Keusche Gier: Erotischer Roman (German Edition)
verschlafenes Hirn funkte, sie zur leichten Beute machte. Drittens würden er und Luc die nächsten Tage, vielleicht sogar Wochen, mit ihr zusammen in diesem Vierzimmer-Blockhaus verbringen. Viertens begehrte er Kimber mehr als alles andere auf der Welt.
Damit war die Katastrophe schon vorprogrammiert.
Er wischte sich mit dem Handrücken die Schweißperlen von der Stirn und stapfte widerstrebend zu der Hütte. Jemand legte sanft eine Hand auf seinen Arm und hielt ihn auf. Morgan.
Der attraktive, submissive Rotschopf hatte Deke früher nie kaltgelassen. Sobald Morgan irgendwo aufgetaucht war, hatte er innerhalb von Sekunden eine Erektion gehabt. Inzwischen war sie seit drei Monaten mit Jack verheiratet und vermutlich treu wie Gold.
Vor drei Minuten, als er Kimbers erschöpftes und geschocktes Gesicht betrachtet hatte, hatte er Morgan glatt ausgeblendet.
Auch das sprach Bände – Junge, Junge, Junge.
»Sorry, tut mir echt leid, aber Jack ist eine unverbesserliche Plaudertasche. Dieses Mädchen, sie ist mehr als eine Freundin, stimmt’s?«
Er wich ihrem forschenden Blick aus. »Das spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle.«
»Und ob das eine Rolle spielt! Hast du dich in dieses Mädchen verliebt?«
»Das geht dich nichts an.«
»Du willst nicht. Aber du bist es, nicht wahr?«
Statt einer Antwort fluchte Deke laut und kreativ.
Mann, diese hartnäckige kleine Nervensäge. Am liebsten hätte er Morgans neugieriges Mundwerk mit einem heißen Kuss gestoppt.
»Ich werte dein Schweigen als Ja«, sagte sie trocken. »Weiß sie das mit dir und Luc und …?«
»Ja, weiß sie.« Er schluckte. »Im Übrigen ist das Thema Kimber für mich erledigt. Ich sollte sie mir aus dem Kopf schlagen.«
»Soweit ich mich entsinne, hab ich bei Jack genauso gedacht. Bis sich herausstellte, dass er genau das ist, was ich brauche.«
Richtig, aber Happyends passierten Deke nun mal nicht. Er war alt genug, um zu wissen, dass sich Märchen im Nu in Albträume verwandeln konnten.
»Ich bin bestimmt nicht das, was sie braucht.« Weit entfernt davon. Er seufzte. »Ich weiß bloß, dass ich irgendwann mit meiner Selbstdisziplin am Ende bin. Seit der Geschichte mit diesem Psychopathen fühle ich mich in eine Ecke gedrängt, aber vermutlich hat sie ihre Unschuld längst verloren. Wenn ich mich nicht mehr kontrollieren kann … dann werde ich sie zerstören.«
Ein Hauch von Verblüffung huschte über Morgans süßes sommersprossiges Gesicht. »Kann doch sein, dass es perfekt mit euch klappt. Hör auf dein Herz. Lass dich einfach mal überraschen.«
Stunden später im Blockhaus wachte Kimber in dem schmalen Bett auf, an Lucs warmen starken Körper gekuschelt. Deke war nicht bei ihnen. Genau wie damals in Texas hatte er letzte und vorletzte Nacht woanders geschlafen.
Es ist bestimmt reiner Selbstschutz, denn er hat Skrupel, signalisierten Kimbers feminine Instinkte. Er ging ihr ganz bewusst aus dem Weg.
Sie wünschte, sie hätte gewusst, wieso.
Wenigstens hatte sie hier mitten im Nirgendwo jede Menge Zeit, es herauszufinden.
Sobald sie Klarheit über Dads Zustand hatte.
Jack Cole, der Eigentümer der Blockhütte, hatte ihr am Vorabend angeboten, seinen Festnetzanschluss zu benutzen, da ihr Handy in der abgelegenen Gegend kein Signal bekam.
Sie rollte sich von Luc weg, der im Schlaf grummelnd protestierte. Sie schwang sich aus dem Bett und tappte in die Küche. Morgendliches Dämmerlicht fiel durch die Fenster der Hütte. Deke lag nicht mehr auf der Couch, sondern saß draußen auf der Veranda und betrachtete das sumpfige Gebiet. Sein kantiges Gesicht konzentriert, nippte er an einem Kaffeebecher.
Sie seufzte. Später. Immer schön alles der Reihe nach, mit Deke wollte sie sich später befassen.
Sie nahm den Hörer ab und wählte Logans Handynummer. Er nahm beim ersten Klingeln ab.
»Kimber?«
»Hi, Logan.«
»Alles in Ordnung mit dir?«
»Alles okay, danke. Wie geht’s Dad?«
»Sein Zustand ist so weit stabil, Gott sei Dank. Es stand zwar gefährlich auf der Kippe mit ihm, aber er hat die ersten kritischen Stunden überstanden. Die Ärzte sind verhalten optimistisch.«
Kimber entfuhr ein Seufzer. »Oh, das sind immerhin gute Nachrichten. Fantastisch. Ich war halb krank vor Sorge.«
»Das war nicht nötig. Deke rief vor ein paar Stunden an, um Näheres zu erfahren. Hat er dir nichts erzählt?«
»Ich …« Sie mochte ihrem Bruder nicht auf die Nase binden, dass Deke einen Riesenbogen um sie machte. »Ich hab
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