Ketaria - Die Liebe des Verfluchten (German Edition)
reagiert.“ Sein üblicher trockener Tonfall beruhigte sie beide.
Raphael entspannte sich und spöttelte: „Immer diese Unterstellungen. Wie ich schon zuvor angemerkt habe, ich wollte ihr nur danken. Ich hörte nämlich, dass ich ihr meinen Urlaub, von diesem Verließ, verdanke.“
„Da hast du richtig gehört. Aber du bist nur auf Bewährung. Falls es Probleme gibt, musst du zurückkommen“, stellte Ricardo richtig.
Der Magier erwiderte ernst: „Ich würde so eine treue Seele wie Lucia sowieso nicht im Stich lassen, also keine Sorge. Aber jetzt lasse ich euch mal allein, ich muss noch packen.“ Er schenkte Lucia noch einen warmen Blick und verschwand dann.
„Er mag dich“, stellte Ricardo fest.
Lucia erwiderte ironisch: „Raphael mag alle Frauen. Er war sogar charmant als er dachte ich sei fett.“ Ricardo konnte nicht anders, er lachte fröhlich auf.
„Da hast du völlig recht“, gab er dann zu. Er war froh, dass sie seinen Ausraster nicht erwähnte. Ricardo hätte sich selbst treten können, was war ihm da nur eingefallen? Abgesehen davon, dass es ihm gar nicht zustand, eifersüchtig zu werden, hatte er eigentlich auch gewusst, dass Raphael nicht in der Art an ihr interessiert war. Der Magier liebte die Frauen zwar über alles, aber er hatte stets nur mit denen Affairen, die selbst auch nur eine Affaire wollten, er brach niemals einer Frau das Herz. Aber dieser wilde Teil von ihm hatte in dem Moment einfach nicht denken können. Er musste wohl noch härter an seiner Selbstkontrolle arbeiten.
Lucia wurde je ernst, sie sagte sanft: „Wir sollten uns an den Versuch wagen. Fürs Erste belassen wir wohl besser die Gitter noch zwischen dir und mir.“
„Dir?“, fragte er alarmiert.
„Natürlich mir, ich kann doch kaum verlangen, dass jemand an meiner Stelle das Versuchskaninchen spielt, immerhin ist es mein Plan. Ich werde meinen Arm zwischen den Stäben durchstecken“, erklärte sie.
„Das kommt nicht infrage“, protestierte er. „Was wenn ich die Kontrolle verliere und dich verletzte?“
Sie erwiderte ironisch: „Wenn du jemand anderen verletzen würdest, wäre es auch nicht besser.“ Und ob das besser wäre, aber das würde sie sich natürlich nicht einreden lassen.
Er gab nach: „Also gut, aber wir müssen Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Feuer ist sehr schmerzhaft für uns. Nimm dir eine der Fackeln in die andere Hand. Falls ich die Kontrolle verlieren sollte, schlägst du mich damit.“
Sie widersprach: „Ich will dich doch nicht ernsthaft verletzen.“
„Keine Widerrede, ich heile schneller als du. Entweder wir machen es so, oder gar nicht.“
„Sturer Mistkerl“, murmelte sie, holte sich aber eine Fackel. Sie kam ganz nah zum Gitter und streckte ihm ihren Unterarm entgegen. Er ermahnte sie noch mal: „Sobald ich dir wehtue oder sonst etwas schiefläuft, schlägst du mich, und zwar sofort.“
„Ja doch, jetzt fang endlich an“, seufzte sie, „oder wir stehen morgen noch so da.“ Er gab sich einen Ruck und ergriff ihren Arm. Ein Schauer durchlief ihn, es war das erste Mal, dass er sie berührte, ihre Haut war so zart und so warm. Er schloss die Augen und genoss das Gefühl für einen Augenblick, ehe er sich zu ihrem Arm beugte. Der warme Honigduft ihrer Haut umhüllte ihn völlig und versetze jede Zelle von ihm in Aufregung. Sie fragte unruhig: „Stimmt etwas nicht?“ Er hob den Kopf wieder und öffnete die Augen um sie anzusehen. Sie war etwas blass geworden und ihr Puls jagte unter seinen Fingern.
Er sagte zärtlich: „Keine Sorge Lucia, ich wollte es nur nicht übereilen.“ Er senkte den Kopf wieder und drückte ihr einen zärtlichen Kuss auf die Innenseite ihres Handgelenks. Er fühlte, wie ein Schauer sie durchlief, das setze ihn vollends in Brand. Mit einem heiseren Laut zog er die Lippen zurück und biss zu. Er hörte sie aufkeuchen, dann überschwemmte ihn die pure Wonne.
Bei den alten Göttern, das war mit Blut aus der Schale nicht zu vergleichen. Es war, als ob er ihren Puls in seinem Körper fühlen könnte, Wärme überflutete ihn und Lust. Er sah schuldbewusst zu ihr hoch und bemerkte, dass es ihr offenbar nicht anders erging. Lucias schöne, feine Züge waren die pure Sinnlichkeit, ihre Lider waren halb geschlossen und ihr Atem ging schnell. Sie wollte ihn, ebenso sehr wie er sie. Aber was wenn das nur wegen der Wirkung seines Bisses war? Dieser Gedanke ernüchterte ihn. Er löste sich sanft von ihr und trat zurück. Lucia zog ihren Arm nur langsam zurück, sie wirkte
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