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Kill Whitey

Kill Whitey

Titel: Kill Whitey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ueberreuter
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Irgendwas in der Art? Vielleicht muss Whitey nach dem Fressen von Babys die Mahlzeit mit dem Blut einer Jungfrau runterspülen.«
    »Siehst du? Du bist wieder böse mit mir.«
    »Verdammt richtig, ich bin wütend auf dich, Sondra. Hör dir doch mal selber zu! Whitey will dein Baby fressen!«
    »Deshalb ich es dir nicht habe gesagt vorher.«
    »Und sieh dir an, was deshalb passiert ist. Sieh dir den beschissenen Schlamassel an, in dem wir stecken.«
    Mit finsterer Miene sprang Sondra auf die Beine. »Ich gehe jetzt.«
    »Du gehst?« Ich schnaubte verächtlich. »Wohin willst du? Was denn, hast du vor, mitten hinaus in das Feuergefecht zu laufen? Damit die Bullen dich schnappen oder Whitey dich in die Finger kriegt? Du wirst nirgendwohin gehen. Sobald du einen Schritt nach draußen machst, sind du und das Baby tot.«
    Mit hoch erhobenem Kopf wandte sie sich von mir ab und steuerte auf den Flur zu. Ich griff nach ihr, war aber immer noch etwas benommen und verfehlte sie. Stöhnend kämpfte ich mich auf die Füße und stolperte hinter ihr her. Alles um mich drehte sich. Sondra schaute zu mir zurück.
    »Was machst du?«
    »Wir sind hier noch nicht fertig, Sondra. Nicht annähernd.«
    Sie kehrte mir wieder den Rücken zu und schritt weiter auf den Flur zu.
    »Du gehst nicht«, murmelte ich.
    » Da «, erwiderte sie, ohne zurückzublicken. »Tue ich.«
    »Was ist mit dem Geld, das du gestohlen hast? Reden wir darüber? Verrätst du mir, wo du es versteckt hast? Oder willst du mich lieber weiter belügen?«
    Sie hielt inne, drehte sich aber nicht um.
    »Oh ja«, flüsterte ich. »Nur zu, Sondra, lüg mich an. Mir ist durchaus aufgefallen, dass du früher nicht geantwortet hast. Du bist der Frage ausgewichen. Tja, weißt du was? Whitey hat mir alles über das Geld erzählt. Und soll ich dir sagen, was ich echt beschissen finde? Obwohl er versucht hat, mich umzubringen, war er wenigstens ehrlich zu mir. Von dir kann ich das nicht behaupten.«
    »Deine Worte. Was du sagst. Das ist grausam. Ich habe mich geirrt.«
    Ich wankte einen unsteten Schritt hinter ihr her. »Worüber?«
    »Über dich, Larry. Du bist ein schlechter Mensch, wie die anderen. Vielleicht schlimmer.«
    »Ja«, höhnte ich. »Genau. Ich bin genauso mies wie all die anderen Männer in deinem Leben. Weißt du was? Drück den Scheiß jemand anderem rein. Ich habe nichts mit deinem Vater oder den Männern auf dem Schiff oder diesen Mafiaärschen gemein. Ich habe dich weder geschlagen, noch vergewaltigt oder gezwungen, Dinge zu tun, die du nicht tun willst. Alles, was ich versucht habe, war, dir zu helfen. Und als Dank dafür wurde ich verscheißert und belogen. Warum?«
    Mir waren sowohl der flehentliche, weinerliche Tonfall meiner Stimme als auch der Umstand bewusst, dass ich mich wiederholte, aber ich war gegen beides machtlos. So sehr mir widerstrebte, wie ich mich anhörte, ich konnte es nicht ändern. Es war, als hätte mein Mund entschieden, dass ihm nicht gefiel, was der Rest von mir tat, und deshalb die Kontrolle übernommen.
    Sondra schwieg einen Augenblick. Ihre Schultern sackten herab, und sie atmete schwer. Ich vermochte nicht zu beurteilen, ob sie weinte, seufzte oder nur außer Puste war. Sie hatte sich immer noch nicht umgedreht, wollte mich nach wie vor nicht ansehen. Als sie sprach, glich ihre Stimme kaum einem Flüstern. Ich musste mich anstrengen, um sie zu hören.
    »Ich weiß nicht von irgendwelchem Geld. Wenn Whitey sagt, ich habe Geld genommen, dann lügt Whitey. Wenn ich hätte Geld, ich würde dir sagen.«
    Stumm starrte ich sie an. Meine Benommenheit hatte sich gelegt, und ich spürte, wie meine Kraft zurückkehrte. Ich ging einen weiteren Schritt auf sie zu. Als ich nicht zusammensackte, versuchte ich noch einen. Plötzlich wurde mir klar, dass ich kein Summen mehr in den Ohren hatte und die Schüsse aufgehört hatten. Draußen herrschte Stille. Keine Explosionen, kein Helikopter, keine brüllenden Männer. Die Luft roch immer noch nach Rauch. Tatsächlich schien sich der Qualm zu verdichten.
    »Wir beenden das später.«
    »Du glaubst mir nicht?«
    »Spielt im Moment keine Rolle. Gehen wir nach hinten, um zu sehen, ob wir einen anderen Weg nach draußen finden – oder wenigstens ein Versteck.«
    »Warum?«
    »Horch mal. Was hörst du?«
    Sondra legte den Kopf schief. »Nichts.«
    »Genau. Ich vermute, Whitey hat gewonnen, was bedeutet, dass er sich als Nächstes um uns kümmert.«
    »Bist du ... in Ordnung, gegen ihn zu

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