir ausgesprochen Leid, dass wir zu spät sind, aber der Verkehr, wissen Sie?« Er begrüßte seine Mutter mit einem Kuss auf die Wange.
    »Tut mir Leid, Mama. Hallo Oscar! Ja, schon gut, alter Junge! Ich hab dich gesehen!« Er

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